Thema:
Re:imo Schwachsinn flat
Autor: suicuique
Datum:22.11.17 18:31
Antwort auf:Re:imo Schwachsinn von SidVicious

>Das Problem ist jedoch, dass man:
>
>1.) Mit einer Lootbox keinen digitalen Gegnstand kauft, sondern eine nicht offengelegte Chance auf einen digitalen Gegenstand.


Es ist immer ein Gegenstand drin. Einer der aber unbestimmt ist (wenn Du das meinst).

>2.) man idr keine Lootbox kauft, sondern eine Fantasiewärung, mit der man dann eine Lootbox kauft und somit die realen Kosten der Lootbox verschleiert werden.

Das sehe ich per se nicht als Problem. Gibt meines Wissens viele Dienste die über "Punkte" oder was auch immer abgerechnet werden. Aber ja das dient dazu die Geldausgabe zu erleichtern.

>3.) Der Audiovisuelle Vorgang des Öffnens der Lootbox ähnlich wie bei Glücksspielautomaten darauf ausgelegt ist, dem Käufer eine Befriedigung zu verschaffen, so dass das Öffnen einer Lootbox unabhängig vom Inhalt bereits als Befriedigung registriert wird.

Unstrittig.
Diese Reizbefriedigung zählt bisher aber nicht als Merkmal eines Glückspiels im legalen Sinne.

>Das sind alles Mechanismen, die im Glücksspielbereich bekannt und seit fast einem Jahrhundert erprobt sind. Sie zielen darauf ab, Sucht zu erzeugen, oder in Neusprech: Whales zu generieren.

Jein.

>Das ganze ist imho ethisch nicht vertretbar, und jeder Entwickler, der meint sein Spiel nicht finanzieren zu können ohne Glücksspiel-anfällige Individuen auszunehmen hat es verdient, unterzugehen. INKLUSIVE Blizzard, so leid es mir auf einer nostalgischen Ebene tun würde.

Nein.

>Fuck this shit. Glücksspiel ist nicht umsonst hier und sogar in den USA massiv reguliert und alterskontrolliert, der gesellschaftliche Schaden durch Glücksspielsucht ist trotzdem weiterhin massiv. NACHWEISBAR massiv. Wir brauchen das Zeug nicht in Spielen, die für Kinder und minderjährige zugelassen sind.

Nochmal: Es ist kein Glücksspiel.
Es mag so empfunden werden.

>Und das ist auch etwas ganz anderes als die Gewaltdiskussion um Doom/Mortal Kombat und Konsorten in den 90ern. Die Daten und Fakten zu Glücksspielen und Spielsucht existieren, die Videospieleindustrie bedient sich mit beiden Händen daran, wir als Gesellschaft dürfen aber kein Loophole in unserer Glücksspiel-Gesetzgebung entstehen lassen, das „Einarmige Banditen“ und Konsorten in Bahnhofsviertel verbannt, Battlefront 2 aber in der Spielzeugabteilung vom Müller stehen lässt. Es gibt nämlich kaum einen Unterschied zwischen den zwei.

Doch. Beim einen kann man verlieren, beim anderen nicht. Man bekommt "nur" etwas was man evtl nicht wollte (nen Skin für Reaper obwohl man Tracer spielt).

Ich fände es viel sinnvoller Leuten beizubringen und auch von ihnen zu erwarten ihre Triebe unter Kontrolle zu halten, anstatt die Gesellschaft an denjenigen auszurichten die es nicht können.

Ich spar es mir Exkurse in andere gesellschaftliche Bereichen anzudeuten die man mir fraglos als whataboutism auslegen würde.

gruß


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