Thema:
toller Text, habe selbst vor einiger Zeit etwas geändert flat
Autor: lichtschalterer
Datum:24.05.19 17:38
Antwort auf:Das Leben verspielt von Optimus Prime

Für mich ist Videospielen eine Form von Entspannung, besonders nach sehr anstrengender Arbeit, die bei mir ausnahmslos geistig ist.

Ein etwa ähnliches Feld der Unterhaltung habe ich dadurch auch vermindert, was ich einst als Teenager für mich entdeckt und in Studenten/Ausbildungszeit stärker gefrönt hatte: Alles nicht Mainstreamige in Film und Fernsehen. Mainstream dazu noch ontop inklusive der Austausch dessen.

Aber nach einer Zeit verschwanden zum einen die passenden Leute zum Darüber-Reden und ebenso schwand das Interesse extreme Arthouse Movies zu schauen oder abstrakte Indie Spiele zu spielen, da für mich auch nach einer Weile oftmals es zu offensichtlich wurde, dass es zu gewollt in die Richtung geht und nicht um etwas besonderes zu transportieren. Halt um besonders edgy zu sein.

Dementsprechend lese ich seit einiger Zeit auch keine Magazine mehr, die Reviews über Spiele oder Filme schreiben. Denn im Kern ist es so, dass diejenigen Magazinen schon einen gewissen Einschlag oder Vormeinung über bestimmte Themen haben, selbst wenn die Autoren wechseln.
Wie zum Beispiel als Extrembeispiel: Filmkritiken auf SPON. Gehen immer in die gleiche Richtung.

Zudem habe ich gelernt, was ich mag und was ich nicht mag.
Das kann ich auch meistens kaum genau erklären, es ist vielmehr ein Feeling, ein Interesse, ein Bauchgefühl. Und es ist sehr spezifisch geworden, was für ein Spielerlebnis ich für mich suche. Early Adopter bzw. Release Spieler bin ich dadurch daher schon rein gar nicht mehr und das nur in absoluten Ausnahmefällen und auch nicht durchgängig. zb Battlefield 3 und 4 zum Release gekauft, Battlefield 1 kein Interesse gehabt, Battlefield V wieder zum Release.
Auch achte ich beim Spielen auf meinen Spaß und kann recht gut Achievements, Lootboxen, Dailies etc ausblenden. Dieses "muss ich haben"-Gefühl habe ich mir irgendwie, wohl zum Glück, nie angeeignet.


Per se ist Videospielen für mich daher wie gesagt Entspannung, oder aufregend, ich nehme mir Zeit Dinge zu erkunden oder etwas zu erleben, und habe auch kein Problem damit ein Spiel dann auf easy zu spielen. Mag aber auch die Herausforderung, wenn es Teil des Spielprinzips ist (zB Trials, Tetris, Mega Man oder Bossfights)

Was aber im Ganzen mir im Leben wichtiger ist, sind meine kreativen Hobbies oder Pläne. Ich habe mir Anfang des Jahres ein Keyboard geholt, das lerne ich momentan autodidaktisch. Ich schreibe seit 6 Jahren an einem Fantasy Roman und ich habe momentan noch eine coole Comicidee, die ich derzeit entwerfe. Und hin und wieder mache ich die Sportaufnahmen/Videoschnitt für ein Sport Bootcamp Team bei Veranstaltungen. Oder genieße die Gamescom Jahr für Jahr um dort Leute zu treffen oder Harme und sein Team bei uns übernachten zu lassen und einfach mit Leuten abzuhängen, die die gleichen Interessen haben, was heutzutage IRL imo manchmal echt schwer selten ist.
Darüber hinaus hat meine bessere Hälfte auch kreative Hobbies, die sich gut miteinander kombinieren lassen, genauso wie gemeinsame Radtouren, Sport etc.

Nichtsdestotrotz bin ich aber auch stolz auf mein Coregame und Corefilmwissen, bzw unterhalte ich mich gern darüber.

Dennoch sehe ich nix davon als verspielt an, vielleicht hier und da eine Chance verpasst im Leben, aber das ist nunmal das Leben, und ob ich jetzt mit astronomisch genialen Wissen zu Staub werde oder mit Videospielwissen, das macht für mich keinen Unterschied. Etwas essentielles kann ich so oder so nicht weitergeben an meine Neffen/Nichten. Außer vielleicht aufzuzeigen, dass ich glücklich mein Leben gelebt habe, wenn es dann irgendwann so weit ist.
Bis dahin ist mein Credo: bloß nicht spießig werden, Vorbild sind da meine Eltern, die zocken auch (auf Xbox360 und Wii), werden nächstes Jahr 70 und touren seit der Rente regelmäßig durch die Welt (letztes Jahr Afrika zB), machen Sport und genießen ihr Leben, wie es ihnen gefällt.


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