Thema:
Re:Ich würde so gerne einen Lobhudel schreiben flat
Autor: hoover2701
Datum:06.11.14 12:13
Antwort auf:Ich würde so gerne einen Lobhudel schreiben von token

>Aber irgendwie wäre es albern ohne mehr gesehen zu haben.
>Ich komme kaum voran, weil ich gerade recht wenige Sessions einstreuen kann.
>Und wenn ich welche einstreuen kann, könnte ich es theoretisch auch mal 5 Stunden am Stück spielen.
>Faktisch habe ich nach 90 Minuten aber derart Puls DASS ICH EINFACH NICHT MEHR KANN!


Ich habe das Spiel vor einigen Tagen beendet und habe entgegen meiner sonstigen 60-90 Minuten bestimmt fast drei Stunden gespielt, um das Spiel zu Ende zu bringen. Danach war ich glücklich, aber auch ein nervliches Wrack! ;)

>Das was ich ein wenig merkwürdig finde sind wirklich viele Wertungen, das Spiel ist in der Gesamtausführung so unglaublich gelungen dass einen die Qualität geradezu anspringt, was bitte kann man daran denn kritisieren, außer dass es ein so unglaublich intensives Spielerlebnis aufbaut, dass die Klasse des Geschehens unerträglich wird.

Alien: Isolation unterscheidet sich auf gravierende Weise von der Mehrzahl heutiger AAA-Games. Es basiert im Wesentlichen auf einem künstlerischen Anspruch, nämlich ein geistiger Nachfolger zum "Ur-ALIEN" von 1979 zu sein.

Eigentlich ein klassisches SEGA-Experiment. Man scheißt auf Erwartungen von Spielern oder Marketing-Analysen und haut einfach seine eigene Philosophie raus. Solch ein Schuss kann derbe nach hinten losgehen (SEGA hat das ja bereits mehrfach erfahren), funktioniert aber bei Alien: Isolation fantastisch!

Die einzige Bedingung ist: Ich muss mich dem Spiel anpassen und nicht das Spiel sich mir!

Mit dieser Prämisse jedoch will sich heute kaum noch jemand abfinden. Es wird dann dem Spiel angekreidet, dass man scheitert. Die Unberechenbarkeit des Aliens (die ja gewollt ist) wird dann als Designfehler bezeichnet. Gameplay-Elemente, welche dem Spielerlebnis elementar zu Grunde liegen, werden als Gamebreaker bezeichnet.

Das ist traurig, aber so ist es!

Zurückblickend hat das Spiel mich dazu gebracht, es so anzugehen, wie es das von mir erwartet. Es hat mich quasi dazu gezwungen und ich habe es dem Spiel gestattet. Trotz dieses Zwanges oder gerade deswegen hat sich aber bei  mir ein ungeheures Gefühl der Befriedigung eingestellt, wenn ich den nächsten Savepunkt, das nächste Missionsziel oder das Ende einer Mission erreicht habe.

Ich kann aber verstehen, dass es Menschen gibt, die dies nicht zulassen können oder wollen. Was ich jedoch nicht verstehen kann, sind die an den Haaren herbeigezogenen Argumente, mit denen sie die Unfähigkeit des Sich-Einlassens aushebeln wollen. Anstatt einfach mal zu sagen: "Not my cup of tea!"


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