Thema:
Nachtrag zur Minmus-Basis (Kacke im Weltraum) flat
Autor: hoover2701
Datum:21.03.18 16:15
Antwort auf:Kerbal Space Program - To boldly go... von hoover2701

Zur Komplettierung der ersten Bauphase meiner Basis in den Great Flats von Minmus fehlten ja noch regelmäßiger Supplies-Nachschub und komfortablerer Wohnraum. Auch hier habe ich erst einmal relativ lange im Vehicle Assembly Building herumgetüftelt. Der MKS-Mod (Modular Kolonisation System) ist sehr vielfältig und hievt die ohnehin hohe Komplexität von KSP noch einmal ein gutes Stück an, daher musste ich parallel auch viel nachlesen, damit ich da keinen Schund zusammenbastele. Der Plan sah vor, dass ich zwei aufblasbare Habitate sowie ein Agroponics-Modul zur Minmus-Basis schicke. Ich brauche zusätzlich Kontainer für Supplies und Mulch (Kerbal-Kot). Aus dem bereits im Abbau befindlichen Fertilizer und dem Mulch werden dann im Agroponics-Modul neue Supplies hergestellt (angebaut).

Eine weitere Herausforderung ist, dass ich für alle aufblasbaren Module (in diesem Fall die beiden Habitate und auch das Agroponics-Modul) sogenannte Material-Kits brauche, um sie vor Ort aufzupusten. Material Kits sind im MKS-Mod so etwas wie abstrahierte Bauteile. Diese kann ich zwar auch aus Weltraumschrott gewinnen, der bei einer Landung auf Minmus oft überbleibt (leere Treibstofftanks oder Triebwerke beispielsweise), aber alleine um die beiden Habitate aufzubauen, brauche ich hiervon 16.000 Einheiten! Ich habe aber gerade einmal knapp 5.000 davon auf Minmus vorrätig, also muss ich noch eine ganze Menge mitschleppen. Später kann man Material Kits auch selber herstellen, aber mein derzeitiger Stand im Tech-Tree erlaubt das noch nicht. Also habe ich einen ziemlichen Brocken zusammenbauen müssen.

[https://i.imgur.com/gAzk12y.jpg]

Das auf den Minmus zu befördernde Teil wog dann schon ohne irgendwelche Treibstofftanks oder sonstige Anbauten fast 50 Tonnen. Dieses Mal habe ich übrigens Räder angebaut, damit ich beim Positionieren nicht in Schwierigkeiten komme. Außerdem habe ich die Skycranes vom letzten Mal durch integrierte Tanks mit Triebwerk ersetzt. Da aber der Schwerpunkt meines Konstrukts nicht genau mittig war, stellte sich das bei der Landung als Bullshit heraus und ich musste improvisieren, aber dazu später mehr.

Ich durfte dann auch beim Erstellen der benötigten Trägerrakete aufgrund des hohen Gewichts meiner Basiserweiterung feststellen, dass ich mit der jetzigen zur Verfügung stehenden Technologie schon so ziemlich an die Grenzen des Machbaren komme. Die Rakete jedenfalls war ein riesiges Ungetüm und da ich auch noch drei Kerbals mitgenommen habe (einen weiteren Miner, einen weiteren Engineer und einen Biologist), wurde mir vor dem Start schon ein wenig mulmig. Unten sehen wir meine bisher "Biggest Fucking Rocket" vor dem Start.

[https://i.imgur.com/Nh1X8cj.jpg]

Bis auf die ersten (sehr trägen) zwei Kilometer verlief dann aber die gesamte Reise zum Minmus sehr unspektakulär. Die Probleme fingen tatsächlich erst beim finalen Landeanflug an. Nach Absprengung der letzten Raketenstufe habe ich auf die integrierten Triebwerke umgeschaltet und dabei feststellen müssen, dass Augenmaß beim Abschätzen des Schwerpunktes im Vehicle Assembly Building nix taugt. Meine Basiserweiterung torkelte bei der geringsten Dosis Schub wie ein volltrunkener Kosmonaut durch den Raum und ließ sich beim besten Willen nicht abfangen.

Also den letzten Quicksave von vor der letzten Stufentrennung geladen und allen verfügbaren Treibstoff in den Tank dieser letzten Stufe transferiert. Dann extremst vorsichtig und langsam in sicherer Entfernung zur Basis die Rakete sanft aufgesetzt und dann so kippen lassen, dass die Erweiterung auf die ausgefahrenen Landebeine kippt. Hierbei gab es zum Glück aufgrund der niedrigen Gravitation des Minmus keine Schäden. Dann nur noch die Räder ausgefahren und schon sieht das ganze ungefähr so aus (schick ist anders):

[https://i.imgur.com/q8pDEE4.jpg]

Der Vorteil dieser improvisierten Landung war, dass ich durch das Zerlegen des letzten Tanks und des Triebwerks viele zusätzliche Material Kits gewinnen konnte, so dass ich nun einen fetten Vorrat davon mein Eigen nennen kann, selbst nach dem Zusammenbasteln der beiden Habitate und des Agroponic-Moduls.

Der hecklastige "Rover" wurde nun ganz vorsichtig nah an die Basis herangefahren, ausgerichtet und die Bremsen festgestellt. Dann begann der bisher komplexeste Außeneinsatz, den meine Kerbals bisher absolvieren durften. Abbauen aller nicht mehr benötigten Teile und Umwandlung in Material Kits, Anbringen der beiden Habitat-Aufblasmodule an Heck und Front, Verbindung der Erweiterung mit dem Basismodul, Aufblasen der drei Module, diverse Umbauten von Teilen sowie Abbauen der Räder. Auf dem folgenden Bild sind die Arbeiten in vollem Gange. Teilweise musste ich bis zu drei Kerbals in die Nähe von Teilen bewegen, da diese für einen einzelnen Kerbal zu schwer gewesen wären. Glücklicherweise besteht mein Basis-Team mittlerweile aus sechs Kerbals, so dass ich hier aus dem Vollen schöpfen konnte.

[https://i.imgur.com/LvBaJ39.jpg]

Das schwerste Stück der Umbauarbeiten war das Platzieren des zusätzlichen Life-Support-Moduls auf dem Kraftwerkturm. In diesem Modul haben zwei Kerbals auf dem Flug zum Minmus gesessen und ich wollte den zusätzlichen Life-Support ungerne verschenken, indem ich diese Kapsel zerstöre. Zwar hätte ich wiederum mehr Material Kits dadurch bekommen, aber zusätzlicher Life-Support verringert die täglich benötigten Supplies und so kann ich schneller mehr davon produzieren und speichern. Unter Zuhilfenahme von vier Kerbals, die sich auf verschiedenen Stellen des Kraftwerkturms positionierten, gelang es mir schließlich, die Kapsel hochzuhieven und an der gewünschten Stelle zu fixieren. Somit wurden auch meine ästhetischen Ansprüche an die Minmus Great Flats Base zufriedengestellt. :)

Für die ersten Gehversuche mit dem Basenbau bin ich mehr als zufrieden. Hier mal ein paar Infos zu den wichtigsten Funktionen/Systemen/Ressourcen:

- 6 Bewohner/innen (zwei Engineers, zwei Miner, ein Scientist, ein Biologist)
- Stromproduktion 300 EC/Sekunde
- Stromverbrauch 20,6 EC/Sekunde
- Reaktorlaufzeit noch fast 6 Jahre
- Supplies werden im Überschuss produziert
- Fertilizer wird im Überschuss produziert
- Treibstoffproduktion läuft
- Gypsum- und Ore-Lager sind voll
- die Kerbals haben eine Habitatzeit von über zwei Jahren
- 6.800 Material Kits im Vorrat

Die einzige echte Schwachstelle ist derzeit meine Kot-Produktion. :) Ich produziere nicht genügend Mulch mit meinen sechs Kerbals, um das Agroponics-Modul langfristig am Laufen zu halten. In 167 Tagen wäre mein Mulch-Vorrat erschöpft, obwohl ich davon gut 5.000 Einheiten mitgenommen habe (ja, der Kerbal-Kot hat einen nicht unerheblichen Teil des Startgewichts der Rakete ausgemacht). Ich werde also einzeln Kerbals nachsenden, bis ich bei der Mulch-Produktion knapp im Überschuss bin. Dann kann ich mich beruhigt erst einmal anderen Dingen zuwenden, wie zum Beispiel meinem Raketenfeuerwerk nach Duna, dem nächsten Meilenstein im Hoover Space Program. In 62 Tagen ist es soweit! Bis dahin viele Grüße vom Minmus!

[https://i.imgur.com/cmlmXcw.jpg]

Over and out!


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