Thema:
ich sehe vieles ähnlich flat
Autor: dixip
Datum:01.08.19 18:59
Antwort auf:Mein Name ist Pezking, und ich habe keinen Bock mehr... von Pezking

Ich bin nachwievor an sich ein leidenschaftlicher Videospielzocker UND -sammler.

Aber mit dieser Generation hab ich angefangen, Hardware und Games recht rigoros wieder zu verkaufen. PS4 gekauft, verkauft. XB1 gekauft, verkauft, gekauft. Switch gekauft, verkauft.
Bei den Spielen wurden auch "Lieblingsspiele" wie ein GTAV (XB1) verkauft. Ich hab selbst das GTA für die PSP in der Sammlung, ohne PSP, ohne es je gespielt zu haben (nur auf PS2). Ich steh auf die GTAs, aber die XB1-Fassung? WEG!!!

Angefangen hat das Umdenken schon zum Ende der PS360-Generation. Die Wertlosigkeit der Retail-Releases war ja nicht nur monetärer Natur (Durchschnittswert von Xb360-Spielen = 2€ oder so), auch die Hüllen wurden dünner, die Anleitungen eingespart, eine große Beliebigkeit an Collectors Editions rausgerotzt, der Markt wurde mit einfallslosen Fortsetzungen überschwemmt. Dazu DLC und Patches ohne Ende, dominierende Online-Features, die nicht mehr funktionieren etc. pp. Von den ganzen Games gibt es dann heute zu 90% Remastered-Versionen auf PS4XB1....

Es ist schwer, da noch eine Wertschätzung für die Stangenware aufzubringen.

Und wenn doch, dann kommt das Spiel per Abo-Service "kostenlos" ins Portfolio. Kauft noch jemand ernstaft Microsoft-Spiele??? Beim Star Wars-Game von EA werde ich auch 1 Monat das Abo buchen. Games - zumindest die Mainstream-Sachen - sind maximal reine Konsumgüter. Was sie ja eigentlich immer waren, aber doch nicht für mich...

Lichtblicke gibt es ja durchaus.
Die endlos vielen Retail-Releases sind ja eigentlich was Positives. Es kommt viel mehr (Indie-)Zeug auf Disc als zu PS360-Zeiten. Mich fixt der Limited-Run-Krempel aber nicht an, es ist mehr zu gewollt und zu gezielt auf die Sammler.

Anders sieht es für mich bei den normalen Switch-Releases aus. Ich mag die Module und die kleinen Hüllen, und ich kauf da jetzt schon die ein oder andere vermeintliche Perle (primär kleinere Games und Retro). Die Releasemasse macht es aber auch schon eher unübersichtlich.



>Weiter ging es 1992 mit einem Amiga 500+. Ich hätte schon damals lieber ein Super Nintendo gehabt, aber meinen Eltern war ein Daddelgerät aus pädagogischen Gründen mit Tastatur viel leichter zu vermitteln.

War mein erstes Gerät, war Weihnachten 1991 und ich war noch so uninformiert, dass ein NES ohne Super auf dem Wunschzettel stand, aber sonst genauso inkl. dem...

>Als Einziger aus meinem Freundeskreis kaufte ich auch regelmäßig Spiele, die mir besonders wichtig waren.

wobei ich meine Originale nicht vorher als RK hatte. Da hab ich aber schon Zeitschriften gelesen und war informiert. Highlights meiner (kleinen und leider verkauften) Amiga-Originalspiele-Sammlung: Turrican 3, Cannon Fodder, Push Over, Superfrog, B.C. Kid


>Dann ging es endlich los mit Konsolen. ... SNES kamen ins Haus,
>Damit war dann auch das Thema Raubkopien durch. Ich kaufte mir im Jahr von meinem Taschen-, Geburtstags- und Weihnachtsgeld vielleicht so gute 15 Spiele und war selig. Ich war damit ein viel zufriedenerer Zocker als zuvor mit wöchentlich neuen Raubkopien. Ich hatte meine Mitte als Videospieler gefunden.


Yup, es waren bei mir wohl eher 5-6 Spiele im Jahr, aber in der Tat war ich mit der geringeren Auswahl und einer intensiveren Beschäftigung mit den Titeln auch deutlich glücklicher.


>Dann wurden die Konsolen immer fehleranfälliger. RROD, YLOD...das gab meiner eh schon immer eher lieblosen Bindung zu Konsolenhardware endgültig den Todesstoß.

Hardware war eigentlich immer ein Mittel zum Zweck für mich, allerdings mochte ich die Geräte dann halt schon irgendwann, wenn ich sie entsprechend viel genutzt hatte. Sie waren auch nie im Schrank versteckt, sondern immer sichtbar aufgebaut.

Bei den neueren Geräten fehlt imo etwas die große Eigenständigkeit, die sie besonders macht. Die UIs bekommen ja ständig Updates, teils sehr groß, dadurch bleiben die Geräte frisch, aber verlieren auch ihren Charme.


>Ich denke, ein kleines Regal mit meinen allerallerliebsten Spielen wird bleiben.

Ich hab so Phasen, wo ich die Sinnfrage stelle. Ich hab >2000 Games für NES bis WiiU, die große Masse in den Generationen PS2 und Xb360. Das ist schon noch geil und ich hock gerne mal im Raum und schweife mit Gedanken und Blicken durch die Sammlung.

Aber die leichte Verfügbarkeit ist halt auch ein Kriterium, weil man realistischerweise eben nicht mehr so viele Retro-Games mit Retro-Ausstattung spielen wird. Die obligatorische Runde Mario Kart mit nem Kumpel wurde bis letztes Jahr immer auf dem SNES auf der Röhre gezockt. Das ist jetzt auch noch vorhanden, aber gezockt wird aus Bequemlichkeit mit dem SNES-Mini.

Brauche ich wirklich noch die Games + funktionierende Hardware inkl. Anschlußoption, also spielbereit, oder reicht irgendwann auch die kaputte Hardware (Hauptsache noch anfassen können)? Brauche ich die ganzen Games oder kann ich die Erinnerungen noch anders konservieren (ich hab ja auch Gamejudge mitgemacht und Reviews von B- und C-Titeln reichen als Erinnerung ja völlig, die müssen nicht im Regal stehen) und mache die Games über Roms etc. verfügbar und stelle nur noch die Top10 auf jeder Konsole auf einen Altar???


> Meine Passion soll sichtbar und greifbar bleiben. Nur halt nicht mehr in Form von ein paar hundert Datenträgern an der Wand.

Ich seh bei mir schon den Trend Richtung Bücher (die ganzen Anthology-Wälzer, Spielereihen-bezogene, Artbooks,....) und was früher die gerne mitgenommenen Retro-Sammlungen für PS2 und Co. waren, die für mich die alte 8-Bit-Generation überflüssig gemacht haben (Atari 2600 und Co.), die ich eh nicht richtig mitdurchlebt habe, werden jetzt wohl die Mini-Konsolen liefern.

Mal gucken, was die nächsten Jahre bringen!

Im Mainstream-zocken sehe ich mich beim PC, mit sporadischen Abos von EA, Xbox, Ubi, um Highlights zu zocken etc. Konsolen dann bei Bedarf für Exklusivhighlights wie mit der Switch für Mario Odyssey praktiziert. Kaufen, durchzocken, verkaufen.

Und vom freigewordenen Geld noch die ein oder andere Retro-Perle für die vorhandene Sammlung kaufen. Und sonst gebe ich das Videospielgeld jetzt gerne für Lego aus, ohne dass das jetzt für mich ein Sammlerhobby wäre, wobei gewisse Set-Reihen-Komplettierungsanwandlungen auftreten können.


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