Thema:
Re:Drosten warnt vor mutwilliger Infektion flat
Autor: _bla_
Datum:24.06.22 14:07
Antwort auf:Re:Drosten warnt vor mutwilliger Infektion von Atlan


>Aber etwas ganz anderes ist es hingegen, nach vollständiger Impfung und Booster einfach wieder ganz normal zu leben, und auch keine Maske mehr zu tragen, wenn man früher oder später ja eh mit dem Virus in Kontakt kommt - und früher (sowie nur in kleinen Dosen wie bei flüchtigen Kontakten im Supermarkt) eben besser ist als später angesichts der abnehmenden Wirkung der Impfung.

Impfung kann man ja auffrischen lassen. Zudem Orte wie ÖPNV oder Supermärkte halt auch von Leuten besucht werden müssen, für die diese Strategie vielleicht nicht optimal ist.

>Und Long Covid wird man ja eh bekommen, wenn man auf die unweigerlich irgendwann erfolgende Infektion mit Long Covid reagiert. So what? Wird das Long Covid in ein paar Monaten angenehmer als jetzt? Nö, wahrscheinlich eher im Gegenteil.

Da nimmst du jetzt aber eine Mechanik von Long COVID an, für die mir bisher keine Evidenz bekannt wäre. Hättest du da eine Quelle, das sich LongCOVID so verhält?
Wenn ich dich richtig verstehe siehe dein Modell ungefähr so aus: x% sind anfällig für LongCOVID und der Rest nicht, wer anfällig ist für LongCOVID bekommt es auf jeden Fall, egal unter welchen Rahmenbedingungen die Infektion erfolgt.
Das sich LongCOVID so verhält scheint mir nicht geklärt. Es könnte doch bspw. auch sein, das niemand oder fast niemand vor LongCOVID sicher ist und es bei jeder Infektion eine kleine Chance gibt, das aus der Infektion LongCOVID wird.


>Und wenn sich laut Drosten (der ja offensichtlich selbst unter Menschen nicht mehr immer Maske trägt, letztlich also nicht anders lebt als ich)

Drosten sagt das er mal zum Bäcker ohne Maske geht, das ist schon noch was anderes als in den Supermarkt, weil nochmal deutlich kürzer und weniger andere Menschen.

>im Sommer gar nicht so viele Menschen infizieren können, dass es positive Auswirkungen auf die Zahlen im Winter hat, werden sich jetzt auch nicht so viele Menschen infizieren können, dass die Intensivstationen überlastet werden, oder?

Die Intensivstationen werden, wenn nicht irgendeine ganz böse Variante kommt, nicht mehr überlastet werden.

>Und um nichts anderes geht es bei allen Maßnahmen, denn ansonsten würde es ja immer nur auf Eigenverantwortung hinauslaufen.

Es wäre dumm, nur auf die Intensivstationen zu schauen und das machen wir auch bei anderen Sachen nicht. Wir haben bspw. auch ein Rauchverbot in der Gastronomie um Leute vor Passivrauch zu schützen, ohne dieses Verbot gab es auch keine überlasteten Intensiv oder Lungenkrebsstationen und man hätte sich theoretisch auch schützen können, in dem man einfach zu Hause bleibt. Das war bei der Gastronomie noch wesentlich praktikabler als nicht in den Supermarkt zu gehen.

>Und merkt ihr eigentlich nicht, dass ihr demselben Fehlschluss aufsitzt, wie Impfgegner? Die zum Teil eben auch denken, sie könnten sich einfach so lange von Menschen fernhalten und u.a. überall Maske tragen, bis Corona irgendwann "vorbei" ist und wären dann ganz schlauerweise dem Virus UND der Impfung entgangen? Genau so argumentiert mein ungeimpfter Einsiedler-Kumpel.

Die allermeisten Impfgegner argumentieren doch damit das COVID harmlos oder zumindest harmloser als die Impfung wäre. Sonst müsste man auf den Querdenkerdemos doch total viele Masken sehen?

>Richtig, ist sie nicht, weil: JEDER wird sich früher oder später infizieren, egal wie vorsichtig.

Mag sein, aber wie häufig man sich infiziert könnte durchaus einen relevanten Unterschied machen.

>Also hilft nur vollständig impfen, anschließend aber wieder ganz normal Leben und hoffen, dass man dank Impfung nicht zu den wenigen gehört, die trotzdem schwer Erkranken oder Long Covid bekommen. Aber dem Unverbeidbaren kann man nicht entgehen.

Diese ganze Argumentation basiert halt auf deiner unbelegten Annahme, das praktisch vorbestimmt wäre, wer auf eine Infektion unausweichlich mit LongCOVID reagiert.

>Es kann nur etwas milder ausfallen, je näher es zeitlich an der Impfung liegt. Also leb einfach und mach dir als vollständig Geimpfter nicht mehr Gedanken als um das Diabetes, das dich am Ende wahrscheinlich zehn Lebensjahre kosten wird und nicht Corona mit ner 1:100.000 Chance auf nen schweren Verlauf mit Langzeitfolgen trotz Impfung.

Wo bitte nimmst du diese Zahlen her? Ohne Impfung waren wir doch bei rund 1% Todesfällen, mit Impfung eher so bei 0.1% also 1:1000. Das betrifft natürlich ältere Menschen sehr viel stärker, aber du redest ja nicht von Todesfällen sondern von einem schweren Verlauf mit Langzeitfolgen, das ist wesentlich häufiger als Todesfälle. Die CDC spricht ja von einem von 13 Amerikanern mit Langzeitfolgen.


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