Thema:
Re:lieber nicht. flat
Autor: Joschi
Datum:04.06.19 03:05
Antwort auf:Re:lieber nicht. von KO

>Ich denke nicht daß es hier ein besonders Problem gibt, sonst wäre das längst bekannt geworden.

Wie Husnik schreibt: es gibt den Akkommodations-Konvergenz-Konflikt. Der ist wohlbekannt. Fokus und Vergenz (Schielen in Abhängigkeit von der Nähe) sind in der Natur immer im Zusammenspiel. In VR man eine feste Fokusebene durch die Kombination Linse / Display in 2-10 m meistens je nach Brille. Die Augen drehen sich dann so, dass Gleichfarbige Pixel auf korrespondierende Teile der Netzhaut in der Fovea kommen.

Das Gehirn akzeptiert eine gewisse Abweichung (genannt Comfortable Viewing Range) zwischen Fokusebene und Vergenzebene, aber je mehr und schnellere Tiefenwechsel es gibt, desto öfters wird der Konflikt aufgerufen. Darauf reagiert jeder anders. Insb. muss der Linsenabstand auf die Pupillendistanz eingestellt sein. Daran scheitert es schon meist, ua auch weil es in der Literatur Zitierfehler gibt und die durchschnittliche Pupillendistanz zu groß eingeschätzt wird.

Jedenfalls bin ich durch die fest verbaute Wahl der Fokusebene entsprechend auch eingeschränkt auf einen wahrnehmbaren Tiefenbereich von gefühlt vielleicht 0,5-15 m. Weite Landschaften wie in Skyrim oder im Weltraum wirken nicht wie endlos weit weg sondern halt wie ein großer Raum. Objekte wenige cm vor den eigenen Augen kann ich nicht darstellen, ohne Doppelbilder zu erzeugen.

Man arbeitet an sogenannten Lightfielddisplays mit mehreren Fokusebenen und transparenten Displayebenen. Aber das dauert alles noch und verkleinert die Brillen nicht unbedingt. Was Netzhautprojektion a la MagicLeap angeht, darf man ebenfalls gespannt sein. Aber Augen sind komplex und individuell stark verschieden. Die Evolution war ja bisher darauf aus, visuell die Realität zu erfassen, nicht sich verarschen zu lassen.


< antworten >