Thema:
Re:finde, das Gegenteil ist der Fall flat
Autor: dixip
Datum:04.01.21 17:37
Antwort auf:Re:finde, das Gegenteil ist der Fall von token

>bestätigst dass MS gerade volle Pulle im Invest ist, und derweil riechen so kleine Unternehmen wie AMAZON oder GOOGLE auch Lunte und wagen die Vorstöße.

GamePass ist imo eine Weiterentwicklung der PS+-Idee, die von den Usern doch auch durchgehend abgefeiert wurde, in Kombination mit Netlix/Spotify-Hype.
ABO ist halt grad das Zauberwort, alles muss in Abos gepackt werden.

Wir hatten auch Phasen, wo alles Free2Play sein musste oder diese Überraschungsboxen mit Content. Und früher gab es noch Vertriebsstrategien wie Leihgeschäfte á la Videothek.
Abo ist sicher gekommen um zu bleiben, aber der Drang von MS in diese Richtung zu gehen, wurde durch die Position der Schwäche beflügelt. Sie haben sich was gesucht, wo sie punkten können und sie haben es vorerst gefunden. Dass dieses Mittel auch mit Blick auf Amazon, Google, Facebook, Apple wohl nicht die schlechteste Idee, wird man mit der Zeit sehen. MS will die Kunden binden, evtl. aber das komplett loslösen von ihrer Hardware. Wenn GamePass (schnell genug) erfolgreich genug wird, könnte es sich eben als Service auch auf Fremdplattformen duchsetzen.


>du siehst auch schleichend wie der Hochglanzcontent mehr und mehr zurück geht.

GamePass mag diesen Trend weiter vorantreiben, er hat ihn aber nicht ausgelöst. Das klassische Geschäftsmodell der A-AAA-Produktionen geht doch schon seit Jahren zurück. Nur noch sehr wenige Giganto-Publisher bringen jeweils 3-10 Produktionen raus, gerne Serien und sebst ein Bethesda lässt sich bereitwillig verkaufen, bei Ubisoft sprießen immer wieder Gerüchte.

Das klassische Modell hat seine Probleme und die basieren auf steigenden Kosten bei relativ gleichbleibenden Absatz und wenigen Möglichkeiten, den Umsatz zu steigern. Es gibt halt nur die 59/69€ Preisschiene, die fast alle Publisher nur wenige Wochen halten können, dann gibt es Addons und Deluxe-Versionen für mehr Gewinnmarge und dann wird Games-as-a-Service noch so gut es geht gemelkt. Aber alles ist ausgereizt, für eine Zweitverwertung werden Sales genutzt, so etwas wie Playstation Platinum lohnt sich in der Flut der Angebote kaum noch (PS Hits kosten ja oft auch nur noch 10€).

GamePass bietet für dieses Segment eine gute Chance für spätere Einnahmen, wenn ein Titel 1+ Jahre alt ist. Für Multiplayer-Titel bietet GamePass prima Chancen, sofort viele Spieler ins Spiel zu holen. Die mögen das Spiel später kaufen oder Ingame-Content kaufen. Ist ne Alternative zu Free2Play, dessen Hype man ja auch mal betrachten sollte, wenn man über GamePass redet.
Für den Indie-Bereich ist GamePass ebenfalls imo eher Chance, weil man einfach eine hohe Sichtbarkeit generiert, die man in den anderen Märkten, mittlerweile imo auch Switch, kaum noch hinbekommt aufgrund der schieren Masse an Konkurrenz.


>GP ist eine Lösung für etwas wo es kein Problem gibt.
>Und in meinen Augen keine Lösung sondern das eigentliche Problem.
>Diese Einschätzung gebe ich aber aus einer persönlichen Perspektive ab, wo ich genau den Content in Gefahr sehe den ich schätze.


Free2Play oder die frühen Phasen mit Ingame-Content (man erinnere sich an die überteuerte Pferderüstung in Oblivion) haben aber ähnliche Befürchtungen geschürt. Ja, die Entwicklung gingen in die Richtung, die man sich ausgemalt hat, aber es gibt halt immer auch Gegentrends.

Die Quantität wie Qualität der Indie-Games hat doch niemand von uns vorhergesehen als da ein Geometry Wars für 5€ auf Xbox Live Arcade verkauft wurde!? Aber bald werden alle Spiele nur noch als Stückwerk zu Unsummen verkauft, weil bei Gran Turismo 5 das Wetter als DLC nachkommen könnte....

Und die PS4 hat ein buntes Portfolio an klassischen Single-Player-Games von Sony bekommen, die ne durchgehend hohe Qualität haben und - was ich besonders geil finde - größtenteils auf neuen eigenständigen IPs basieren mit frischen Settings etc.



>Ist aber wurscht, die Büchse der Pandora ist nun sperrangelweit offen, alle machen ernst, dieses Rad lässt sich nun nicht mehr zurück drehen. Schon toll was Ultramegagiga-Konzerne die es in so einer Größe eigentlich gar nicht geben dürfte mit ihrem Spielgeld alles so anstellen können ohne sich im Coremarkt überhaupt eine Ausgangslage zu erarbeiten die so eine Entwicklung als wirtschaftliche Evolution als folgerichtig erscheinen lässt, und nicht als Wette die man aus der Hüfte schießt weil man nicht weiß wohin mit der Kohle.

Mir ist es lieber, wenn MS diesen Weg beschreitet, die zumindest etwas vom Markt verstehen und den Markt auch hin und wieder mal was gegeben haben, was er wollte, als wenn diese Lücke von den Schlafmützen von Nintendo und den mittlerweile eher konservativ agierenden Sony-Leuten so lange aufgelassen wird, bis da ein Facebook, Amazon oder Google mit aller Macht reinstürmen.

MS baut hier eine Eintrittshürde für die anderen Megagigakonzerne auf, die ich mittlerweile gar nicht mehr in dem Markt sehen will.


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