Thema:
Re:Waffenlieferung ok, aber Ausbildung = Kriegsbeteiligu flat
Autor: D@niel
Datum:03.05.22 14:30
Antwort auf:Re:Waffenlieferung ok, aber Ausbildung = Kriegsbeteiligu von Kilian

>>Und wenn er dabei zu dem Schluss kommt, dass man sich damit in einer Grauzone bewegt, dann hat er daran nichts zu beschönigen. Das ist nicht bedenklich, das ist seine Aufgabe.
>
>Das stimmt - das ist seine Aufgabe. Ist halt nur die Frage, wie sehr "Elfenbeinturm" dieses Ergebnis ist und ob sie - wie ich schon im OP schrieb - wohl auch wirklich mitbedacht haben, dass solche Einweisungen womöglich gängige Praxis bei Waffendeals sind.


Gängige Praxis ist in der derzeitigen Situation gar nichts. Natürlich hat z.B. auch Brasilien Ausbildung an den gelieferten Geparden erhalten. Aber was tut das zur Sache? In der derzeitigen Situation könnte das als Kriegsbeteiligung ausgelegt werden, im Falle von Brasilien eben nicht. Und zum "Elfenbeinturm": Das ist der wissenschaftliche Dienst. Die sollen die Situation eben aus völkerrechtlicher Sicht analysieren. Was Abgeordnete damit anfangen, ob sie ihre Meinung daran ausrichten oder eben noch andere Kriterien zur Meinungsfindung nutzen, die nicht aus dem "Elfenbeinturm" kommen, liegt in deren Verantwortung.

>Ich finde es alles andere als schlüssig, dass eine Lieferung von Waffen als unbedenklich eingestuft wird, aber eine Einweisung womöglich als aktive Beteiligung am Krieg betrachtet werden kann. Salopp gefragt: Was ist schlimmer - jemandem eine Pistole in die Hand zu drücken oder ihm zu erklären, wie sie funktioniert?

Hast Du die Veröffentlichung gelesen? Das erklärt es anders als der BR-Artikel nämlich ausführlicher.

[https://www.bundestag.de/resource/blob/892384/d9b4c174ae0e0af275b8f42b143b2308/WD-2-019-22-pdf-data.pdf]

>Am Ende ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich der Begünstigte selber erschließt, wie die Waffe funktioniert. Also wäre die Verkürzung der Zeit bis zum Einsatz der Waffe der Faktor, der eine aktive Kriegsbeteiligung darstellt.

Ich bezweifle, dass man sich eine Waffe wie z.B. den Gepard von selbst erschließt.

>Auch wenn Zeit ein wichtiger Faktor im Kriegsgeschehen ist, ist es das Vorhandensein von Waffen doch noch viel mehr.

Nicht, wenn man die Waffen nicht nutzen kann. Dann sind sie schlicht wertlos.

>Insofern für mich eine absurde Sichtweise des Wissenschaftlichen Dienstes (aber auch irgendwie passend zum bisherigen Eiertanz von Scholz).

Jetzt ist die Sichtweise des Wissenschaftlichen Dienstes schon "absurd". Herrje! Ich wette, Du hast das Paper bis jetzt nicht gelesen. Stattdessen präsentierst Du hier die stark verkürzte Sekundärquelle, die genau nichts erklärt. Und was Scholz angeht: Der ist halt einfach Scholz. So war er schon vor der Kanzlerschaft und so hat er dummerweise den Wahlkampf gewonnen. Hat mit dem Wissenschaftlichen Dienst rein gar nichts zu tun. Dessen Arbeiten dienen lediglich als Baustein zur Meinungsfindung und haben allenfalls beratenden Charakter. Sollte man nicht zu hoch aufhängen.


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