| Thema: |
|
||
| Autor: | Pezking | ||
| Datum: | 05.06.20 08:29 | ||
| Antwort auf: | Re:Die Grün*innen zum Konjunkturpaket von Matze | ||
>>Aber wirklich! Wo kommen wir da hin, wenn wir unsere Kinder in einer Krisensituation nicht mehr wie gewohnt uneingeschränkt beim Fremden abgeben können? > >Ich lehne mich jetzt mal ein ganz klein wenig aus dem Fenster: Weder Pezking noch ich haben ein Problem damit, wenn sich eine Frau gemeinsam mit ihrem Partner aus freien Stücken für ein Leben als Hausfrau entscheidet. Damit liegst Du goldrichtig. Es geht überhaupt nicht darum, den Beruf als universelles Hauptmittel zur Selbstverwirklichung zu etablieren. Ganz im Gegenteil: Ich bewundere jeden, der das nicht tut und andere Prioritäten im Leben hat als Karriere und Einkommenssteigerung um jeden Preis. Es geht einzig und allein darum, dass einem antiquierte Geschlechterrollen diese Entscheidung für sich selbst nicht abnehmen sollen! Oder dass einen Krisen wie Corona in diese Rollen zurückdrängen. Es sollen Verhältnisse herrschen, die jedem, unabhängig vom Geschlecht, hierbei die persönliche Wahl lassen. Gerade aus diesem Grund war ich auch ein Freund des als "Herdprämie" verschrienen Betreuungsgeldes. Ich habe das als Beitrag zur eigenen Wahlmöglichkeit aufgefasst: Will ich mein Kind früh in die Kita schicken und möglichst schnell wieder arbeiten gehen? Oder würde ich mich lieber länger selbst um den Nachwuchs kümmern, wenn es keine finanziellen Zwänge gäbe? IMO wurde dieser Vorstoß von der Opposition viel zu zynisch gesehen. Wobei ich aber auch die Gefahr sehe, dass dadurch letztendlich doch bloß alte Geschlechterrollen wieder untermauert worden wären, selbst wenn das nicht das Ansinnen der Politik war. >Hier geht es aber um Frauen, die berufstätig sind. Sei es aus materiellen Zwängen oder weil sie es einfach so wollen. Und trotz allen Lippenbekenntnissen zur Gleichberechtigung hat sich in der Krise gezeigt, dass beim Wegfallen von Schule und Betreuung die Mehrbelastung in den meisten Fällen an der Frau hängen bleibt. Und sie, wenn sich das alles beim besten Willen nicht mehr unter einen Hut bringen lässt, eben auch die ist, die beruflich zurückstecken muss. Was zu einem großen Teil auch an der immer noch schlechteren Bezahlung von Frauen liegt. > >Von allein Erziehenden, die auf einen Job angewiesen sind und nach wenigen Tagen völlig entnervt feststellen, dass sich die Betreuung von jüngeren Kindern und effektives Arbeiten im Home Office einander ausschließen, will ich gar nicht erst anfangen. Dazu kommen Unknusperheiten bei der Rechtslage, durch die es z.B. Notbetreuung nur bei alleinigem Sorgerecht gibt, obwohl es bei 95% der Scheidungen inzwischen ein gemeinsames Sorgerecht gibt, in 9 von 10 Fällen das Kind dann aber doch bei der Mutter lebt (Quelle: Familienministerium). > >Diesen Frauen helfen keine lausigen 300 Euro und auch kein höherer Freibetrag. Yep, völlig richtig. |
|||
| < antworten > | |||