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Auch wenn es rüberkommt, als wäre er nicht so ganz mit der Materie vertraut.
In Deutschland ist es IMO auch noch ein bisschen anders, da das Netflix-Angebot viel mieser ist.
Hier wird vor allem gekauft, was billig ist. Man wühlt sich durch das billige Angebot, bis man irgendwann eine Perle findet. Als es noch leichter war auf das amerikanische Netflix zuzugreifen, konnte ich leicht sowas wie Hard to be A God finden. Amazon Prime ist da IMO etwas besser.
Es wurde vielseits gehofft, dass digitale Plattformen einen Kreativitätsschub auslösen. Den habe ich bisher nicht erlebt. Vielmehr wird die Kreativität in die Suche des kleinsten gemeinsamen Nenner gesteckt um einen großen Aufhänger zu finden (Marvel, Nazis, Drugs...). Sehenswerte Indie-Filme haben da selten eine Chance oder anderes kreatives Zeug, außer natürlich es wird zum Spottpreis angeboten.
Durch die leichte Zugänglichkeit geht in der Tat Emotionalität verloren, da man reihenweise konsumiert, statt in einen Film die Vorfreude zu stecken, ihn gedanklich zu verarbeiten und dann vielleicht noch einmal zu schauen. Inzwischen kommt es doch eher selten vor, dass man was mehrmals anschaut, durch die schiere Flut an Zeug ist es ohnehin schon schwer, mitzuhalten. Inzwischen habe ich meistens auch schon die Charaktere der letzten Staffel einer Serie vergessen, wenn ich eine neue Serie anfange.
Ein weiterer Punkt sind die "Empfehlungen" der verschiedenen AIs. Gerade Netflix' System ist da mies und undurchschaubar. Wenn ich mir 3 türkische Komödien reinziehe, seh ich überall nur noch türkische Komödien. Abgesehen davon, dass das Ding eine Usability-Katastrophe ist. Da gebe ich einiges mehr auf die Empfehlungen von Menschen, die mich meistens kennen und wissen was ich mag. Eins der wenigen Dinge die Maxdome richtig gemacht hat, waren Empfehlungen von "Redakteuren" mit einer kurzen Beschreibung.
Gegentaktik: Mehr Filmfestivals, Kino und Blu-Ray. Seltener Komaglotzen.