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| Autor: | DJS | ||
| Datum: | 07.01.21 14:39 | ||
| Antwort auf: | Re:für nichts von thestraightedge | ||
>>Das macht natürlich nur die Alkoholindustrie. Alle anderen schauen nur passiv zu und hoffen einfach so zu wachsen. > >Nee, aber Sony richtet mit seiner Playstation halt keine Leben zugrunde, oder Axe mit einer neue Kampagne zum Deo. > >Wasn das für ein irrer Whataboutism? o.O Whataboutism halt ich persönlich für ein komplett bescheuertes Wort. Weil es manchmal imo absolut Sinn macht ihn zu betreiben. Afaik basiert das amerikanische Rechtssystem auf Whataboutismen. Er reist um die Welt von Deutschland über England nach Nigeria, um die aggressiven Handelspraktiken der globalen Alkoholindustrie aufzudecken, die in neuen Märkten mit allen Mitteln Wachstum sucht. Der Satz suggeriert, dass die böse Alkoholindustrie etwas macht, was sonst keiner tut. Jede erfolgreiche Firma der Welt macht es. Das Produkt spielt an dieser Stelle gar keine Rolle. Der Bericht möchte etwas aufdecken, wo es nichts aufzudecken gibt, weil es völlig selbstverständlich ist. >Und das gezielt Märkte angegangen werden, denen die Konsequenzen aus Sucht und Co. vielleicht noch nicht ganz so bewusst sind, und wo auch noch deutlich freier geworben werden darf: nun, schon perfide. Auch Richtung junger Menschen und Kinder. Auch der Werbespot von Carlsberg in dem Film spricht doch Bände: willst gut drauf, musste trinken! Wie sollen sie sonst werben? Willst du als Alkoholiker sterben, dann trink Carlsberg? Haribo wirbt auch nicht mit Diabetes sondern mit fröhlichen Kindern. Diese Verbrecher! >>Menschen machen sich kaputt, weil sie Bock drauf haben. Ich hab 20 Jahre lang geraucht obwohl ich wusste wie schädlich und dumm das ist. Trotzdem würde ich niemals auf die Idee kommen, die Zigarettenindustrie deswegen zu kritisieren. > >Das ist dann halt Deiner Mischung aus scheiss egal Haltung und Naivität geschuldet. Was meinst Du mit Naivität? "Scheißegal-Haltung" unterschreibe ich sofort, aber Naivität sehe ich da nicht. >Die Zigarettenindustrie hat jahrzehntelang gelogen, manipuliert, lobbyiert, intrigiert, damit ihr Geschäft nicht als das zerstörerische Etwas angesehen wird was es ist, sondern als "ungefährlich" und "cool" und "hipp" und einfach toll. Freiheit, Ausdruck, Hedonismus - nur mit der Kippe in der Hand. Eine perfide Taktik, der man leider ein paar Jahrzehnte zu spät auf die Schliche kam. Ich denke spätestens in den 70ern wusste man, dass rauchen sehr ungesund ist. Und wie gesagt, natürlich versucht man sein Produkt als möglichst attraktiv darzustellen. Heutzutage steht auf jeder Packung, dass man durchs Rauchen stirbt, trotzdem greifen viele zu. >Und glaube mir: auch heute ist dem Teenie-Rauchanfänger nicht immer klar, dass er damit den Grundstein des gesundheitlichen Abstiegs legt. Jedem ist das vermutlich nicht klar. Aber jeder, der nicht nur von Idioten umgeben ist, sollte das schnell rausbekommen. >> Ich bin doch nicht komplett zurückgeblieben und rauche nur, weil die Zigaretten so total "unglücklich" an der Kasse liegen und ich nur deswegen welche mitnehme. >> >>Token hat weiter unten einen traurigen Text geschrieben in dem man sieht, was Alkohol alles anrichten kann. Ist eine ganz schlimme Sache, trotzdem sind es die Menschen die Fehler machen und nicht die Gegenstände. Imo sollte man extrem darauf achten, dass Kinder nicht an Alkohol dran kommen, was Erwachsene damit anstellen bleibt deren Sache. > >Du machst es Dir in meinen Augen viel zu einfach. Das Problem bei Alkohol sind die verheerenden, in der Breite sichtbaren Folgen, die aufgrund einer komplett irren gesellschaftlichen Entwicklung weggelächelt werden. Werden sie weggelächelt? Sehe ich nicht so. Man wird mit den Folgen vielleicht nicht genug konfrontiert, aber weglächeln sehe ich da auch nicht. >Hier spricht ja niemand für ein Verbot. Ganz im Gegenteil: wer Cannabis legalisieren will kann ja nicht im Gegenzug Alkohol verbieten. Aber, auch hier wird doch die verquere Haltung der Gesellschaft klar: während Cannabis die Schmuddelecke darstellt, gehört die Maß Bier oder 2 Kelche Wein am Abend zum Leben des erfolgreichen Mittelschichtlers dazu. > >Mit Deiner Forderunge "was Erwachsene damit machen..." kannst Du dann auch direkt ALLE Drogen in den freien Verkehr geben. Dabei wird doch genau durch dieses Beispiel klar, dass die persönliche Entfaltung Grenzen hat, weil sie sonst zum Problem für die Gesellschaft an sich wird. Deshalb gibts Regeln. Beim Lärmschutz, Tempo, Kindeswohl und bei Drogen. Ja, ich wäre wirklich dafür, alle Drogen zu erlauben. Vielleicht würde sich das sogar positiv auswirken, immerhin würde man damit eine riesige kriminelle Industrie von heute auf morgen zerstören. Und ja, vermutlich würde es dann mehr Drogenabhängige geben. Ein Problem für die ganze Gesellschaft sehe ich da aber nicht, wer sich zerstören will, der kann das jetzt auch schon machen. Es gibt Regeln die Du erwähnst, weil es dabei um andere Menschen geht. Niemand bestraft Dich, weil Du einen Selbstmordversuch begangen hast. Ich will nicht in Frage stellen, ob Berichte über Alkoholismus wichtig sind. Natürlich sind sie das. Mich stört nur diese Sensationsgeilheit und angebliche Bloßstellung der Alkoholindustrie. Mach einfach einen Bericht über die Folgen, nenne Zahlen, damit die Menschen eine Vorstellung haben wie schlimm es wirklich ist und fertig. |
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