Thema:
Re:Stunner! flat
Autor: Felix Deutschland (deaktiviert)
Datum:30.07.19 22:50
Antwort auf:Re:Stunner! von cubic

>>Hmm, ich weiß nicht. Zu einem gewissen Grad stimme ich zu, aber heutzutage haben viele die Möglichkeit, an der WWE vorbei ihr "Brand" zu puschen und eine Personality zu entwickeln. Vielmehr hab ich das Gefühl, dass die WWE damit kämpft, dass die Wrestler ein Privatleben und Sidegigs haben, wie Austin Creed mit seinem Youtube-Kanal oder Sheamus mit seinem Workout-Gedönse.
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>Ich hab mich mal gefragt warum ich NXT cooler als WWE finde. Ein Grund ist einfach der Umgang mit Gimmicks: In der WWE sind alle Faces strahlende Helden und alle Heels feige Trottel. Dazwischen gibts nichts. Siehe KO. Oder AJ als Beispiel für die andere Richtung.


Ja, wobei besonders die Faces eigentlich meistens die krasseren Deppen sind. Siehe Miz, siehe Rey, siehe Balór etc. etc. Alles Watschenbäume, die gefühlt fürs Umfallen und nicht viel mehr bezahlt werden.

>Wenn du dir dagegen NXT anschaust, da hat das Booking viel mehr Schattierungen. Beispiel gestern Keith Lee / Jordan Priest. Kein besonderes Match aber beide Kontrahenten gleichwertig gebucht und charismatisch, man wusste nicht schon vorher wies ausgeht, es war interessant.

Klar, unverbrauchte Typen und so. Aber teilweise auch einfach Typen. Du redest davon, wie Dream im Main Roster zerfleischt werden würde, aber gerade für Leute wie Johnny Gargano und Tomasso Ciampa würde ein Callup noch viel schlimmer ausgehen. Eine ganz klitzekleine Kostprobe haben wir anfang des Jahres bekommen, also Gargano und Ciampa von The Ascension so Pausenhof-mäßig rumgeschubst wurden backstage. Das war so cringy und scheiße. Ab dem Moment hab ich auch aufgehört, NXT zu gucken. Für die Main Roster WWE ist NXT eine fiktive Sendung, die in einem anderen narrativen Universum spielt.

Jemand wie Gargano wird aber nicht zuletzt von der Historie getragen, die er in NXT geschaffen hat. Die ganzen Takeover Main Events, "Johnny Wrestling", all die Feuds. Ciampa natürlich genauso, die ganze Saga um "Goldie" (NXT-Belt btw. wichtiger als die Main Roster Championships? Ja, oder? Sogar NXT UK Championship fühlt sich "wertiger" an...), es wird anscheinend erwartet, dass man all diese Erinnerungen aus seinem Gedächtnis tilgt, sobald der Callup kommt.

Angeblich soll Ciampa sogar seine Karriere innerhalb von NXT beenden, weil allen Beteiligten genau das bewusst ist und wohl das Risiko, als tragische Figur a la Luke Harper zu enden, die am Ende ihrer Karriere dafür bezahlt werden, backstage im Catering die Chicken Fingers wegzunaschen, von allen Seiten als zu groß betrachtet wird. Und da muss man echt sagen, good riddance, WWE. Habt ihr ja richtig fein gemacht, eure Wrestler-Sports-Entertainer-Produktionslinie richtig schön vertikal zu integrieren. Nicht.

Und wie überall bei den Baustellen in der WWE besteht keine Hoffnung auf Besserung, solange der Gottkaiser ganz oben nicht den Arsch zumacht.

Ist übrigens bekannt, dass seine Mutter immer noch lebt, oder? Bald hundert Jahre alt wird die Gute.

>Nimm mal Velveteen Dream. Dass sies schaffen dieses eigentlich lächerliche Gimmick als cool rüberzubringen, geht nur in NXT. Sobald der Call Up kommt ist der im Eimer, weil ich mir 100% sicher bin dass sie ihn als feige Tucke buchen.
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>Oder The Revival. Der eine hat nen Backenbart, und WWE Creative hat nicht besseres zu tun sie zu homoerotischen Backshaver zu machen, weil Heels ja ausschließlich lächerliche Pausenclowns sind.


Ich kann nur noch die PPVs von NXT gucken, von der Woche-zur-Woche-Sendung hat die WWE mich aktiv weggescheucht durch ihren automatischen "Character Reset" bei Eintritt in das Main Roster. Street Prophets auch zur Zeit sehr gut eingesetzt als die Raben aus "Dumbo" (all implications still intact) bzw. sehr spezifische Form von griechischem Chor, dazu die angesprochen klemmig-opahafte Gay Panic Attitüde, während in AEW mehrere Wrestler mit LGBT-Background ihr Ding machen können ohne das jemand das noch extra lampshaden müsste... üff.

Ein gutes Gegenmittel ist btw. auch NJPW, wenn man da reinkommt kriegt man genau das: Vielschichtige Charaktere, Backstory, Continuity (Match-Ausgänge können Jahre später noch relevant sein fürs Storytelling) und geisteskranke Action. Genau das, was NXT für mich auch immer noch ausmacht, weswegen es mich nicht aufhören wird zu ärgern, wie mich die WWE selber davon vergrault hat.


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