| Pay2Win und Unlock-Eiertretmühlen in MP-Spielen. Rant. |  |
>Also kein Pay2Win.
Das würde ich etwas kritischer sehen. Spielrelevante Inhalte (in diesem Falle Operatoren) freigrinden zu müssen (um schlicht alle Optionen im VS Modus zu haben), während andere diese mit Geld freischalten, ist vielleicht nicht Pay2Win im eigentlich Sinne ("gib Geld aus und bekomme stärkere Stats als man ohne Geldeinsatz je bekommen könnte"), ist aber trotzdem ein verabscheuungswürdiges Modell in jedem Online-Versus-Spiel. Schon grundsätzlich hat ein Unlock-System spielrelevanter Inhalten in einem Multiplayer-Setting (und v.a. in einem First Person Shooter) nichts, aber auch gar nichts verloren. Das Vorhandensein eines solches Systems alleine ist eigentlich schon ein Grund für die automatische Disqualifikation, das Spiel und die Spielbalance dahinter ist nicht mehr ernstzunehmen; dass sie dann aber noch so dreist sind, dieses Grind-System noch zu monetarisieren - in einem Vollpreistitel wohlgemerkt - setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Ich habe es so satt, dass die Mehrheit der Spieler anscheinend nicht mehr mit gutem Gameplay und dem Multiplayer-Modus selbst bei der Stange gehalten werden können, und nach diesen Unlock-Karotten so sehr lechzen; sie sogar erwarten und sich auf den verdammten Grind freuen, seit Modern Warfare so darauf konditioniert wurden, dass sie selbst eine Monetarisierung dieses Systems schlucken (was übrigens ein Anreiz für den Hersteller ist, den Grind über Gebühr zu strecken). In einem Spiel, für das sie sechzig Eier gelatzt haben. "Ich spiel den Shit ja eh frei, juckt mich doch nicht, wenn andere dafür Geld ausgeben" und "die Startwaffen sind doch schon gut genug" sind dann wohl die meistgebrachten Argumente ( in einem über Bord wirft). Mich würde mal interessieren, wieviele Leute, die so argumentieren, trotzdem schon mal Kohle ausgegeben haben, um den Grind (oder meist gar nur einen Teil davon via Exp Booster o.ä.) abzukürzen. Um danach, wie ich annehme, das Spiel "normal" und "komplett" spielen zu können. So wie früher von Minute 1 an, als es diese vermaledeiten Unlocksysteme in Multiplayertiteln noch nicht gab, monetarisiert oder nicht.
Und wer jetzt meint, ich würde übertreiben, der werfe mal einen Blick auf den "Ultimate Shortcut Bundle" für Battlefield 4, für schlanke 40 EUR. Wem das zuviel ist, es gibt natürlich auch noch billigere Shortcuts, nur für Fahrzeuge, nur für Waffen, oder gar nur für Karabinerwaffen.
[https://www.origin.com/de-de/store/buy/battlefield-4/pc-download/addon/battlefield-4-ultimate-shortcut-bundle]
Das verdeutlicht wohl am Besten, warum diese Systeme immer nerviger und grindiger wurden. Es ist damit schlicht ordentlich Kohle zu machen, auf dem Rücken der überwiegenden Mehrheit der Spieler, die dafür freilich nie Kohle ausgeben würden (erst Recht keine 40 EUR, mal eben der doppelte Preis wie aktuell für das Spiel selber auf Origin verlangt wird), aber dennoch artig die Unlock-Tretmühle durchlaufen (und man eben argumentieren kann, dass diese Tretmühle überhaupt nur existiert, um ein paar arme Irre um 40 EUR zu erleichtern), mehr noch: es als Errungenschaft ansehen, diese durchlaufen zu haben (im Falle von "Prestige" in CoD gleich zehnmal - Prestige-Reset war wahrlich ein genial-teuflischer Einfall, was Konditionierung der Spielerschaft auf diese Unlock-Karotte angeht). Ich habe da nur das Bild eines Spielers vor Augen, der mit einem großen Löffel Scheiße in sich reinschaufelt und mit verschmierten Mund noch Nachschlag verlangt. Aber nun gut.
Von dieser Kritik nehme ich F2P Titel übrigens explizit aus, weil sie, bis auf einige wenige rühmliche Ausnahmen (z.B. Dota 2) grundsätzlich verabscheuungswürdig sind.