Thema:
Re:Hab's jetzt auch angefangen (Token aufgemerkt!) flat
Autor: token
Datum:11.12.18 10:32
Antwort auf:Re:Hab's jetzt auch angefangen (Token aufgemerkt!) von Deadly Engineer

>Yep, hast du natürlich völlig recht. Aber noch was zum Belohnungssystem von ACO das Du ja so lobst. Also mir gibt das auch nicht viel weil man auch hier den besseren Kram eigentlich kaum bracuht, weil die Schwierigkeit eines Gegners eigentlich nur vom Levelunterschied abhängt.

Jein. Das Scaling über Level ist natürlich vom Impact her sehr schlagend. Allerdings ziehen die Aktivitäten ja vom Level her mit, so dass du immer irgendwo in einer bestimmten Range agierst. Und in dieser Range spürst du teils sehr starke Unterschiede wenn du einen bestimmten build fährst und nicht mit Wollmilchsau-Gear rumläufst. Als Beispiel, Kopfgeldjäger. Die waren für mich über geraume Zeit zähe Gegner die viel an Geplänkel verursacht haben. Wenn da etwa zwei Kopfgeldjäger auf meinem Level mich gleichzeitig beharkt haben, war das schon ein ziemliches Drama. Mit gezieltem build kann ich nun aber auch Kopfgeldjäger die drei Level über mir sind, relativ entspannt in der Pfeife rauchen.
Anderes Beispiel Festungen, hier konnte ich zu Beginn gerne mal 20 Minuten lang rumwerkeln bis ich sie wirklich auseinander genommen habe, und wenn sich Kopfgeldjäger eingemischt haben, wurde ich zuweilen zum Rückzug gezwungen. Auch hier, mit build nehm ich die nun im Vorbeigehen in 5 Minuten ein, Kopfgeldjäger lache ich aus.

Bei solchen Geschichten geht es gar nicht mal so sehr um schwer oder leicht, sondern mehr um Effizienz und Tempo, sprich, seine Macht zu spüren und nicht darum das Spiel zu meistern. Muss man natürlich drauf anspringen, ich kann verstehen wenn man den Reiz daran nicht schätzt und statt rumleveln und Setup schnitzen lieber klare Verhältnisse in einem festen Rahmen mag. Wobei das in Odyssey geht, nur wenn man so zockt, dann ist es halt so wie du es wahr nimmst, das Spiel scheißt einen zu und gefühlt hat nichts davon Gewicht und alles ist egal.

>Und man wird dermaßen mit neuen Waffen und Rüstungen zugeschmissen dass es schon fast lästig wird da ständig nachzubessern. Dagegen habe ich mich in RDR2 über meine Mauser gerfreut wie ein Schneekönig, nicht weil die irgendeinen nennenswerten Vorteil gehabt hätte sondern einfach nur weil ich sie cool fand. Und die Waffen optisch zu pimpen hat mir auch Spaß gemacht weil ich wußte dass ich die Waffe jetzt vorraussichtlich eh bis zum Ende des Spieles nutze und nicht einen Level später sowieso eine bessere ausrüste.
>

Nun, wenn du erstmal einen build hast, dann wechselst du auch nicht mehr wild herum weil du damit ja gerne den build zerstörst und die Rechnung höherer Level gleich mehr Power so nicht mehr steht. Ich zocke gerade ein Rüstungsset mit Setbonus, dabei liegt eines der Rüstungsteile 8 Level unter meinem Charlevel, dennoch würde ich spürbar schwächer werden wenn ich das gegen ein Rüstungsteil auf meinem Level tausche. Hier ziehe ich immer wieder mal Teile meiner Ausrüstung beim Schmied hoch, kann das aber aufgrund der hohen Ressourcenkosten nicht beliebig machen, was wiederum weiterhin den Erwerb von Ressourcen motiviert.
Dabei ist für mich nun alles was nicht gülden glänzt eher ein Moneydrop als ein Geardrop.

>Da hätte ich in ACO lieber etwas mehr Realismus und Schwerfälligkeit statt dieser Belanglosigkeit.
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Wie gesagt, der Krempel hat schon Impact. Aber ja, im Grunde kann man das auch wie bei RDR2 ignorieren. Der Unterschied ist, wenn ich es nicht ignoriere dann spüre ich im Spiel die Verbesserungen die dadurch entstehen, RDR2 hingegen sieht derlei Verbesserungen schlichtweg nicht vor, da ist nix außer paar Alibiperks die man im Spiel aber kaum spürt und die dann auch mit einem irrsinnigen Aufwand verwoben sind, wenn man sie dennoch erspielen möchte.
Am Ende des Tages büßen halt beide Games stark an Wirkungskraft ein, wenn man auf ihre Formel nicht anspringt und es eigentlich lieber anders hätte. Wer in Odyssey eine Story erleben möchte wird zugeschissen, wer in RDR2 einen motivierenden Gameplayloop mit spielerischen Belohnungen sucht wird auch nicht glücklich.


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