Thema:
sehe es sehr ähnlich (bin allerdings noch nicht durch) flat
Autor: denda
Datum:30.11.21 17:48
Antwort auf:Kena - Bridge of Spirits (PS5) von Schlomo

evtl. werde ich es auch nicht mehr durchspielen, da mir mittlerweile alles einen Tick zu formelhaft und uninspiriert wirkt nach roundabout 10 h. Grafisch und stilisitsch eine echte Hausnummer (musikalisch sowieso!- wenn nicht der absolut herausragende Deaths Door Soundtrack wäre, wäre Kenas OST für mich die Videospielmucke des Jahres), ich war auch endlich nach ca. 6-8 h in einem Bereich angekommen, der nicht das Übliche Wald/Wiesen-Setting um Thema hatte, und eher ein großes offenes Areal ist. Da kommt echtes Explorer-Feeling auf, und meiner Wahrnehmung nach ist das Spiel in diesen Momenten am Stärksten.

Zusammen mit den zuletzt errungenen Fähigkeiten ergaben sich hier für mich auch erstmals ein, zwei Stellen, die man durchaus mit dem Wort Rätsel beschreiben könnte ohne sich lächerlich zu machen. Trotzdem bleibt es halt recht eintönig und auch oberflächlich. Einzig die wirklich absolut zauberhafte und herzerwärmende Atmo halten mich mittlerweile bei der Stange. Ich bin auch igendwie bzgl. meiner Wahrnehmung des Titels wie hin- und hergerissen: Einerseits bin ich regelmäßig ziemlich eingelullt und es macht richtig Spaß, nur um dann später wieder durch eine Phase abgewechselt zu werden, die mir einfach die Begenztheit und Formelhaftigkeit erneut vor Augen hält.

Daran großen Anteil hat für mich ganz klar das Belohnunssystem.
Ich finde, dass dieses Belohnungssystem, welches quasi zu Hälfte diese kosmetische Hut-Schiene bedient in so einem explorierfreudigem Titel ein Kardinalsfehler ist. Die mit am Besten versteckten Secrets bringen oft nur irgendwelche neue Kopfmode, und einige der wertvolleren Secrets (z.B. Geisterpost) gibt es mehr oder weniger auf dem Hauptpfad. Da die Kosmetik mir egaler nicht sein könnte und spielerisch vollkommen irrelevant ist sehe ich hier einfach viel Potential verschenkt das gründliche Erforschen entsprechend zu entlohnen. Bei mir jedenfalls untergräbt es den Spaß an gründlicher und gewissenhafter Exploration enorm, wenn ich weiß, dass meistens eh "Nichts" dabei herum kommt.

Dabei sind die Basics eigentlich alle vorhanden- noch ein paar mehr Skills zum Aufleveln und anteilig mehr dieser EXP, die man zum Unlocken der Fähigkeiten braucht hätten dem Spiel sicherlich gut getan.

Toll ist aber wirklich die Dual Sense-Nutzung. Das Spannen des Bogens ist einfach krass umgesetzt. Ich hatte das interessanterweise erst gar nicht so als Wow-Effekt wahrgenommen. Vielleicht weil es sich so intuitiv richtig und authentisch anfühlt- aber als ich da mal näher drauf geachtet hatte, wurde mir klar, dass das wirklich eine krass gute Umsetzung ist.

Ich würde deine 7,5/10 Windspiele bis jetzt unterschreiben. Wie gesagt, ob ich es durchspielen werde, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, gerade macht mir Subnautica Below Zero einfach mehr Spaß. Oder Skyrim auf der Switch.:-)

Aber als angenehm dahinplätschernde Erfahrung für das darbende Herz und die fröstelnde Seele ist das mit das Beste was man sich geben kann.:-)
Es ist nur gameplay-technisch etwas schwach auf der Brust.

Beste grüße
denda


< antworten >