Thema:
Re:"Wir müssen erstmal das Heizen teurer machen" flat
Autor: Koepi (deaktiviert)
Datum:16.07.19 15:01
Antwort auf:Re:"Wir müssen erstmal das Heizen teurer machen" von token

>>>>>Es ist unrealistisch, es bleibt keine Zeit, es muss einfach sein, es muss wertfrei sein, es muss nachweislich funktionieren.
>>>>
>>>>Wir haben mehr als genug Zeit, um es nicht übers Knie brechen zu wollen.
>>>
>>>https://www.mcc-berlin.net/en/research/co2-budget.html
>>>Dicke Zeit!
>>>
>>>Aktuell steigen die globalen Emissionen und sinken nicht. Läuft. Rückwärts!
>>>
>>>Ohne Maßnahmen die irgendjemanden irgendwas spüren lassen, passiert auch nix.
>>>Zwar ist die Debatte in aller Munde, Flugunternehmen frohlocken jedoch aktuell dass sie beim aktuellen Passagieraufkommen keinen Schwund sehen, im Gegenteil. Als ein Beispiel.
>>
>>Es geht darum, die Mehrheit davon zu überzeugen, dass es sinnvoller ist, langfristig freiwillig naturbewusster zu leben, als mit der Brechstange, Steuern, Wut und Vorschriften ein bestimmtes Verhalten in kurzer Zeit zu erzwingen.
>>
>Dafür fehlt mittlerweile die Zeit.


Mag sein, ändert aber nichts an der Grundlage. Gegen (!) die Mehrheit hast du einfach keine Chance, außer Überzeugungsarbeit zu leisten und sinnvolle (!) Maßnahmen zu treffen.

Sonst hast du ganz schnell eine Diktatur. Willst du das? Umweltschutz um JEDEN Preis? Zumal dann nicht einmal klar wäre, ob es in einer "deutschen" "Diktatur" aktuell um vermehrten Umweltschutz gehen würde.


>Da hat die Demokratie in Deutschland bisher versagt.

Ups, eine gefährliche Aussage. Die hat nicht versagt, oder willst du allen Ernstes behaupten, dass in der deutschen Demokratie in den letzten Jahrzehnten nichts getan wurde? Ich sage mal jetzt nur die Beispiele: Biologischer Anbau, Smog, Waldsterben, Atomkraft, Wasserverschmutzung,Rhein, etc. pp.

Die Behauptung von dir ist schlicht falsch.

>Jetzt hat sie noch ein Mittel um flächendeckend einen wirksamen Impuls zu geben um einen echten Veränderungsprozess in Gang zu setzen.

Nein. Hat sie nicht. Sie kann nur die Mehrheit überzeugen. Dass ist der Sinn von Politik. Das geht nur langsam und mit wenig oder gar keinem Druck.

> Jeder der bei Sinnen ist bevorzugt natürlich einen eleganten fließenden geordneten Übergang, und nicht die kalte Dusche.

Korrekt.

>Diese Möglichkeit hat man fahrlässig verstreichen lassen und lieber mit der Industrie gekuschelt und die Gesellschaft hat es auch verdödelt frühzeitig Druck aufzubauen.

Druck heißt bei dir gleich Zwang, oder?


>Jetzt ist man in der Crunchtime, dass das einem nicht gefällt schert die Natur nicht, mit Fakten und Zahlen kann man keinen Aufschub aushandeln.
>


Klar, siehe Klimakonferenzen. Seit vierzig Jahren wird da das gleiche erzählt und immer wieder bleibt nur wenig Zeit. Im Übrigen: auch das 2-Grad-Ziel wurde so bestimmt: verhandelt. Warum war das wohl so?

>>In der Demokratie* ist es eben so, dass die Mehrheit bestimmt, wo es politisch hinläuft. Und aktuell scheint die Mehrheit einen bestimmten (anderen) Weg gehen zu wollen.
>>
>>Du gibts mir bestimmt recht, dass es daher Kontraproduktiv wäre, die Mehrheit gegen den Klimaschutz aufzubringen, oder?
>>
>Nein, ich denke die Maßnahmen sind mehrheitsfähig. Man wird es bei den nächsten Wahlen sehen.
>


DA bin ich wirklich gespannt. Ich tendiere dazu zu behaupten, dass die Grünen eben den Teil darstellen, der auch durch die Zahlen wiedergegeben wird: zwischen 13-20%. Also weit entfernt von der Mehrheit. Und dann ist insbesondere die Frage, welchen Stellenwert der Umweltschutz noch einnimmt, wenn die von dir geforderten Maßnahmen umgesetzt werden würden oder umgesetzt sind.

Insbesondere an den kommenden Landtagswahlen.

>>*und selbst in Nicht-oder teilweise-Demokratien spielt das Klima bzw. der Umweltschutz aktuell GAR KEINE Rolle. Siehe China, Saudi-Arabien, Russland, etc. pp.
>
>Das ist kein Argument für nix.


Doch. Du behauptest, dass es ohne Demokratie schneller gehen würde mit dem Umweltschutz. Diese Länder sind das Paradebeispiel dagegen.

> Im Gegenteil zeigt es dass die eigenen Versäumnisse keinerlei Grundlage für eine Verhandlungsposition anbieten. Wenn man selbst nix auf die Kette bekommt braucht man anderen nix zu erzählen. Die genannten Länder können allerdings sehr schnell sehr rabiate Maßnahmen ergreifen, da sie einfach Ansagen machen und nicht mit der Bevölkerung verhandeln.

Eben. Warum machen sie es wohl nicht?


Antworten nicht möglich, siehe Info neben Nickname