Thema:
Re:Jeder soll gerne seine Meinung haben... flat
Autor: Kilian
Datum:11.12.18 13:47
Antwort auf:Re:Jeder soll gerne seine Meinung haben... von token

>Ich bin eher erstaunt das manch User das Telling von RDR2 in der Referenzklasse verortet. Ist schon kompetent gemacht, aber Referenz? o_O

Bisher ist es IMO keine Referenz, aber sowas ist ja immer auch höchst subjektiv. Die einen schauen gerne Lars von Trier, die anderen Michael Bay.

Ich wollte den Vergleich mit BotW eigentlich vermeiden, aber ich komme einfach nicht drumherum: BotW hat eine völlig banale Story, ist aber trotzdem die kohärentere OW mit einem Spielerlebnis in einer vollkommen eigenen Liga. Das Spiel beweist: So egal kann Story sein! (Und außerdem: So egal kann Referenz-Grafik sein...)

Wir werden wahrscheinlich nie erfahren welchen Einfluss BotW auf RDR2 hatte, aber als jemand, der BotW 220+ Stunden gespielt hat, entdecke ich in RDR2 viele Elemente, die wie "schlecht übernommen" wirken:

Die Kerne und Ringe in RDR2 beispielsweise gehen stark in Richtung der Ausdauerringe bei BotW, nur dass sie bei RDR2 schlecht implementiert sind, weil sie mit der Zeit verfallen und die Wechelwirkung zwischen Kernen und Ringen zu kompliziert und daher komplett spaßbefreit ist. Das einzig Gute ist, dass man sie zu 99% der Spielzeit einfach ignorieren kann.

Dann das Jagen, Kochen und Crafting in RDR2: Alleine, dass die Sachen im Camp for free zu haben sind, zieht der Sache schon irgendwie den Stecker. Lässt man sich darauf ein, kann man mit dem Jagen schon etwas Zeit verbringen, bevor es anfängt zu nerven (falsche Waffe dabei, man findet kaum "perfekte" Tiere, es laufen meist nur langweilige Tiere umher etc.). Beim Crafting muss man dann Buch führen, um zu erinnern wer welche Materialien für welchen Gegenstand benötigt. Bloß nicht dem Trapper aus Versehen ein Fell verkaufen, das man eigentlich für Pearson benötigt, sonst kann man wieder eine Stunde seiner Spielzeit darin investieren, einen perfekten Elch zu suchen (und diesen auch perfekt zu erlegen). Es ist auf jeden Fall ein meeegaaa Hustle, ohne Lösungsbuch o.ä. die benötigten Gegenstände aufzutreiben. Spaß!?

Aus BotW kenne ich es, dass man öfter mal stirbt. Nachdem mich ein Wolfsrudel oder Puma innerhalb von wenigen Sekunden killen kann, habe ich mich daran gewöhnt, dass es in RDR2 auch so ist. Die Ladezeiten machen das Ganze aber etwas unkomfortabel und alles was ich gerade gemacht habe (Felle transportiert, mich mit NPCs unterhalten) ist weg. Nicht nur ich respawne, sondern offensichtlich wird auch die komplette Umgebung mit allen Tieren, NPCs etc. neu zusammengewürfelt... :/

Wie auch immer, noch bin ich bei der Stange und habe durchaus meinen Spaß. Es ist nur nicht der erhoffte Überkracher und über manche schwerwiegenden Dinge wie die Steuerung lässt sich IMO einfach nicht hinwegsehen.


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