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| Autor: | chifan | ||
| Datum: | 09.04.24 11:16 | ||
| Antwort auf: | Re:Yellowface von Rebecca F. Kuang von Jassi | ||
> >> >>Von diesen stilistischen Sachen einmal abgesehen, streift Kuang zwar neben gesellschaftlichen auch interessante Aspekte der Literaturlandschaft, der eigentliche Grund warum ich mir das Buch gekauft hatte, mir war das insgesamt aber einfach viel zu wenig, oberflächlich und konstruiert. Kann man sich wirklich sparen. >> > > >Ich habe mir gerade ein paar Kritiken angehört bzw. angeschaut und die hier fand ich sehr erhellend: > >[https://www.youtube.com/watch?v=JUdFkRdgPDU] Danke für den Link. War erhellend und unterhaltsam auch wenn mir einige Punkte doch etwas zu simpel dargestellt sind (s.u.). >Als ich neben dem Timestamp "We can’t talk about diversity without class" las stieg mein Interesse an diesem Video in die Höhe. In Kuangs Ausbildung wurden bereits vor(!!) der Uni 420000$ seitens der Eltern investiert - stolzer Preis!!11 > >Genau wie die Kritikerin checke ich schon seit Ewigkeiten relativ oft das Elternhaus ab - meist auf Wikipedia. Man vergleiche mal das (Schwieger)elternhaus von Hazel Brugger mit dem von Felix Lobrecht. Von den ganzen Darstellern in "Jerks" will ich gar nicht anfangen. Es besteht diesebzüglich echt kein Grund sich nur Franca Lehfeldt rauszupicken. Ich habe auch gleich mal - wie im Video vorgeschlagen - die einzig von mir gelesene NYT-Bestsellerautorin (Chimamanda Ngozi Adichie) gecheckt: Ihr Vater ist Mathe-Prof. Mit finanziellen Freiheiten im Hintergrund hast du es natürlich immer einfacher dich auf das Wesentliche zu konzentrieren und vor allem im künstlerischen Bereich, wo es ohnehin schwer ist nur von seinem Job zu leben, ist dies eine große Stütze. Aber die Qualität der Arbeit bzw. des Werks steht letztlich für sich alleine - wenn auch nicht unbedingt die Veröffentlichung. Ich finde es schwer wie bei Kuangs Bildung das irgendwie zu bewerten, zumal mir privilegiert mittlerweile zu negativ konnotiert ist und immer ein Hauch von bösen Fabrikbesitzern und Ausbeutern der einkommensschwachen Schichten in der Luft schwebt. So fällt mir etwa der frühere Nachbar meiner Frau ein, mit dem sie in den 80ern in China zur Schule ging und dessen Familie es finanziell nicht besonders gut ging. Der war nicht etwa überdurchschnittlich begabt oder schlau, hat aber in der Schule einfach wie blöde gelernt, es auf eine Top-Uni in China geschafft, dann in die USA und arbeitet dort seit Jahren im IT-Sektor mit mittlerweile einem Einkommen von 500k USD. Für den wären Ausgaben wie bei Kuang in die Bildung seiner Kinder kein Problem mehr. Wären diese nun auch privilegierte Reiche? Und wie fließt der Background des Vaters in die Bewertung mit ein, der sich dieses Leben hart erarbeitet hat und die Möglichkeiten die er selbst nicht hatte, nun an seine Kinder weitergibt? >"American Fiction" hat den Nagel also ziemlich auf den Kopf getroffen. Steht noch auf meiner Watchlist. |
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