Thema:
Kerbal Space Program - To boldly go... flat
Autor: hoover2701
Datum:21.04.17 10:50

Kerbal Space Program

Ich wollte es ja zuerst in den "Ich zocke gerade" schreiben, aber ich nehme mir jetzt mal dab und seinen "Black Desert"-Thread zum Vorbild und werde hier gelegentlich ein bisschen was zu Kerbal Space Program schreiben, denn es ist das Spiel, welches ich mit auf die einsame Insel nehmen würde und nimmt mich derzeit in jeder freien Minute gefangen. Ich hatte ca. ein halbes Jahr KSP-Pause gemacht und wollte nun nach dem großen 1.2-Update mal wieder schauen, was so mit einer neuen Karriere geht. Ich bin ja kein KSP-Experte, eher so ein ambitionierter Amateur, aber das Spiel hat mich jetzt sowas von bei den Eiern, dass ich es hier im Forum meines Vertrauens einfach nochmal würdigen muss (auch wenn Ihr davon nichts wissen wollt, Ihr ignorantes Pack!).

Version 1.2 hat eine große Änderung mit sich gebracht - und zwar das Commnet, d.h. dass man bei unbemannten Missionen auf eine bestehende Verbindung zum Kerbal Space Center auf dem Heimatplaneten angewiesen ist. Man muss also, wenn man diese Option nutzen möchte, ein Relay-Satellitennetzwerk aufbauen, um beispielsweise auf der erdabgewandten Seite des Mondes einen Rover landen und steuern zu können. Das Netzwerk für sich ist schon eine logistische und taktische Herausforderung und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, dieses zunächst auf Kerbin (Heimatplanet) und den beiden Monden (Mun, Minmus) zu installieren. Nun, da ich im Karrieremodus weit genug vorangeschritten bin und viele neue Teile in der Entwicklung freigeschaltet habe, war ich das erste Mal in der Lage, die Einflussphäre meines Heimatplaneten zu verlassen und dem Nachbarplaneten Duna (Mars-Pendant) einen Besuch abzustatten.

Ich habe drei Missionen angenommen, die von mir verlangen, auf Ike (dem einzigen Duna-Mond) zu landen und dann nach Kerbin zurückzukehren. Das wäre aber zu einfach: Lander und Orbiter zusammenschrauben, ein paar Kerbals rein und dann hin und zurück ist langweilig und Infrastruktur für mein Commnet habe ich dann bei Duna auch keins, könnte also nur bemannte Missionen dort stattfinden lassen (oder unbemannte und dann riskieren, dass die Verbindung abbricht, sobald meine RA-100 Relay-Satelliten um Kerbin keine Verbindung mehr zu den Sonden haben). Also habe ich Folgendes geplant: Ich reise mit drei Kerbonauten, einem kleinen Ike-Landemodul, einem größeren Rückkehrmodul inklusive Fallschirmen und Hitzeschild zwecks Wiedereintritt in die Kerbin-Atmosphäre sowie drei Erweiterungen nach Duna. Zwei davon sind große RA-100 Relay-Satelliten. Diese werden in stark elliptischen Orbits um Duna platziert. Einer umkreist den Planeten an dessen Südpol in 100 km Höhe und fliegt dann bis zum nördlichen äußeren Ende der Einflussphäre von Duna (ca. 40.000 km). Der andere fliegt genau umgekehrt, d.h. er hat seinen höchsten Punkt im Orbit bei 40.000 km südlich des Südpols. Dabei soll der höchste Punkt dann erreicht werden, wenn der Schwestersatellit gerade seinen niedrigsten Punkt erreicht hat. So gewährleiste ich immer eine bestehende Verbindung zurück nach Kerbin, denn dort habe ich ebenfalls zwei solcher Relays in stark elliptischen Orbits platziert. Dann nehme ich noch drei kleinere Relays mit, welche in einem Dreieck um den Äquator des roten Planeten platziert werden (ca. 70 km hoch). Und zwar so, dass sie untereinander immer Kontakt haben, das heisst es ist wichtig, dass sie für einen Umlauf nahezu identische Zeit benötigen. Hiermit gewährleiste ich, dass Duna so gut wie komplett funkabgedeckt ist und ich bei zukünftigen Missionen keine Kerbal-Leben aufs Spiel setzen muss, sondern eben auch unbemannte Missionen uneingeschränkt möglich sind.

Die Logistik und Planung einer solchen Mission ist bei KSP eigentlich zeitraubender und komplizierter als die Durchführung der Mission selbst. Wenn dann aber am Ende alles ineinander greift und die Pläne aufgehen, dann ist das eine Belohnung, welche so befriedigend ist, wie ich das in keinem anderen Spiel ever erlebt habe. Im konkreten Fall ist das Hauptproblem (neben solchen Kleinigkeiten wie genug Life Support für meine Kerbals, Elektrizität oder der Ergonomie der Konstruktion an sich) dass meine Rakete durch die vielen Bestandteile sehr schwer ist und ich dementsprechend viel Schub benötige, um überhaupt erst einmal in einen Orbit um Kerbin zu gelangen. Ich habe also die Rakete in zwei Paketen hochgeschickt, diese an meine Raumstation (Orbit Station One in 150 Kilometer Höhe) gekoppelt, um Treibstoff aufzufüllen und dann die beiden Teile im Orbit aneinander gedockt. Mittlerweile bin ich nach einer knapp 200 Tage währenden Reise bei Duna angekommen, habe mich in einen Orbit eingebremst und den ersten Polarsatelliten abgesetzt. Bislang sind alle Systeme grün, lediglich mein Sauerstoffvorrat gibt mir zu denken, da ich einen Luftfilter verbaut habe, der aber - wie ich erst bei Duna festgestellt habe - nur unter atmosphärischen Bedingungen Sauerstoff prodzieren kann. Da man nur in bestimmten Zeitfenstern zurück nach Kerbin kann, wird das ziemlich knapp werden. Sollte sich herausstellen, dass der Sauerstoffvorrat für einen Rückflug nicht reicht, hätte ich noch die Option, auf Duna zu landen und dort unter atmosphärischen Bedingungen meinen Luftfilter anzuwerfen. Hierbei wäre das Problem, dass ich eine Landung eigentlich nicht miteinkalkuliert habe und so eventuell der Treibstoff für die Rückkehr nicht ausreicht. Naja, Probleme werden angegangen, wenn sie akut werden. Heute werde ich erst einmal die restlichen Relays absetzen und positionieren und mich dann auf den Weg nach Ike machen, um dort meinen Lander abzudocken und mit einem Besatzungsmitglied landen, Fahne setzen und dann zurück zum Orbiter.

Ich habe natürlich jede Menge Mods am Start. Teilweise Grafik-Aufhübsch-Mods, aber auch Gameplay-Mods wie Life Support, zusätzliche Bauteile oder Wissenschaftsmods. Insgesamt sind es um die 60 Mods. :) Bis auf wenige Hickups und gelegentliche Ungereimtheiten läuft es aber sehr stabil und einige Mods sind derart elementar, dass ich mir ein Spiel ohne sie gar nicht mehr vorstellen könnte.

Wer es bis hierhin geschafft hat, darf gerne noch ein paar Bilder meiner oben beschriebenen Mission begutachten:

Duna Mission:
[http://imgur.com/a/kVlxx]

tl;dr
KSP ist die beste Sim von Welt und keine Sau keinen Man!ac interessiert's! :)


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