Thema:
Re:Da ist er aber in der falschen Partei flat
Autor: Lord Chaos
Datum:29.12.23 20:03
Antwort auf:Re:Da ist er aber in der falschen Partei von Hsk

>Tun wir eben nicht. Menschen, die aus sicheren Drittstaaten einreisen, sind an der Grenze normalerweise zurückzuweisen, weil ihnen bei uns kein Asyl zusteht.  Das wird aber nicht durchgesetzt. Stattdessen haben wir mittlerweile eine Situation in der 9 von 10 Flüchtlingen Europa nicht mehr verlassen. Sei es durch einen erfolgreichen Asylantrag, eine Duldung oder  weil die Abschiebung nicht möglich ist. Und das kann es nicht sein.

Das laesst sich natuerlich mit Blick darauf, dass es quasi unmoeglich ist, Deutschland auf "regulaerem" Wege zu erreichen, sehr einfach sagen, nicht wahr?

Nur wird das dummerweise in einem vereinten Europa nicht wirklich funktionieren.

Und das sei noch angemerkt, Laender wie die Tuerkei oder sogar der Iran nehmen deutlich mehr Fluechtlinge auf als wir.

>Punkt 2, dass vor allem junge Männer auf dem Weg sind, hat schlicht und einfach damit etwas zu tun, dass diese deutlich bessere Chancen haben, den Weg zu überstehen und auch Arbeit zu finden (und damit die Familie, die zurückgelassen wurden versorgen können)
>
>Wirtschaftliche Gründe sind laut unserem Recht kein hinreichender Grund für Asyl.


Joah, vom warmen Sessel aus, wenn man als einzige Sorge hat, dass der kleine Johann in eine Schule gehen muss, in der der Auslaenderanteil hoch ist, auch sehr einfach sagen,hm?

>und Punkt 3, wenn du nichts mehr zu fressen hast, weil es keine Jobs mehr gibt oder die komplette Lebensgrundlage weg ist, weil auf deinem kleinen Feld, auf dem du anbaust, nichts mehr wachsen kann, dann ist das auch Jemand, der deiner Definition nach ein Wirtschaftsflüchtling ist - und ich behaupte mal, dass wenn du in einer ähnlichen Situation wärst, du auch nicht auf deinem Arsch hocken bleiben würdest und schön in Stille krepierst, weil du auf gar keinen Fall einem anderen Land zur Last fallen möchtest.
>
>Bisschen viel Drama oder? Diese Männer haben schliesslich auch tausende Dollar für den Schlepper zusammen bekommen. Und so hart es klingen mag, aber wir sind nicht für die instabilen Verhältnisse in Afrika verantwortlich.


Es ist die Lebensrealitaet vieler Fluechtlinge, die sich, und teils auch ihre Familien, hoch verschuldet haben oder alles, was irgendwie noch zu Geld gemacht werden konnte, verkauft haben.

Und klar, wir sind natuerlich nicht fuer instabile Verhaeltnisse verantwortlich, indem man beispielsweise Fische fuer den europaeischen Markt am Viktoriasee angesiedelt hat, die dort das Oekosystem zerschlagen haben, weil sie keine natuerlichen Feinde dort haben. Wir sind nicht dafuer verantwortlich, dass man, mit Blick auf Ressourcen, man Machthaber unterstuetzt hat, die einen Scheiss auf Menschenrechte oder ihr Volk gegeben haben. Wir sind nicht dafuer verantwortlich, Teile von Afrika als Muellkippe benutzt zu haben, und, und, und.


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