Thema:
Re:Ich würde so gerne einen Lobhudel schreiben flat
Autor: Knight
Datum:06.11.14 12:39
Antwort auf:Re:Ich würde so gerne einen Lobhudel schreiben von hoover2701

>>Aber irgendwie wäre es albern ohne mehr gesehen zu haben.
>>Ich komme kaum voran, weil ich gerade recht wenige Sessions einstreuen kann.
>>Und wenn ich welche einstreuen kann, könnte ich es theoretisch auch mal 5 Stunden am Stück spielen.
>>Faktisch habe ich nach 90 Minuten aber derart Puls DASS ICH EINFACH NICHT MEHR KANN!
>
>Ich habe das Spiel vor einigen Tagen beendet und habe entgegen meiner sonstigen 60-90 Minuten bestimmt fast drei Stunden gespielt, um das Spiel zu Ende zu bringen. Danach war ich glücklich, aber auch ein nervliches Wrack! ;)
>
>>Das was ich ein wenig merkwürdig finde sind wirklich viele Wertungen, das Spiel ist in der Gesamtausführung so unglaublich gelungen dass einen die Qualität geradezu anspringt, was bitte kann man daran denn kritisieren, außer dass es ein so unglaublich intensives Spielerlebnis aufbaut, dass die Klasse des Geschehens unerträglich wird.
>
>Alien: Isolation unterscheidet sich auf gravierende Weise von der Mehrzahl heutiger AAA-Games. Es basiert im Wesentlichen auf einem künstlerischen Anspruch, nämlich ein geistiger Nachfolger zum "Ur-ALIEN" von 1979 zu sein.
>
>Eigentlich ein klassisches SEGA-Experiment. Man scheißt auf Erwartungen von Spielern oder Marketing-Analysen und haut einfach seine eigene Philosophie raus. Solch ein Schuss kann derbe nach hinten losgehen (SEGA hat das ja bereits mehrfach erfahren), funktioniert aber bei Alien: Isolation fantastisch!
>
>Die einzige Bedingung ist: Ich muss mich dem Spiel anpassen und nicht das Spiel sich mir!


Genau so.

>Mit dieser Prämisse jedoch will sich heute kaum noch jemand abfinden. Es wird dann dem Spiel angekreidet, dass man scheitert. Die Unberechenbarkeit des Aliens (die ja gewollt ist) wird dann als Designfehler bezeichnet. Gameplay-Elemente, welche dem Spielerlebnis elementar zu Grunde liegen, werden als Gamebreaker bezeichnet.
>
>Das ist traurig, aber so ist es!


Haargenau diese Punkte stören mich ebenfalls an den negativen Kritiken zum Spiel. Gerade ein Titel der sich mit Haut und Haar dem Gameplay verschrieben und alle Designentscheidungen dieser Erfahrung unterworfen hat um das bestmögliche Erlebnis abzuliefern, muss sich sagen lassen die Elemente seien Fehlerhaft oder Falsch gedacht. Da könnte man, salopp gesagt, Mario auch das Hüpfen ankreiden weil man doch so gerne einfach durchlaufen würde.
Alien Isolation bietet diese grossartige Erfahrung von Angst und Panik GENAU deswegen weil es funktioniert wie es funktioniert. Wie ich schonmal erwähnt hatte, gibt es hier ENDLICH wiedereinmal ein Gefühl davon wie wertvoll das Leben meiner Spielfigur ist. Besser hätten Creative Assembly AI nicht machen können.

>Zurückblickend hat das Spiel mich dazu gebracht, es so anzugehen, wie es das von mir erwartet. Es hat mich quasi dazu gezwungen und ich habe es dem Spiel gestattet. Trotz dieses Zwanges oder gerade deswegen hat sich aber bei  mir ein ungeheures Gefühl der Befriedigung eingestellt, wenn ich den nächsten Savepunkt, das nächste Missionsziel oder das Ende einer Mission erreicht habe.
>
>Ich kann aber verstehen, dass es Menschen gibt, die dies nicht zulassen können oder wollen. Was ich jedoch nicht verstehen kann, sind die an den Haaren herbeigezogenen Argumente, mit denen sie die Unfähigkeit des Sich-Einlassens aushebeln wollen. Anstatt einfach mal zu sagen: "Not my cup of tea!"


Oder so, ja. Wers nicht mag spielt eben etwas anderes, gibt ja mehr als genug Auswahl. Nur sollte man, gerade als Kritiker, die Kompromisslosigkeit und den Mut hinter Segas und CAs Entscheidungen anerkennen können und zu würdigen wissen. Jede Komfortveränderung im Spielprinzip oder im Ablauf einer Mission hätten den Titel nämlich nicht besser gemacht, nur einfacher und anspruchsloser. Bequemer.


< antworten >