Thema:
Ein paar Punkte zur Diskussion: flat
Autor: BOBELE
Datum:05.03.24 14:05
Antwort auf:Der Bahn-Fail Thread von alex3d

1. Die Angestellten der Bahn schulden den Fahrgästen nichts. Sie sind nicht bei den Fahrgästen angestellt und haben diesen gegenüber keine Leistungspflicht. Es ist darum falsch, dass sich der Zorn der Bahnkunden gegen die streikenden Mitarbeiter richtet.

2. Die Bahn schuldet dem Fahrgast die bezahlte Beföderungsleistung. Wenn Sie ihre Infrastruktur verkommen lässt und zur Gewinnmaximierung auf Wartung und Investition verzichtet, dann ist das ausschließlich Schuld des Unternehmens Bahn. Das gleiche gilt für Personalmangel oder Streiks, die Folge fehlender Attraktivität als Arbeitgeber sind. Die Wut der Bahnkunden sollte also immer dem Unternehmen Bahn gelten.

3. Dass ein Gewerkschaftsführer ein unsympathischer Sachse mit Pornoschnörres und Faible für Exhibitionisten-Trenchcoats in beige ist, sollte Diskussionsteilnehmer nicht derart triggern, dass sie die Schuld für durch das Ausüben des Streikrechts entstehende Probleme für Bahnkunden bei der Gewerkschaft suchen.

4. Eine Gewerkschaft kommuniziert ihre Forderungen offen und klar. Ein Arbeitgeber fordert Informationssperren für Inhalte aus Verhandlungsrunden, stellt sich aber immer vor die Presse und fabuliert von weitrechenden Angeboten, in deren Folge Streiks völlig unverhältnismässig seien. Auf diese durchsichtige Masche sollte niemand reinfallen.

Ich wünschte mir allgemeine Zustimmung, das würde die Diskussion in deutlich sinnvollere Bahnen lenken. Aber ich fürchte, ich ernte Widerspruch. Wenn man persönlich betroffen ist von Streiks, dann verfängt das Gerede vom "Fahrgast in Geiselhaft" leider zu gut.


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