Thema:
Re:Typischer Kritikerliebling flat
Autor: token
Datum:05.11.21 19:48
Antwort auf:Re:Typischer Kritikerliebling von Scarface

>Es ist komisch für mich diese Eindrücke zu lesen. Deathloop ist doch das absolute Gegenteil von anstrengend oder nervig?
>Ich finde das ist einer der entspanntesten Shootererlebnisse die ich bisher hatte. Man macht sein Ding, hat 3 Versuche pro Level und sollte es irgendwo nicht weitergehen macht man halt woanders weiter. Das Rätsel läuft einem ja nicht weg.
>

Mein Problem ist mein Gehiiiiirn.
Ich kann bestimmte Dinge einfach schlecht, seit schon immer, und brauche in Games Mechaniken die solche Schwächen abfedern.
Meine Orientierung ist etwa eine Katastrophe.
Auch Gedächtnis, mein Kurzzeitgedächtnis ist top, Langzeit ist hingegen so dass ich manchmal einen schon gesehenen Film schaue und dann merke dass ich mich an 90% des Films Nullkommanull erinnern kann.

Genau bei sowas kommen halt Spielerhilfen ins Spiel.
Etwa Recaps bei Storygames für Menschen die auch mal längere Pausen haben.
Orientierungshilfen über sehr gutes Setdesign mit markanten Orientierungspunkten und einheitlich verständlich Strukturen wie bei FROM oder mit guten Guidinghilfen wie zuletzt bspw. Ghosts of Tsushimas Richtungswind.

>Es gibt wie in batman optionale Sachen, die mal mehr und mal weniger schwer sind und sollte man mal nicht weiterwissen hat man eine sehr ausführliche Brotkrümelspur der man folgen kann.
>Und das Spiel sagt es selbst sehr oft: Wissen ist die eigentliche Währung auf der Insel. Das gilt auch für dein Rätsel. Dann machst du diese optionale Sache halt bei einem der anderen Runs.
>

Morgen hätte ich bspw. überhaupt nicht mehr gewusst wo was ist und hab es entsprechend eben nochmal gemacht und dann auch gelöst. Dabei ist mir aufgefallen warum ich teils solche Probleme habe im Spiel anzukommen und das Murmeltierdesign zu verstehen. Weil es das nicht gibt! Ich hab durch meinen Ragequit gemerkt, dass das Spiel speichert, ich also die Tageszeit und das Level durch Quit einfach wiederholen kann. Was ich gerne vorher gewusst hätte, auch das hätte schon einiges an Frust gespart. Dabei hab ich gemerkt, die Gegneranordnung war trotz direkter Wiederholung komplett anders, plötzlich war da ein Bereich mit Selbstschussanlagen zugespachtelt wo vorher definitiv keine standen. Da frag ich mich dann auch, wozu denn bitte ein Loopdesign wenn man es eh konterkariert. Was ist dann die Idee?
Versteh ich nicht, DAS ist doch imo der eigentliche Bockbringer an einer Zeitschleifenidee, dass dein Wissen dich übermächtig macht. Aber Deathloop unterminiert diesen Joke durch zu viel Fragmentierung der Sets und wie es scheint erzeugt man selbst innerhalb des Tupels Set-Tageszeit weitere Varianzen die nicht nur daher kommen was man vorher gemacht hat, sondern schlicht ausgewürfelt werden.

>Ich finde, das Spiel unternimmt so einiges, trotz des komplexen Story und Missionsablaufs eben nicht auf den Sack zu gehen. Nur am Anfang ist es nervig und erscheint unnötig kompliziert.

Ich finde auch es unternimmt so einiges, und mein Kritikpunkt ist, es ist darin lediglich bemüht aber nicht versiert. Es bleibt am Ende des Tages einfach viel an uneinheitlichem Stückwerk. Dass du dich jetzt nicht daran stößt oder das anders siehst ist ja voll okay, wie gesagt haben einige Dinge die mich nerven mit persönlichen Schwächen zu tun die das Game mehr schlecht als recht abfängt und teilweise auch forciert und auf die Spitze treibt. Da bin ich auch ein wenig neidisch dass du dich nicht daran stößt, ich würde ja selbst gerne im Spiel versinken und mich darin verlieren, habe aber durchgehend Phasen wo mich das alles einfach nur fürchterlich nervt und mich diese Genervtheit halt auch rausreißt.


< antworten >