Thema:
Re:Wo zieht ihr eure Grenze? flat
Autor: JPS
Datum:19.11.17 17:33
Antwort auf:Re:Wo zieht ihr eure Grenze? von Pezking

>Ja, waren und sind sie, ohne jeden Zweifel. Das Nemesis-System von SoW ist einzigartig und BF2 ist der feuchte Traum eines jeden Star-Wars-Fans.

Da haben wir wohl unterschiedliche Vorstellungen von "essentiell" und "alternativlos".

Für mich wäre das gegeben, wenn der Vorgänger Dein GOTY oder gar GOTC gewesen wäre oder wenn Dein ganzes Zimmer voller Star Wars Figuren steht, aber nicht weil ein Spiel eine interessante Besonderheit aufweist - sowas kann man sich nämlich dann für jedes Spiel zurechtschneiden, denn wie jeder Film und jede Musik CD ist auch jedes Spiel "einzigartig".

Deine Freizeit ist aber trotzdem begrenzt und ein Überangebot interessanter Titel sicher auch für Dich vorhanden, so dass Du bei einem Verzicht wohl kaum schlaflose Nächte bekommen hättest.

>Ich glaube aber sowieso nicht, dass sich diese Frage überhaupt stellt. IMO dient der reine Kauf dieser Spiele ohne die Tätigung zusätzlicher Mikrotransaktionen nicht der Förderung dieser Praktiken.

Doch, weil es den Publishern ermöglicht beide Einnahmequellen parallel zu nutzen. Würdest Du es nicht kaufen, müsste er hingegen zwischen Zusatzeinnahmen durch Lootboxen und verlorenen Vollpreis-Käufern abwägen. Wenn jeder trotzdem weiter kauft, gibt es keinerlei Grund die Lootboxen nicht zusätzlich einzubauen und auch die Grenzen immer weiter nach oben auszuloten.

>Vielleicht sogar ganz im Gegenteil: Je mehr Käufer eines Spiels auf zusätzliche Micropayments verzichten, desto stärker muss die Spielbalance deren Ansprüche bedienen - denn sonst kaufen sich diese Leute den jeweiligen Nachfolger künftig womöglich erst gar nicht mehr. Das ist der große Unterschied zwischen Micropayments bei F2P-Kram und bei Vollpreisspielen. Niemand will unzufriedene Vollpreiskäufer.

Es geht mir - wie in meinen letzten, umfangreichen Beiträgen ausgeführt - nicht um Pay 2 Win, da ich das nicht als das eigentliche Problem ansehe, sondern um die aufdringliche Integration der Lootboxen und um die damit verbundenen schäbigen Praktiken aus dem Glücksspiel-Bereich.

Pay 2 Win ergibt sich in dem Fall einfach nur aus dem Spielprinzip, das eine solche Variante der Lootboxen nahelegt und da bin ich durchaus bei Dir, dass man das bei einem Vollpreis-Titel nur in einem sehr begrenzten Umfang einsetzen kann, wenn man nicht einen Shitstorm ernten will, der den aktuellen noch übersteigt.

Außerdem wird bei diesem Subgenre bereits durch den Faktor "Progression durch Spielzeit" der Skill-Aspekt eines Multiplayer-Egoshooters stark überdeckt und ein paar Wale mit erkauften Vorteilen sind sogar weniger nervig als 17jährige Schreihälse mit zu viel Freizeit, die sich neben der besseren Ausrüstung auch noch tatsächlichen Skill erspielt haben.

>Mit meinem Kauf des BF2-Starter-Packs hingegen habe ich diese Praktik natürlich unterstützt, aber gut - das war es mir wert.

Dass man eigene Erfahrungen machen will kann ich nachvollziehen - ich habe auch Hearthstone und Overwatch gespielt, bevor ich zu meinem Urteil gekommen bin. Mich wundert eher, dass Du Dich nicht an der nervigen Lootbox-Integration störst. Aber vielleicht kommt das noch und Du brauchst noch ein paar Monate oder Spiele um davon ähnlich angewidert zu sein. :)


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