Thema:
Re:Ich habe Fragen und muss reden *spoiler* flat
Autor: phaxy
Datum:01.06.22 19:04
Antwort auf:Re:Ich habe Fragen und muss reden *spoiler* von Rapier

>So wie ich damals das Spiel erlebt habe, war das alles in sich sehr schlüssig. Die Problematik mit der Ökonomie, die du in deinem Post unten erwähnst, hatte ich nicht, weil ich wenige Nebenquests gemacht habe. Von meinen paar hundert Bucks in der Tasche habe ich immer Mal wieder ein bisschen was ins Lager gesteckt und hier und da Mal einen neuen Teppich hingelegt... Aber ich hatte keine Reichtümer, die das Verhalten der Gang ad absurdum geführt hätten. Am Ende war Arthur ein geläuterter Mann und sein Ende oben auf dem Berg bei Sonnenaufgang ein rundum gelungener *Redemption*-Bogen.

Es zeigt halt auch, wie wenig die Systeme miteinander verzahnt wurden. Klar fühlt sich das Spiel so auch "freier" und unerzwungener an, wenn ich nicht explizit alles aufspüren, durchsuchen, fischen und jagen muss, aber dieser ganze kaufbare Kram von Kleidung, Pferden und Waffen passt einfach nicht zur Story, wenn es hier nicht darum geht, wie Gangsta mit Goldkettchen durch St. Denis' Prunkstraße zu stolzieren sondern vielmehr wie Gangster das Geld irgendwie zusammenzukratzen, um der Bande die ersehnte Flucht zu ermöglichen.
Ich wollte sogar mein Discount-Pferd niemals austauschen. Warum auch Rockstar, sein Liebling gibt man nicht einfach so her!
Neue Waffen? Unnötig für die Missionen.
Kleidung? Gibt keine Definizte oder Vorteile, weil die Umwelt keine Auswirkung auf Arthur hat.



>Selbst die spielerischen Längen haben sich in die Spielerfahrung integriert. Muss man sicherlich mögen, aber bei mir hat es Resonanz gefunden. Ich habe mir auf der Arbeit "Pläne" gemacht, wie ich am Abend per Schnellreise an einen der Punkte reise, um dann diese und jene Tour an Erledigungen zu machen. Herrlich!

Sehr cool! Die Notwendigkeit von IRL-Notizen für ein Spiel ist leider viel zu selten. So verstehe ich das jedenfalls.


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>Soweit ich mich erinnere zeichnet Dutch immer ein sehr blumiges Bild der Gruppe als Outlaws, alle anderen gegen uns. Für uns alte Garde ist kein Platz mehr in dieser schnellen Welt. Dazu haben die anderen Camp-Bewohner ja alle auch ihre Erfahrungen mit der Welt da draußen gemacht - wir sehen ja sogar, gegen welche Widerstände John sich im Epilog stemmt, um einfach ein normales, gesetzestreues Leben zu führen. Nur um dann doch wieder von der Vergangenheit eingeholt zu werden. Wo sollten sie also hin, wenn sie sich von Dutch abwenden, der immer glaubhaft versichert, dass die große Belohnung schon fast greifbar ist - man muss nur noch zugreifen!
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Wo wir erneut beim "Warum tut ihr euch das an" wären ;)
Selbst im Spiel trifft man immer mal wieder auf Einsiedler, die einfach irgendwo ihr Lager aufgeschlagen haben und keinen interessiert es. Die USA ist schließlich riesig. Wenn man sich nicht so blöd wie die Marstons/Miltons anstellt bin ich ganz zuversichtlich, dass das Untertauchen klappen wird (Startkapital inbegriffen). ;)

Aber das beißt sich einfach mit der Story, die sie hier erzählen wollen.


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