Thema:
Re:Sollte es ja auch nicht... flat
Autor: BOBELE
Datum:14.03.23 15:57
Antwort auf:Sollte es ja auch nicht... von Kilian

>Es ging den Investoren nie um die Einzelhandels-Komponente geschweige denn um die Mitarbeiter. Das einzige was wichtig war, waren die Gebäude bzw. die Grundstücke in begehrten Innenstadtlagen. Berggruen und Benko sind Immobilien-Haie, denen es um die guten Lagen von evtl. einem Drittel bis max. der Hälfte aller Filialen ging. Alles andere war uninteressant und seit der ersten Übernahme alleine wegen der Leute an der Spitze dem Untergang gesegnet.

This!

Kleine Anekdote, die das unterstreicht:

Der GBR hat mal durchgesetzt, dass ein Test gemacht wird, in wie weit sich gutes, in der Warengruppe bewandertes und ausreichend vertretenes Personal auf die Umsätze auswirkt. Man hat in der Abteilung Herrenspielwaren (Damenwäsche) in einem Haus ein halbes Dutzend Verkäuferinnen eingestellt, die alle von Fach waren, ihre Ware in und auswändig kannten. Für jede Umkleidekabine war eine Kollegin da und dann noch welche für weitere Beratung. Überraschung: Die Umsätze gingen nach wenigen Wochen durch die Decke. Für jede beratungswillige Frau gabe eine eigene Beraterin, die Ware in die Kabine schaufelte, beriet, neue Ware holte, sich um die Kundinnen kümmerte. Das ging per Mundpropaganda rum und am Ende machten Mädels da regelrechte Unterwäscheparties, bei denen gekauft wurde wir bescheuert. Es wurden am Ende Termine vergeben und geprüft, ob man noch weitere Umkleiden dazunehmen kann...

Unterm Strich hat jeder der Kolleginnen da ein Vielfaches ihres Tarifgehalts reingeholt, und da waren Nebeneffekte wie die gestiegene Frequenz in anderen Abteilungen noch gar nicht eingerechnet (die Sektbar in der Lebensmittelabteilung des Hauses kam z.B. mit dem Ausschenken nicht nach).

Lehre des Managements: Die vereinbarte Testzeit ist abgelaufen, die Zeitverträge werden nicht verlängert, (hier Furzgeräusch einfügen). Es funktioniert nachweislich, es wird nicht gewollt.


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