Thema:
Re:Bei mir anders flat
Autor: tikiman
Datum:28.11.16 16:31
Antwort auf:Re:Bei mir anders von Derrick

>Ist auch so. GTA ist einfach noch mal ne Ecke detailverliebter und im Endeffekt in den meisten Bereichen besser. Aber ist auch klar, an nem GTA arbeitet ein  großes Studio über viele Jahre. Zwischen Teil 4 und 5 lagen 5 Jahre. Zwischen Watch Dogs 1 und 2 lagen 2 Jahre. Klar wurde da sicher auch schon vorher dran gewerkelt aber das ist nun mal nicht dasselbe. Auch wenn Ubi Soft bzw. der Entwickler auch alles andere als klein ist. Rockstar wird sich auch vor dem Release von GTA 4 schon mit Teil 5 beschäftigt haben. Niemand erreicht bis jetzt den Detailgrad und geht so akribisch vor wie Rockstar.  
>

In Sachen World Building macht Rockstar sicherlich so schnell niemand was vor.

Es gibt imo aber einen grundsätzlichen Unterschied zwischen einem GTA und fast jedem anderen Open World Spiel.

GTA ist aus meiner Sicht in erster Linie eine Sandbox. Es gibt zwar eine Story und Missionen, aber das ist eher Beiwerk. Im Mittelpunkt steht die Sandbox.

Nahezu jedes andere Open World Spiel hat hingegen zunächst mal recht genau definierte Gameplay-Mechaniken, im Falle von Watch Dogs eben ein Stealth-lastiges 3rd-Person-Shooter Grundgerüst. Daraus könnte man auch recht problemlos ein völlig lineares Spiel basteln und somit ist hier die Open World eher das Beiwerk.

GTA hat kein so klar definiertes Gameplay. Das kann man als Stärke sehen, ich selbst tue mich damit aber eher etwas schwer, ich find die Story-Missionen gameplay-mässig überwiegend ja eher lächerlich banal. Ich muss da immer an diesen Mayweather-Heist in GTA V denken, wo man z.B. ein paar mal von A nach B geschickt wird und am Hafen dann Container rumfährt. Also Gameplay-mässig find ich das ziemlich dünn, muss ich sagen. Auch dieser Heist beim Juwelier ist mega simpel gestrickt und ich find das echt nicht toll.

Das erste Watch Dogs hingegen hatte wie gesagt ein grundsolides Stealth-Gameplay das mir damals echt sehr gut gefallen hat. Die Open World ist das halt eher nur ein Rahmen, aber nicht zwingend die Hauptattraktion und so sehe ich das bei fast allen sogenannten Open World Spielen, also z.B. auch Dying Light, Mad Max, The Division oder in einem gewissen Masse auch The Witcher 3.

Ist imo eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich stelle für mich selbst jedenfalls fest, dass ich mit richtigen Sandboxes eher wenig anfangen kann, ich brauch in meinen Spielen schon ein klar definiertes Gameplay-Grundgerüst, die GTAs sind mir da zu beliebig, simpel und auch immer noch eher zu hakelig. Bei jedem Teil-Aspekt eines GTA muss ich immer daran denken, dass es Spiele gibt die gerade diesen Aspekt wesentlich besser machen. Es steckt zwar insgesamt viel drin, aber nichts davon ist für sich genommen wirklich gut.

Nicht, dass ich die GTA jetzt grundsätzlich scheisse finden würde, für eine gewisse Zeit kann ich da schon auch Spass mit haben. In GTA V hab ich allein Stunden mit Helikopter-Flügen verbracht. Die GTAs sind objektiv betrachtet auch sicherlich immer wieder äussert bemerkenswerte Spiele, aber so richtig packen tun sie mich einfach nicht mehr.

Zu Watch Dogs 2 kann ich noch nicht viel sagen, hab mal gerade die Einführungs-Mission am PC mittels VPN gespielt (scheint ein sehr guter Port zu sein btw), offziell wird es ja erst um Mitternacht freigeschaltet. Joa, wird halt ein typisches Ubisoft-Spiel sein. Bisschen generisch, aber solide. Abgesehen von Assassins Creed mag ich eigentlich nahezu alle Ubi-Franchises, ist halt jetzt keine grosse Videospiele-Kunst, aber ich kann mir das schon immer mal geben, find's okay.


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