Thema:
Re:Jeder soll gerne seine Meinung haben... flat
Autor: Derrick
Datum:11.12.18 14:11
Antwort auf:Re:Jeder soll gerne seine Meinung haben... von Kilian

>>Ich bin eher erstaunt das manch User das Telling von RDR2 in der Referenzklasse verortet. Ist schon kompetent gemacht, aber Referenz? o_O
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>Bisher ist es IMO keine Referenz, aber sowas ist ja immer auch höchst subjektiv. Die einen schauen gerne Lars von Trier, die anderen Michael Bay.
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>Ich wollte den Vergleich mit BotW eigentlich vermeiden, aber ich komme einfach nicht drumherum: BotW hat eine völlig banale Story, ist aber trotzdem die kohärentere OW mit einem Spielerlebnis in einer vollkommen eigenen Liga. Das Spiel beweist: So egal kann Story sein! (Und außerdem: So egal kann Referenz-Grafik sein...)


Weil du bei BotW dein eigenes Abenteuer erlebst. Die Story ist nur der Rahmen um den Spieler loszuschicken und einfach zu erkunden. Und Nintendo schafft es wirklich hervorragend den Spieler seine eigene Geschichte erleben zu lassen. Ohne Zwischensequenzen. Man hat hier sein eigenes Abenteuer dass man sich maßschneidert durch das Spielerlebnis. Ich finde das was Nintendo da geschaffen hat auch nach wie vor unglaublich beeindruckend und für mich Referenz. Aber wenn man für so etwas nicht anfällig ist bzw. eher eben eine Story braucht die einen durchführt, wird man mit solch einem Design nicht glücklich.

Und was die Referenzgrafik angeht. Nun, natürlich ist Rockstar technisch da weit voraus. Aber BotW lebt viel mehr von dem Stil bzw. hat nen ganz anderen Fokus. Statt zu versuchen möglichst realistisch zu sein, geht das Ding einen künstlerisch anderen Weg. Einen den ich tatsächlich, trotzdem es technisch keinen Stich gegen RDR2 macht, immer noch unglaublich beeindruckend und schön finde.

>Wir werden wahrscheinlich nie erfahren welchen Einfluss BotW auf RDR2 hatte, aber als jemand, der BotW 220+ Stunden gespielt hat, entdecke ich in RDR2 viele Elemente, die wie "schlecht übernommen" wirken:

Ganz ehrlich, ich finde BotW hatte so gut wie gar keinen Einfluß auf RDR2. Rockstar macht weiterhin dass was sie immer gemacht haben. Bloß mit jetzt noch mehr Details. Dinge die man damals schon bei GTA San Andreas gemacht hat, wurden wieder aufgegriffen. Es ist aber ein von Grund auf anderer Ansatz. Beide Spiele sind am unterschiedlichen Ende des Spektrums für mich. Andersrum, es gibt bei RDR2 nicht mehr spielerische Freiheiten als früher. Nur mehr Details.

Jagen gab es auch vorher RDR 1 schon. Und diese ganze Ausdauerringsache sehe ich auch eher als weitere Detailbesessenheit statt dem Einfluß von Zelda da es auch nicht annähernd auf diesen spielerischen Wert abzielt. Letztendlich ist das ja bei RDR2 nur alles Augenwischerei weil sich nichts wirklich krass auswirkt. Wird ja selbst hier im Thread oft genug gesagt, man kann alles wie Waffen ölen und essen auch ziemlich ignorieren.

>Die Kerne und Ringe in RDR2 beispielsweise gehen stark in Richtung der Ausdauerringe bei BotW, nur dass sie bei RDR2 schlecht implementiert sind, weil sie mit der Zeit verfallen und die Wechelwirkung zwischen Kernen und Ringen zu kompliziert und daher komplett spaßbefreit ist. Das einzig Gute ist, dass man sie zu 99% der Spielzeit einfach ignorieren kann.

>Dann das Jagen, Kochen und Crafting in RDR2: Alleine, dass die Sachen im Camp for free zu haben sind, zieht der Sache schon irgendwie den Stecker. Lässt man sich darauf ein, kann man mit dem Jagen schon etwas Zeit verbringen, bevor es anfängt zu nerven (falsche Waffe dabei, man findet kaum "perfekte" Tiere, es laufen meist nur langweilige Tiere umher etc.). Beim Crafting muss man dann Buch führen, um zu erinnern wer welche Materialien für welchen Gegenstand benötigt. Bloß nicht dem Trapper aus Versehen ein Fell verkaufen, das man eigentlich für Pearson benötigt, sonst kann man wieder eine Stunde seiner Spielzeit darin investieren, einen perfekten Elch zu suchen (und diesen auch perfekt zu erlegen). Es ist auf jeden Fall ein meeegaaa Hustle, ohne Lösungsbuch o.ä. die benötigten Gegenstände aufzutreiben. Spaß!?
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>Aus BotW kenne ich es, dass man öfter mal stirbt. Nachdem mich ein Wolfsrudel oder Puma innerhalb von wenigen Sekunden killen kann, habe ich mich daran gewöhnt, dass es in RDR2 auch so ist. Die Ladezeiten machen das Ganze aber etwas unkomfortabel und alles was ich gerade gemacht habe (Felle transportiert, mich mit NPCs unterhalten) ist weg. Nicht nur ich respawne, sondern offensichtlich wird auch die komplette Umgebung mit allen Tieren, NPCs etc. neu zusammengewürfelt... :/
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>Wie auch immer, noch bin ich bei der Stange und habe durchaus meinen Spaß. Es ist nur nicht der erhoffte Überkracher und über manche schwerwiegenden Dinge wie die Steuerung lässt sich IMO einfach nicht hinwegsehen.


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