Thema:
leider bislang sehr enttäuscht flat
Autor: Amian_3rd
Datum:18.02.19 16:40
Antwort auf:Observer (PS4, Steam, Switch) - Cyberpunk Horror von K!M

So, ich bin jetzt ein paar Stunden drin, hab drei Leute "observed", und es funktioniert für mich fast gar nicht. *milde gameplay & location spoiler*

Die Switch Performance ist für mich okay. Framerate manchmal etwas bescheiden und gelegentlich wirds etwas blurry aber besondere Weitsicht gibt es ja sowieso nicht.

Abseits irgendwelcher Performance-Beschwerden ist das Hotel einfach unsagbar hässlich und viel zu dunkel. Dann flimmern diese "kaputten Holografien" einfach überall ohne Sinn und Verstand durch die Gegend, um die Türrahmen, mal mitten im Raum... ich verstehe ja den abgefuckten Cyberpunk look, aber irgendwie verschwimmt hier alles im düsteren Einheitsbrei.

Die Hotel Soundkulisse ist nicht der Rede wert, manche Sachen "is mom gonna be okay?" werden unendlich geloopt, das nervt. Schön dass sie Rutger Hauer bekommen haben, der Name passt natürlich spitzenmäßig zum Thema - aber gut macht er seinen Job nicht, kaum Emotionen, klingt als wäre es in einer halben Stunde vom Blatt eingelesen worden. -_-

Als nächstes, die Traumsequenzen, bzw. "Observer"Sequenzen. Bloober Team wieder mal in ihrem "Layers of Fear" Element!!

In Observer sind diese Sequenzen gleichzeitig besser und schlechter als im letzten Spiel des Teams.

Besser weil sie ein wenig "mehr Spiel als nur Geisterbahn" sind, es gibt tatsächlich etwas zu tun anstatt nur durchzulaufen.
In einem Feld der Entdeckung durch Drohnen entgehen, mit dem Ziel die weiße Lichtsäule zu erreichen? Das kann ich!
In einem Großraumbüro vier Download Terminals besuchen und gleichzeitig das Monster vermeiden? Super!

Trotzdem sind sie schlechter... weil sie zu viel zu lang sind, so dass nach einer Weile der Gruselfaktor stark nachlässt. Dann fühlt sich das alles durch die "Cyberspace" Umgebung immernoch beherrschbarer an als der permanente Geister-Gruselfilm den Layers of Fear schiebt. Das für mich persönlich schlimmste ist aber die Ziellosigkeit. Einige der Szenarien sehen langweilig aus (Büroräume), man muss aber selbst in den interessanten Umgebungen sehr lange umher irren bis sich das Spiel irgendwann gnädig zeigt und uns in den nächsten "Raum" lässt. Selbst eindrucksvolle Bilder (z.B. die pulsierende Tentakel-Küche) nutzen sich ab wenn einfach nichts passiert weil man den Trigger für die Tür nicht findet.

Also, Bloober Team, BITTE folgendes:

Wenns geht gebt mir etwas zu tun. Dem Monster ausweichen hat Spaß gemacht!
Wenn ihr lieber eine Geisterbahn-Schlauchsequenz machen wollt, ist das total okay... nur macht sie KURZ, oder macht mir IMMER klar wo es hingehen soll. Das gelangweilte Rumwandern durch theoretischte Alptraumszenerien ist das schlimmste was so einem Spiel passieren kann.

Bestimmt spiel ich es die Tage noch weiter (verlasse gerade das Tattoo Studio), aber trotz meiner Vorliebe für solche Themen (ich hatte mich sehr auf das Spiel gefreut!) bin ich im Moment alles andere als begeistert.

Zum Vergleich: Für toll inszenierte transhumanistische Themen nehme ich SOMA, und für gelungen gruseliges Gameplay nehme ich noch Outlast dazu.


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