Thema:
Re:So etwas würde ich sehr begrüßen! flat
Autor: hellbringer (deaktiviert)
Datum:19.12.22 18:29
Antwort auf:Re:So etwas würde ich sehr begrüßen! von Telemesse

>>Außerdem zeigen zahlreiche Erfahrungsberichte, dass das Sperren von Einkaufsstraßen für den Autoverkehr im Schnitt dem Geschäft nicht schadet, eher im Gegenteil.
>>
>Im Schnitt sagt aber eben rein gar nichts über den Einzelfall aus. Ich kenne alleine hier aus der Umgebung zwei Beispiele aus kleineren Städten in denen die großflächige Verkehrsberuhigung der Innenstadt zu völligem Aussterben derselbigen geführt hat. Dafür habe die jetzt am Stadtrand ein schickes großes Einkaufszentrum mit reichlich Parkplätzen und hoher Frequentierung. Selbst die Eisdielen in der Innenstadt sind nur noch schwach frequentiert weil beim Einkaufszentrum ein deutlich größere Eisdiele ist und man eben auch noch mal durch den Media Markt, Müller oder Edeka laufen kann.


Das ist ein Paradebeispiel dafür, wie Einkaufszentren die Innenstädte kaputt machen.

>Das ist keine Urban Legend und hat auch mit der Autolobby nichts zu tun. Natürlich ist das nicht der alleinige Faktor aber eben einer der nicht unerheblich ist. Die ganzen Textiler wie K & L Ruppert, Ernstings, C & A & Co. und auch die Warenhäuser gehen alle raus aus den Innenstädten auf die grüne Wiese. Klar kannste da jetzt Müsli- oder unverpackt Läden oder Boutiquen in die Fußgängerzonen setzen, die bringen aber nicht annähernd die Kundenfrequenz wie die vorher genannten weswegen auch die Umsätze für Gastro runtergehen.

Du verwechselst hier Ursache und Wirkung. Die gehen raus, weil dort der Grundstückspreis deutlich günstiger und somit die Verkaufsfläche und Gewinnmarge höher ist, und deswegen stirbt dann die Innenstadt aus.

>Und komm mir jetzt bitte nicht mit Wien, Frankfurt oder Berlin. Ich rede von kleinen und mittelgroßen Städten und da sind die Problematiken oftmals völlig andere.

Ich kenn auch Mistelbach in Niederösterreich, mit 11.600 Einwohner. Dort wurde vor einigen Jahren am Stadtrand ein Einkaufszentrum errichtet, seitdem wandert ein Geschäft nach dem anderen aus der Innenstadt dorthin ab, obwohl es am Hauptplatz einen großzügigen Parkplatz gibt. Leute, die in der Innenstadt arbeiten, müssen jetzt mit dem Auto zum Stadtrand fahren, um ihr Mittagessen zu kaufen, statt wie früher einfach über die Straße zu gehen.


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