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Re:DF - 9700k vs. 3700x: Intel is still the king for gaming flat
Autor: JPS
Datum:21.07.19 14:38
Antwort auf:Re:DF - 9700k vs. 3700x: Intel is still the king for gaming von ZeroCool

>Ich weiss nicht. Ich habe sowohl aktuell noch ein Ryzen 1800X und ein Intel 8700K System mit identischer GraKa und kann bei beiden Systemen bei allen Games alles auf Anschlag drehen mit 60 FPS. Weiss also nicht genau, was man sich da schönreden müsste? Aber selbst wenn, dass aktuell Intel Fans die Konkurrenz schlechtreden wäre irgendwie auch nicht besser.

Was ist das für eine Grafikkarte? Dass Deine CPUs in z.B. AC:OD stabile 60fps erreichen, möchte ich stark bezweifeln. Dass Du keinen Unterschied bei den von der CPU verursachten Einbrüchen feststellen kannst, ebenfalls.

>>Inzwischen ist AMD mit dem Ryzen 9 sicher kein eindeutiger Fehlkauf mehr,
>
>Aber trotzdem ein Fehlkauf?


Für einen Spiele-PC im High-End-Bereich sehe ich den 9900k als beste Wahl, vor dem 3900x.

Im Gegensatz zur vorherigen AMD-Generation würde ich aber nicht mehr die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn jemand in seinen High End Spiele PC eine AMD CPU verbaut - wenn man die höhere Anwendungsleistung tatsächlich regelmäßig nutzen kann, kann es sogar die sinnvollere Wahl sein, so wie für reine Spiele-Nutzung der 9900k die sinnvollere Wahl ist.

>12 Cores und 24 Threads sind weniger Zukunftssicher?

Nein, aber vermutlich werden Spiele in den nächsten 5 Jahren diese höhere Anzahl an Cores/Threads nicht in dem Umfang nutzen, dass sich die Verhältnisse zwischen 9900k und 3900x dadurch im Schnitt umkehren.

Der 9900k bietet daher IMO im Vergleich zum gleich teuren 3900x das bessere Gesamtpaket aus aktueller Spiele-Performance in allen Bereichen, in Kombination mit einer hohen Zukunftssicherheit durch ausreichend viele Cores/Threads.

>Mich würde mal interessieren, wie die Grafik aussehen würde, wenn sich alle CPUs an ihre TDP halten würden. Hat das mal jemand getestet, den du als seriös anschaust? Könntest du das mal testen? 3DMark hast du ja schon am laufen grade.

Sehe ich als relativ sinnlos an, da TDP bei beiden Herstellern quasi nur auf dem Papier als grober Rahmen für OEMs existiert.

Wenn Du gerne Werte hättest, dann hier mal die Werte des Timespy Benchmarks auf meinem 9900k System:

[https://i.imgur.com/QcsHrPp.png]

Im Bild zu sehen, ist zuerst ein kompletter Durchlauf (Test 1 + 2 + CPU) und dann ein Loop des CPU-Benchmarks.

Die bis zu 153 Watt werden dabei nur im CPU-Benchmark erreicht, dessen Last in so extremer Ausprägung eher selten im Spiele-Alltag vorkommen dürfte. Beim realistischeren Test 1 + 2 bewegt sich der 9900k trotz Übertaktung (CPU auf 5,1 GHz) bei 50-65 Watt.

Automatisch heruntergetaktet wird die CPU dabei natürlich nicht, da der CPU-Kühler ausreichend dimensioniert ist und das BIOS (AFAIR weitestgehend ab Werk) entsprechend eingestellt ist.

>>Die nächsten Konsolengeneration wird die Messlatte wieder ein gutes Stück hochlegen, so dass dann auch im PC Bereich häufiger wieder die 60fps-Marke zum Problem wird. Da können dann auch 5-10fps Differenz bei den 1% Lows den entscheidenden Unteschied machen.
>
>Kommen Ende 2020. Bis dann gibts sowohl von Intel als auch AMD wieder Refreshs oder neue Gens der CPUs.


Mag sein, ich wechsle meine Kernsystem inkl. CPU aber frühestens alle 5 Jahre, wenn nicht gerade eine Revolution eingeläutet wird, die leistungstechnisch alles über den Haufen wirft.

Daher interessiert mich momentan einfach nur, welche CPU ich mir jetzt in einen Spiele PC einbauen würde und das wäre auch nach dem Release der neuen AMD-CPUs weiterhin der 9900k, da eben wie von DF festgestellt und auch in keinem ernsthaften Review widersprochen, Intel noch immer der "King for Gaming" ist.

>>Bei Grafikkarten haut man für Differenzen von 10-20% oft ein paar hundert Euro mehr für das nächst größere Modell raus - warum wird es dann bei der CPU so großzügig gesehen, obwohl das CPU-Limit sogar das für das flüssige Spielgefühl problematischere ist?
>
>Keine Ahnung. Ich tu das nicht und kenne auch niemanden der das tun.


Dann bist Du wohl auch nicht die Zielgruppe für einen 9900k oder 3900x?

>Ich weiss irgendwie auch nicht was du willst. Deine Frage war, warum die c't davon schreibt, dass sich der 9900k heruntertaktet. Das habe ich dir mit der TDP beantwortert.

Das hatte ich doch schon vorher selbst festgestellt und als praxisfremd eingestuft. Es deutet entweder auf ein schlecht konfiguriertes BIOS, einen unterdimensionierten CPU-Kühler oder einen Dauertest mit einem vollkommen praxisfremden Benchmark (der noch deutlich über den als Extremsituation halbwegs plausiblen CPU-Test des Timespy-Benchmarks hinausgeht) hin. Genauer kann man es auf Basis des nur halb vorliegenden Artikels nicht eingrenzen.

>Dass der 9900k auf 5.1 GHz im Single Core und bei diversen Games schneller ist als die Ryzens hat glaube ich in diesem Thread niemand bestritten. Aber da Intel irgendwelche Fantasiewerte beim TDP angibt darf man durchaus auch darauf mal hinweisen und den Test mit diesen Angaben durchführen. Transparenz und so.

Hier ein Artikel wie die TDP von Intel und AMD definiert wird:

[https://www.computerbase.de/2018-08/cpu-tdp-verbrauch-amd-intel/]

Intel:

Intel definiert die TDP aktuell als „die durchschnittliche Leistungsaufnahme (in Watt), die der Prozessor beim Betrieb auf Basisfrequenz ableitet, wenn alle Kerne bei einer von Intel definierten, hochkomplexen Arbeitslast aktiv sind“.

Was hinter der „hochkomplexen Arbeitslast“ steckt, bleibt zwar ein Geheimnis. ComputerBase konnte allerdings erst kürzlich zeigen, dass beispielsweise der Benchmark Cinebench R15 im Multi-Core-Test offensichtlich nahe an Intels Last heran kommt, denn der Verbrauch entspricht dort der TDP. Eine Orientierung ist also möglich.

Die viel wesentlichere Aussage in Intels Definition ist allerdings „beim Betrieb auf Basisfrequenz“. Die TDP entspricht also dem Verbrauch der CPU bei Basis-Takt in Intels Test. Mit dem Verbrauch bei Turbo-Taktraten und in anderen Anwendungen hat die Definition damit absolut nichts zu tun. Wie viel Strom ein Prozessor im Alltag aufnimmt, lässt sich über die TDP also überhaupt nicht ableiten und dass CPUs im Turbo das Doppelte verbrauchen steht nicht im Widerspruch zur Definition.

AMD:

Auch AMDs TDP hat zum Ziel, Herstellern vorzuschreiben, welche Verlustleistung ein Kühlsystem mindestens dauerhaft abführen muss, um den Prozessor nicht auszubremsen. AMD nähert sich der TDP dabei allerdings nicht über eine konkrete Messung des CPU-Verbrauchs, sondern eine theoretische Betrachtung des Kühlsystem an. AMD spricht bei der TDP deshalb auch von „thermischen Watt“ nicht „elektrischen Watt“.

AMD sagt „Die TDP ist ein striktes Maß für die thermische Verlustleistung eines ASIC, die das minimale Kühlsystem definiert, um die spezifizierte Leistung zu erreichen“. Berechnet wird die TDP über eine Formel, die zwei Eigenschaften von CPU und Kühler sowie die Umweltbedingungen berücksichtigt: Die maximal erlaubte CPU-Temperatur, den Wärmewiderstand des Kühlers sowie die Temperatur der kühlenden Luft.

Der Gedankengang leuchtet ein: Die CPU kann nur dann ihre spezifizierte Leistung erreichen, wenn sie nicht durch zu hohe Temperaturen gedrosselt wird. Die minimale vom Kühler abzuführende Verlustleistung ist also die, die die Temperatur der CPU bei maximal erlaubter Umgebungstemperatur genau an deren kritischen Grenze hält.

Der direkte Bezug zu einem konkreten Verbrauch bei einem konkreten Takt ist bei AMDs Definition im Gegensatz zu der von Intel allerdings gar nicht mehr vorhanden. Auf den ersten Blick könnte die TDP einer CPU nach Belieben gewählt werden, indem die maximal zulässige Temperatur, die angenommene Lufttemperatur oder die Leistungsfähigkeit des Kühlsystems immer wieder anders gewählt wird.

Dass der Verbrauch unter Volllast in der Regel höher ausfallen wird, darauf deutet bzw. weist aber AMD hin. Beispielsweise indem der Hersteller zur Definiton erklärt, was passieren muss, damit der Prozessor noch schneller als „spezifiziert“ arbeiten kann: Die maximal erlaubte CPU-Temperatur müsste höher, die Umgebungs-Temperatur niedriger oder der Kühler stärker ausfallen – also noch Spielraum bei der Temperatur vorherrschen. Und dieses kontinuierliche Ausloten ist genau das, was der Turbo (Precision Boost (2), XFR (2)) bei AMD macht.

Auch bei AMD gibt es allerdings neben der Temperatur eine weitere Grenze, die den Takt beschränken kann: der maximal zulässige Verbrauch. So kann der thermische Verbrauch „in massiv parallelisierten All-Kern-Turbo-Szenarien“ zwar überschritten werden, das Maximum wird dann aber über die maximal vom Sockel zugelassene Stromstärke definiert (AM4 = 95 Ampere). Bei 1,35 Volt ergeben sich also knapp 130 Watt Verbrauch. Das passt schon eher zu den von ComputerBase unter Last ermittelten Verbräuchen für den Ryzen 7 2700X.

Fazit:

Für den Einsatz in einem High-End-Spiele PC mit vernünftigem CPU-Kühler sind die Werte bei Intel und AMD nicht relevant und haben keine wirkliche Aussagekraft bzgl. der tatsächlichen Aufnahme. Bei beiden Herstellern wird der Käufer der CPU einen Kühler bereitstellen wollen, der deutlich über die TDP-Angabe hinausgeht, um die teuer gekaufte CPU auch voll auszureizen und nicht - wie im c't Test geschehen - einzubremsen.


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