Thema:
durchgespielt, Switch, Fazit flat
Autor: Amian_3rd
Datum:11.03.19 15:18
Antwort auf:leider bislang sehr enttäuscht von Amian_3rd

Ich habe es letzte Woche zu Ende gespielt, und möchte mein schlechtes Zwischenzeugnis in Teilen zurücknehmen, auch wenn ich weiter einiges zu meckern habe. ;)

*achtung, gameplay-spoiler*

Erstmal hab ich selber was verbockt - mir ist erst in der zweiten Spielhälfte aufgefallen das ich auf R3 die NACHTSICHT aktivieren kann. Bis dahin war die regelmäßig übertriebene Dunkelheit eine große Frustrationsquelle für mich. Die Umgebung ist zwar auch weiterhin trist und ändert sich zu wenig, aber die Finsternis ist okay, ich war nur zu blöd. ;)

An der Technik hatte ich trotz der erkennbar niedrigeren Qualität nicht so viel zu meckern, aber es gab im Spiel eine handvoll Patzer. Ich habe nichts gegen niedrige Texturqualität, aber es darf nicht sein das die Textur KOMPLETT verschwunden ist und man nur einen Farbverlauf-Grafikfehler sieht. In einem Fall musste man mit einem frei schwebenden Apfel interagieren - der war aber in meinem Spiel schlicht unsichtbar. -_- Ich habe erst durch ein youtube let's play der PC Version verstanden was ich da machen soll.

Wie gesagt, ansonsten ist es technisch etwas durchschnittlich aber passt schon.

Meine Beschwerden über das gameplay haben in der zweiten Hälfte auch nachgelassen. Das "Geisterbahn"-design finde ich immernoch nicht großartig, aber es gab im späteren Spiel keine Stellen mehr wo ich nicht wusste wo es langgehen sollte (mein Hauptkritikpunkt). Das Monster (gibt es eigentlich nur eins??) ist aber buggy - im Wald spawnte es nach meinem Tod zweimal genau neben mir, war dann beim dritten Mal verschwunden, und in der letzten Schleichsequenz hing es an einer Ecke fest.

Ich fand es schade das ich mit dem "Killer" nie wirklich konfrontiert wurde, eine Hetzjagd durch die Hotelflure (oder im Keller) hätte mir gut gefallen.

Die Story hat zum Ende hin angezogen, auch wenn die Traumsequenzen immer noch zu lang waren.


Was ich gut fand:

- An den verschiedenen Terminals und den Türgesprächen hat man viel über die Welt gelernt.
- einige interessante Gedankengänge am Ende des Spiels
- Kreative Einfälle in den Observer-Sequenzen
- mein persönliches Highlight: der Holodeck Wald
- schön erzählte Kindheit des Killers

Ich hätte mir gewünscht:

- straffer inszenierte Traumsequenzen (was muss ich als nächstes tun?)
- Technik ohne die handvoll heftiger Grafikfehler
- Einen besseren Sprecher
- Etwas mehr Abwechslung im Design, nur "kaputt hässlich kaputt" zieht irgendwann nicht mehr.
- Mehr echtes gameplay (Rätsel, Stealth, Inventar, veränderbare Dialoge, Minispiele usw.)
- größere Schrift im handheld Modus.

Ich tu mich immernoch schwer damit 7 Punkte zu geben, also gebe ich...

6.5/10 künstlichen Intelligenzen.







>Zum Vergleich: Für toll inszenierte transhumanistische Themen nehme ich SOMA, und für gelungen gruseliges Gameplay nehme ich noch Outlast dazu.


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