Thema:
Re:Belgium says loot boxes are gambling flat
Autor: spinatihero
Datum:22.11.17 09:19
Antwort auf:Re:Belgium says loot boxes are gambling von suicuique

>Ich habe das schon mehrfach in derlei Threads thematisiert und bis heute NICHT EINE Antwort erhalten. Warum sollen der Schutz der Kinder im Kern der Frage nach Verboten stehen wenn diese die Dinger gar nicht kaufen dürften? Wenn sie es doch können (was so selten nicht passiert) dann haben ganz andere Kontrollmechanismen nicht gegriffen. Nicht zuletzt die Eigenverantwortung der Eltern.

Das ist ja auch ein Punkt. Die ganze Belgien Meldung wird auch komplett unreflektiert übernommen. Fakt ist, Belgien hat sich dem Pegi System angeschlossen. Pegi hat sogar eine Kennzeichnung für Glücksspiel-Mechanismen in Spielen. Ein Blick auf deren Seite zeigt, dass Spiele mit solchen Inhalten mindesten Pegi 12 erhalten. Diverse Poker Spiele sind ab 12, Yakuza ist aufgrund der zusätzlichen Gewalt und Glücksspiel-Mechanismen Pegi 18. Battlefront 2 wäre Pegi 16 und hat keine solche Kennzeichnung. Pegi ist anders als die USK Kennzeichnung nicht überall verbindlich.

Die Frage ist also, was will der Minister denn, wenn er von Schutz für Kinder spricht? Er könnte als Justiz Minister schon mal dafür sorgen dass Pegi in seinem Land verbindlich wird, so dass jedes Spiel nur mit Kennzeichnung auf dem Markt kommt. Dann wäre Battlefront 2 aber auch dort weiter ab 16. Wenn er also Spiele mit solchen Inhalten vor Kindern fern halten möchte, was heißt das dann? Ab 18? Verbot? Die Eltern aus der Pflicht nehmen und geltende Systeme hinterfragen? Wie weitreichend sollen solche Änderungen oder Verbote sein? Die USK selbst sieht wie Pegi solche Mechanismen in Spielen als bedenklich, aber eben nicht als Glücksspiel. Selbst die USK sagt, diese Lootboxen sind mit Losen, TCG und Ü-Eiern vergleichbar. Sollte also in Belgien, Deutschland oder EU so eine Diskussion tatsächliche Folgen haben, stehen plötzlich viel mehr Dinge im Rampenlicht. Und ich weiß nicht ob ein Staat einen erwachsenen Fifa Spieler untersagen will, über 1000 Euro in FUT Päckchen zu investieren oder Ü-Eier in Zukunft unter der Theke verkauft werden da sie jugendgefährdend sind.

Aus dem Grund feier ich nicht, dass ein kleines Land mit recht laschen Waffengesetzen nun einen Politiker hat, der international von Spielern angefeuert wird, die solche Systeme hassen. Denen dürfte allen nicht bewusst sein was ein Verbot nach sich zieht und dass auch plötzlich Spiele und Produkte betroffen sind, die sie nicht auf dem Schirm hatten. Eine klare Kennzeichnung wie bei Pegi würde ich auch von der USK als ausreichend ansehen, dazu sollte europaweit Guthabenkarten für PSN, Steam, Xbox Live und Co grundsätzlich wie schon in Deutschland ab 18 sein, falls dem noch nicht so ist. Dann können Lootboxen so oder so nicht von minderjährigen gekauft werden und Eltern kommen ihrer Aufsichtspflicht nach selbst zu entscheiden ob sie ihren Kindern Lootboxen kaufen oder nicht.


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