Thema:
Re:Death Stranding flat
Autor: Ihsan
Datum:18.03.20 12:18
Antwort auf:Re:Death Stranding von Sunspecter

Ganz vergessen, dass ich Dir noch antworten wollte :)

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>Auch wow: Hab das Spiel zur gefühlte gleichen Zeit und exakt demselben Ablauf auch gestern Nacht zu Ende gespielt (dank Quarantäne kam ich mal zu Potte) :-)
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>Aber: Im Gegensatz zu dir haben mich die letzten Stunden nur genervt.


Das ist schade :(

>Death Stranding ist bei mir zu einer Hassliebe geworden. Ja, es hat irgendwann Klick gemacht und es war ein faszinierendes Spielerlebnis, wenn es darum ging die "Anstrengungen" einer Lieferreise zu simulieren. Bin auch der Meinung, dass bei Videospielen nicht nur die Synapse "Spielspaß" getriggert werden muss. Aber gleichzeitig war alles so überladen (pun intended). Die Menüführung, die hingerotzten Sidefetchquests, der gottverdammte Schneeberg (dass ich da nicht abgebrochen habe, zeigt meinen Respekt vor den Machern).

Der Berg war mein absolutes Highlight (Pun tatsächlich intended), wobei ich auch die mitunter gähnenden Weiten speziell in der Central Region wunderschön fand, nur den stellenweisen Dauerregen / Timefall etwas anstrengend.

>Dann hast du so Diskrepanzen wie eine leere Spielwelt (was ich eigentlich faszinierend finde), aber in einer Konnotation, die sagen will: Hier gehts um Städte mit hunderttausenden Einwohnern, hier gehts um big America, hier gehts um deepe politische Zusammenhänge und vor allem um soziale Verbindungen. Aber am Ende des Tages: Gähnende Leere mit einer handvoll Protagonisten.

Solche Städte gibt es ja nur sehr wenige, und die sind auch in der SPielwelt doch riesis. Es geht ja um den Weg ZWISCHEN diesen Städten, und das ist halt nunmal ein einsamer Weg, den nur die Prepper dazwischen mit Leben füllen.
Die Dimensionen sind halt arg verkleinert, aber das wäre dann wohl doch zuviel des Guten gewesen :)

>Das war meiner Ansicht nach nicht gut komponiert. Was auch nicht passte: Leere Spielwelt mit einfachen Texturen, aber Branding mit Monster Drinks und Werbung für Serien.

Das fand ich ganz nett, und ich drink seither Monster Drinks echt gerne ;)

>Apropos Komposition: Ich mag den Kojima-Shit von früher sehr. Lange, abgefahrene Zwischensequenzen finde ich super. Aber hier war die Federführung von Anfang an auf kurze Sequenzen und wenig Storyschnipsel ausgelegt. Und DANN ballert mich das Spiel am Ende mit einer dreistündigen Endsequenz zu, wo ich zweimal die Credits durchlaufen sehen muss und kaum zum Joypad greifen darf? Da war nix joy, nur Frust. Zumal das alles storymäßig alles sehr mau und klischiert präsentiert wurde. Das hat mich von Anfang an nicht gehooked, schade um das tolles Ensemble.

Im Zusammenspiel mit dem eigentlichen Spiel davor, fand ich das eine sehr gute spielerische Entscheidung, mich hat das echt beeindruckt - die Einsamkeit wird da auf den Punkt gebracht und die Konsequenz von Sam's bisheriger Einstellung zu seinen Mitmenschen deutlich gemacht. hatte ich Pipi in den Augen.

>Soundtrack fand ich auch _sehr_ enttäuschend, von ein zwei Band-Songs mal abgesehen.

Also da kann ich Dich nicht verstehen - der Soundtrack war das absolute Highlight und dank der hervorragenden Soundregie kann ich quasi jedes Lied in meiner aktuellen Spotify Playlist nun einem Erlebnis im Spiel zuordnen.
Ich fand es sehr beeindruckend, wie gut das mit der Stimmung (Einsamkeit, Annäherung an eine Stadt / Prepperbunker) in Einklang gebracht wurde, und echt jedes Lied ist ein Highlight. Low Roar hab ich dank Death Stranding nun in Dauerrotation.

>Spiel halb so lang und komprimierter (das Gameplay rechtfertigt nicht die Länge, imo) und mein weises Urteil wäre milder ausgefallen. So bleibt der aufgeblasene Eindruck der letzten Spielstunden und die Erkenntnis: Kojima hat sich verhoben.

Nein, das hat genau so gepasst, einzig ich selbst hätte mich bei den Nebenaufgaben etwas bremsen müssen (ich wollte neben den vollen Sternen bei jedem Bunker auch möglichst alle Sidequests abschließen - das hat mir dann irgendwann den Spass versaut). Es macht mehr Sinn, sich aufs Wesentliche zu Konzentrieren und die Nebenaufgaben nur anzugehen wenn einem eh langweilig sein sollte. Aber das ist mein ständiger Fehler in solchen 100% Games.

Was ich aber dazu sagen muss:
MIch hat vor allem die Story um , wie auch von total abgeholt, das war für mich das eigentliche Highlight, nicht die Bridges Geschichte.


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