Thema:
Re:Ja... war irgendwie okay-ish... glaube ich.. (Spoile flat
Autor: Pezking
Datum:06.05.20 13:05
Antwort auf:Ja... war irgendwie okay-ish... glaube ich.. (Spoiler!) von Froschi

>Habe ihn gestern auf Disney+ gesehen und, ehrlich gesagt, jetzt schon vergessen, worum's da eigentlich ging. Kylo Ren ist böse, nein, Kylo Ren ist gut, oh, Kylo Ren ist tot. Chewie ist tot, nein, Chewie lebt. Luke Skywalker ist tot, nein, Luke Skywalker lebt, nein, er ist ein Geist, der aber problemlos mit der realen Welt interagieren kann, äh. Wer sind all diese Personen und Droiden und Knubbelwesen? Und Rey ist also Palpatines Enkelin. Das bedeutet ja eigentlich, dass er ein Kind gehabt haben muss. Wieso setzt er dieses nicht auf seinen Thron? Wo kommt Palpatine eigentlich auf einmal wieder her? War der nicht seit zehn Filmen tot? Wo nimmt das Imperium eigentlich das Geld her für eine Flotte von tausenden (!) Supersternzerstörern, von denen zwar jeder einzelne einen Planeten zerhackstücken kann, bei denen aber leider vergessen wurde, einen Kompass einzubauen. Vermutlich musste da die Budgetgrenze gezogen werden.

Ja, das ist leider das Hauptproblem des ganzen Films. Da stecken Plotpunkte, Entwicklungen und Fragen drin aus denen man drei Serienstaffeln hätte machen können. Man kann diesen Film nur konsumieren. Hinsetzen, anschauen und akzeptieren. Kein Mitfiebern, kein Spekulieren, kein Hoffen: Dafür lässt der Film keinen Raum. Im Stakkato folgt Plotpoint auf Plotpoint auf Plotpoint. Keine Charakterentwicklung, nur Handlung. Und davon viel zu viel.

Wie ich schon im Dezember sagte: Die Geschichte wird so überdreht schnell und oberflächlich erzählt, als wäre es ein ZDF-Dokudrama über irgendeinen historischen Konflikt.

Und dass es dem Zuschauer ausgerechnet beim Finale einer neunteiligen Filmreihe so geht, macht die Sache nur noch schlimmer.

>Ach, nee, was mache ich da? Star-Wars-Logik hinterfragen. Hirnschmerz! Das war alles so dumm und hohl und leer und bedeutungslos. "The Last Jedi" hatte so ein schönes Ende, und hier wird einfach mal -gar nichts- davon aufgegriffen.

Ja, das ist tragisch. Und da ähnelt TROS leider auch ROTJ. Dort wurde nur noch fix der Han-Cliffhanger via Setpiece geklärt, und der restliche Film orientierte sich dann leider nur sehr wenig an TESB.

Das ist für mich sowieso das größte Drama der gesamten Saga: Empire war genial, der Film war Jesus in Tüten. Der Film hätte die Blaupause für alle Fortsetzungen sein müssen.

Statt dessen folgten noch sieben weitere Streifen, die allesamt nicht annähernd am Niveau von TESB kratzen.

Und ich bleibe bei meiner These: Hätte es "The Empire Strikes Back" nicht gegeben, würde Star Wars seit Mitte der Achtziger ungefähr auf dem Popularitätsniveau von "Der Weiße Hai" rumdümpeln. Dieser Film hat Qualitätshoffnungen geweckt, die niemand mehr aufgeben will.


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