Thema:
Re:Was für ein komischer Film flat
Autor: Pezking
Datum:10.01.18 20:08
Antwort auf:Re:Was für ein komischer Film von MOGli

>>Die Geschichte war total langweilig und die mangelnde Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern erstickte die (an sich willkommene!) Screwball-Dynamik leider im Keim.
>
>Da hast Du den Teil zwischen Finn und Rose Tico (ich musste googlen) in LotJ perfekt zusammengefasst.


Finn und Rose sind nicht die zentralen Hauptdarsteller und ich sehe in TLJ auch keinerlei Screwball-Ambitionen.

Die Chemie zwischen Finn und Rose war jetzt auch nicht gerade stark, aber erstens müssen die beiden auch keinen ganzen Film tragen (es wäre verheerend für die Sequel-Trilogie, wenn Daisy Ridley und Adam Driver auf der Leinwand nicht harmonieren würden!), und zweitens ist noch überhaupt nicht absehbar, ob die "Romanze" zwischen den beiden nicht eh eine Einbahnstraße bleiben soll, was das komplette Nicht-Knistern zwischen Finn und Rose letztendlich sogar passend machen würde.

Da sind wir in zwei Jahren schlauer. Stand jetzt kann ich mir Finn und Rose noch überhaupt nicht als Paar vorstellen.

>>Schade auch, dass man die spannende Herkunft von Laureline aus den Comics überhaupt nicht behandelte. Die wurde nämlich von Valerian bei einer Zeitreise im mittelalterlichen Frankreich aufgegabelt...
>
>Aus dem Star-Wars-Thread habe ich gelernt, dass es reicht, Charaktere einfach reinzuwerfen. Falls man das bemängelt, vermutet man einfach einen mysterilsen, geheimnisvollen Hintergrund, der sich sicher noch auszahlen wird. Wer braucht schon einen Hintergrund?


Du spielst jetzt auf Snoke an? Der hat sich nun mal als Nebenfigur entpuppt. Als Hindernis, das Kylo auf seinem Weg überwinden musste. Diese Rolle macht weitere Infos zu seinen Hintergründen innerhalb der Laufzeit der Filme entbehrlich.

Die Comic-Hintergrundgeschichte von Laureline hat im Film jetzt auch nicht wirklich gefehlt, zur dort erzählten Geschichte hätte sie rein gar nichts beigetragen. Aber so ein dramatischer Ursprung hätte das Potenzial gehabt, beide Hauptcharaktere interessanter zu machen. Was beide IMO bitter nötig gehabt hätten.

>Kommt natürlich wieder als Wadenbeisserei rüber, aber wo Du keinen Anlass ausnimmst, Ep8 über den Klee zu loben, will ich es sagen: Worldbuilding und Produktionsdesign find ich tausensmal besser als Ep8,

Kann ich verstehen. Beides sind keine besonderen Stärken von TLJ und gerade Produktionsdesign ist natürlich auch immer ein Stück weit Geschmackssache.

>und der Plot hat bei all seiner Schlichtheit noch durchdachtere Charaktere und eine Welt, die nicht zynisch ist, sondern eine konstruktive Problemlösung sucht.

Bei den Charakteren stimme ich Dir nicht zu, IMO durchleben alle Protagonisten in TLJ eine weitaus nachvollziehbarere und vor allem auch als solche erkennbare Entwicklungen. Bei Valerian standen IMO beide Hauptcharaktere am Ende des Films genau da wo sie am Anfang auch schon waren. Das ist natürlich legitim, wenn ein Film eher "plot-driven" sein will - aber dann ist das halt auch nicht dessen Stärke.

Und zynisch fand ich TLJ nun auch nicht gerade. Dazu waren doch gerade am Ende des Films die Guten zu stark (vor allem Luke) und die Aussicht zu hoffnungsvoll.

Die Helden in Valerian suchen jedoch tatsächlich viel zielstrebiger nach konstruktiven Problemlösungen. Sie wirken stets als Experten und sind weitgehend Herr der Lage. Da wirken die Charaktere in TLJ durch die Bank weg fehlbarer, verwundbarer, unsicherer. Mir persönlich hat letzteres gerade gut gefallen, aber ich kann verstehen, wenn jemand mit anderen Erwartungen an einen Star-Wars-Film herangeht und deshalb mit dem Ansatz von Valerian mehr anfangen kann.


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