Thema:
Re:Sind nicht eher diejenigen besoffen… flat
Autor: BOBELE
Datum:01.07.22 11:35
Antwort auf:Re:Sind nicht eher diejenigen besoffen… von token

>>… die Geld für volatiles digitales Garnichts ausgeben und sich dabei noch nicht mal die Mühe geben, die Nutzungsbedingungen durchzulesen?
>>
>>[https://www.playstation.com/de-de/legal/playstation-video-usage-restrictions/]
>>
>>Auszug: „Unter bestimmten Umständen kann es vorkommen, dass ein Video von PlayStation Video entfernt werden muss. In diesen Fällen ist das Herunterladen und/oder Streamen von gekauften Videos nicht mehr möglich.“
>>
>>Warum gibts jetzt echt Leute, die erstaunt oder gar empört sind?
>
>Weil es ein Unding ist Verkäufe auf Content anzubieten zu dem man wissentlich nur temporäre Lizenzen hat, und hier solche Dinge für den Kunden nicht mal irgendwie zu konservieren, sondern nach Kauf aus der Bibliothek zu entfernen.
>Das wird ja auch bewusst verschleiert, der Mangel an Transparenz ist kein Zufall.


Ich bin ja zu 100% Deiner Meinung. Aber das Thema ist doch bekannt und diskutiert seit den Anfangstagen digitaler Distribution. Da konnte man als Mahner so oft man wollte auf das Kleingedruckte hinweisen, die unüberwindliche Wand der Ignoranz war immer gemauert aus Sätzen wie: "Das ist doch theoretisch, das machen die nie!" oder "Die sichern sich nur für Extremfälle ab, Du glaubst doch nicht im Ernst, dass die Dir gekaufen Content wieder abnehmen?!" bis zu "Das wäre nach deutschem Recht gar nicht möglich, das würden denen die Kunden das Weiße aus den Augen klagen!"

Und dann wird diese kranke, kundenunfreundliche Scheiße sehenden Auges immer weiter aufgebläht und die Argumentation kippt zu "Das ist eben die Zukunft, das kannste eh nix gegen machen...". Ich könnte sowas von im Strahl kotzen.


>Als Käufer von Streaming-Content sollte man natürlich damit rechnen dass ein Dienst vielleicht auch irgendwann die Schotten dicht macht, das ist ein anderes Thema für das es aber auch kundenorientierte Lösungsangebote geben kann (Lizenztransfer auf anderen Dienst, Download), aber DAS hier ist absolut Hardcore und da sollte man imo nicht die Schuld bei Kunden zu suchen die irgendwann keine Lust mehr haben bei jedem digitalen Transfer Nutzungsbibeln zu lesen.

Ähm... doch. Wer keine Lust hat, Nutzungsbibeln (geiles Wort übrigens) zu lesen, der sollte sich eben von solchen halbseidenen Geschäftsmodellen fernhalten oder zumindest danach nicht rumnölen. Man muss da auch nicht mehr immer die Details lesen. Es ist inzwischen bekannt, dass man im Grunde nahezu überall nur ein zeitlich nicht fest definiertes, jederzeit widerrufbares Nutzungsrecht kauft, nicht aber das Eigentum an einer Sache erwirbt. Kundenfreundliche Ausnahmen wie GOG mal ausdrücklich erwähnt. Und bei wen anders als den Kunden soll man denn da die Schuld suchen? Der hat die Wahl zwischen einem Datenträger, an dem er Eigentum erwirbt und dessen Inhalt ihm dauerhaft zur Verfügung steht und einer bestenfalls dubiosen Nutzungslizenz. Er entscheidet sich für das Zweite und bekommt halt eben genau das. Die Verschleierung der Nutzungsbedingungen kann man der Industrie zwar durchaus vorwerfen, aber das gilt ja für alles Kleingedruckte.


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