Thema:
Re:Assassin's Creed Odyssey flat
Autor: JPS
Datum:27.08.20 15:59
Antwort auf:Re:Assassin's Creed Odyssey von AlterZockherr

>Das ist halt die Crux mit AC. Schöne Welten, aber leider auch extrem Copy & Paste.

Das ist eine generelle Schwäche von echten Open World Titeln, die also nicht nur eine Fake-Open-World an eine lineare Story geklebt haben.

Egal ob AC, Far Cry, GoT, Horizon oder GTA - das Gameplay trägt das Spiel nicht für die extreme lange Spielzeit dieser Titel und irgendwann hat man jeden Missionstyp gesehen und alle RPG-Elemente ausgereizt und das Spiel wird monoton und verliert enorm an Anziehungskraft.

Positive Ausnahmen sind BOTW und Death Stranding, die es geschafft haben die Welt weit über 50 Stunden interessant zu halten. Aber auch bei diesen beiden Spielen kann man die Abnutzung herbeiführen, wenn man sie überreizt, was eine Open World nun mal prinzipbedingt zulässt.

Ich mag das Genre trotzdem sehr gerne und kann damit leben die Spiele irgendwann abzubrechen ohne dabei den erlebten Spaß zu vergessen oder mit einem schlechten Gefühl herauszugehen.

Im Endeffekt ist es (von einigen Ausnahmen abgesehen) das einzige moderne Genre dass ich überhaupt ansprechend finde - ansonsten fühle ich mich im Retro/Arcade-Bereich viel wohler und halte moderne Spiele für vollkommen unnötig aufgeblasen und überladen.

Könnte ich ein solches Spiel gestalten, würde ich darüber nachdenken wie man komplette Spielelemente erst phasenweise freigeben könnte um das Spiel interessant zu halten - Death Stranding geht dabei in eine gute Richtung und GoT hätte mit seinen drei Abschnitten auch die Voraussetzung geschaffen, diese aber nur sehr eingeschränkt genutzt.

Außerdem wäre die Welt zwingend in sich selbst interessant und erkundenswert. Einerseits durch interessante Orte, aber auch durch ein umfangreiches Physik/Chemie-System das zum Experimentieren einlädt. Außer BOTW hat das noch kein Open World Titel wirklich gut hinbekommen.

Auf eine komplette Story mit Anfang und Ende würde ich verzichten. Stattdessen sollten Abschnitte des Spiels eigene Stories mit sich bringen, so dass man sich beim nachlassenden Interesse nicht mehr durchquälen muss um eine Story zum Abschluss zu bringen. IMO würde das umgekehrt sogar dazu führen, dass sich neue Abschnitte frisch anfühlen und die Motivation besser erhalten bleiben als mit einer gestreckten Story typischer Genre-Vertreter. So ein wenig wie American Horror Story, das in jeder Staffel eine neue Geschichte erzählt.


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