| Einer der besten Kinofilme der letzten Zeit |  |
Gestern trotz Zeitmangels spontan im Kino gesehen, da nur Sonntag und Dienstag um 17:30 Uhr (pfui!) in der OV verfügbar. Wie dem auch sei: I, Tonya fand ich sehr, sehr stark. Ich habe mich keine Sekunde gelangweilt und mich stattdessen über die tolle Machart und die schauspielerischen Leistungen gefreut. Ich kannte nur oberflächliche Fakten zum Fall Harding/Kerrigan, daher waren für mich viele Story-Details neu.
I, Tonya schafft imo genau den Spagat, den Vorfall weder zu verharmlosen (und Tonya Hardigan ausschließlich in die Opferrolle zu schieben) noch die Frau als die Eis-Hexe zu verteufeln. Ich wusste nach dem Filmbesuch nicht, wie ich Hardings Rolle in dem Skandal einschätzen sollte und nach einer Wikipedia-Recherche weiß ich es immer noch nicht genau. Ihre Mitwisserschaft allein rechtfertigt zwar ihre Bestrafung, der absolut böse Villain ist sie jedoch auch nicht. Diese Ambivalenz bringt der Film gut rüber: Durch die teils humorigen Szenen, dem strukturellen Aufbau mit nachgestellten Interviews und Analepsen sowie der allgemeinen White-Trash-Atmo des Films ergibt sich ein wirklich bemerkenswerter Film.
Was mich gestört hat war aber Margot Robbie als 15-jährige Tonya: WTF? Das hab ich ihr keine Sekunde abgekauft. Und nebenbei bemerkt möchte ich den Bodyguard für den Oscar nominieren! Der Typ war so geil, hahaha. "Always four steps ahead!" Wie wahr :-)