Thema:
Re:so denken viel zuviele :( flat
Autor: Knight
Datum:11.03.19 21:41
Antwort auf:Re:so denken viel zuviele :( von G'Kyl

>>Deshalb meine Petition: mehr Crysis Interaktion und weniger Storygedöns was wirklich kein Mensch braucht. ^^
>
>Ausgerechnet diese beiden Dinge beeinflussen sich halt relativ wenig, weshalb es diese Wahl nur bedingt geben dürfte, wenn überhaupt. Ich vermute, dass Entwickler ganz andere Elemente gegeneinander abwägen müssen.


Schon klar, war auch nicht ganz ernst gemeint.

>Viel wichtiger wäre mir z.B. eine bessere Interaktion mit anderen Charakteren, also auch Gegnern. Wenn man schon Rechenpower über hat, dann von mir aus lieber dafür als für kaputtbare Dinge!

Definiere mal das mal bitte. Meinst du damit storytechnische Interaktion?

>Wie gesagt: Nichts gegen physikalisches Feedback. Und gerade Kleinkram darf gerne kaputtgehen, Scheiben wenigstens zerspringen usw. Ich kann aber auch verstehen, dass alles darüberhinaus spätestens in urbanen Umgebungen gar nicht so einfach ist. Wenn im Dschungel drei Hütten stehen... die bekommt man schon mal kaputtberechnet. Aber was ist mit Häusern, in denen Raketen einschlagen? Von denen müssten theoretisch irgendwann ganze Mauerteile physikalisch korrekt abreißen, was bei völliger physikalischer Freiheit eine exorbitante Rechenleistung voraussetzt.

Nene da bin ich durchaus Realist genug um das zu verstehen. Man muss Ebenen der Zerstörbarkeit einbauen. Lose Objekte im Vordergrund müssen zerdeppert werden können genauso wie leichtere Statische - also Bäume oder Zäune. Das die Levelarchitektur davon nicht betroffen sein kann geht absolut in Ordnung auch wenn ich mir wünsche irgendwann einmal solch einen Titel spielen zu können.
Es gibt eine Menge Abstufungen zwischen "die ganze Welt in Schutt und Asche legen" und "ich latsche durch eine tote, statische Kulisse die Null auf mich reagiert".

>Sprich, das mal eben einzufordern ist das Eine, die Machbarkeit aber auch heute noch was ganz Anderes. Von daher ist eine auch unter Beschuss kohärente Kulisse vielleicht sogar sinniger als eine, die nur zum Teil realistisch zerfällt, zum anderen aber bombenfest stehenbleibt. Ich finde den Unterschied zwischen Gebäuden und Fahrzeugen in Red Faction: Guerilla (tolles Spiel!) etwa bis heute höchst merkwürdig. Aber mehr war damals eben einfach nicht drin.

Das in modernen Spielen würde mir komplett reichen. Was du erwähnst ist mir auch aufgefallen, doch das Spiel bietet mir mehr als genug Möglichkeiten quatsch zu machen als das ich mich daran aufhängen würde. Ich bin mit kleinen Häppchen durchaus zufrieden zu stellen, es muss nicht grad das 7 Gänge Menü sein. Nur ein leerer Teller ist halt Scheisse.

>Und wie gesagt: Arcade-Action, die ganz bewusst auf derartige Ablenkung verzichtet und den Blick (also auch den der Spieler) auf das Wesentliche fokussiert, hat viel für sich. Ein Spiel ist mit heutigen Mitteln nie "perfekte Immersion". Von daher müssen Entwickler immer Schwerpunkte setzen. Und dann ist mir zumindest lieber, dass sie diese eine zentrale Sache richtig machen, anstatt ein Mischmasch aus halbgaren Dingen abzuliefern.

Sie gehen halt den einfacheren Weg und machens über Handlung und geskriptete Ereignisse. Das mag viele zufrieden stellen aber bei mir funktioniert das so gut wie nie. Ich suche die Immersion über die Welt und die Physik, wie alles um mich herum auf mein Spiel reagiert und was sich alles anstellen lässt um Chaos zu stiften. Das fördert auch den Wiederspielwert. Ein Titel indem der Spielefluss ständig von Gelaber und geskripteten Momenten unterbrochen wird lädt mich nicht ein ihn ein weiteres Mal zu zocken. Wir reden hier natürlich von Actionspielen, nicht RPGs. Umgekehrt dafür umso mehr.

>Man muss dann ja nicht jedes Spiel mögen, das ist eh normal. Deshalb würde ich aber halt nicht über grundsätzlich fehlende Immersion meckern, wenn eine ganz bestimmte Sache fehlt. :) Dazu kommt ja: Ein Doom finde ich aufgrund seines Spielgefühls viel, viel immersiver als ein Crysis, das zwar toll aussieht, sich für mich aber nicht so anfühlt. Sprich, Immersion entsteht durch ganz verschiedene Aspekte, nicht nur durch Äußerlichkeiten. Und mit aktueller Technik und aktuellen Budgets ist es eben schlicht unmöglich jeden Aspekt voll auszuarbeiten.

Leider wird der von mir so geliebte Aspekt so gut wie nie ausgearbeitet. Dafür sehen die Spiele immer besser und besser aus was für mich den disconnect auch immer mehr und mehr erhöht. Photorealistische Umgebungen die aber zur Gänze aus Beton gegossen zu sein scheinen. Das ist meiner Meinung nach am falschen Ende gespart. ^^


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