Thema:
Re:Allein der Begriff Durchseuchung. flat
Autor: _bla_
Datum:03.02.22 09:30
Antwort auf:Re:Allein der Begriff Durchseuchung. von Mampf

>Wenn ich es richtig verstanden habe geht es nicht darum, einen bestimmten Beleg zu erbringen, sondern der Pflicht nachzugehen, gezielt Daten  gesammelt zu haben, gerade was Verbreitungshotspots darstellen, etc. Das eben nicht mehr Gefühlt willkürliche Einschränkungen bestimmt werden, die einige (wirtschaftlich) mehr treffen als andere.

So eine Pflicht kann ja nur Daten betreffen, die tatsächlich praktikabel erhebt werden könnten. Ich sehe dafür aber keine realistische Möglichkeit und kenne auch kein Land, wo es entsprechende Daten gibt. Kontaktverfolgung scheitert ja einfach an diffusen Fällen, wenn ich mich im Haushalt oder bei einem langen Treffen mit Freunden angesteckt habe, dann ist das gut nachvollziehbar. Aber man die Infektionsquelle so nicht findet, dann bekommt man nicht mehr nachvollzogen, ob die Ansteckung in der U-Bahn, im Einzelhandel, in der Gastronomie, im Hausflur, auf der Toilette oder im Fitnessstudio erfolgt ist. Selbst wenn man irgendeine verpflichtende (und völlige unzulässige) Corona-Warn-App+++ hätte, die zuverlässig wirklich alle Kontakte und ihre Orte ermittelt, würde ich viele Infektionen nicht zuordnen können, weil unklar wäre, weil oft mehrere potentielle Kontakte vorhanden sein werden, zusätzlich können weder Schmierinfektionen noch Infektionen durch Aerosol was sich lange in der Luft hält ausgeschlossen werden.



>Ist sie das? Bisher sind afaik insgesamt um die 600 Fälle seit ausbruch gemeldet worden. Wie kommst du auf eine zahl von 10000? Das soll wissenschaftlich haltbar sein und begründen, alle  Kindergärten zu schließen, was sich definitiv sehr negativ auf alles mögliche auswirken würde?

Hatte mich verrechnet, hatte rund 10 Mio. Kinder im passenden Alter im Kopf und die Frequenz liegt wohl bei 1:4000, wären also rund 2500 Fälle, wenn sich 10 Millionen anstecken und die 1:4000 stimmen, gestern Abend war ich irgendwie der Meinung das es deutlich über 10k sein müssten, war wohl schon zu spät. Das grundsätzliche Argument bleibt aber trotzdem. Es gibt keine klare Schwelle, wie groß die Gefahr sein muss, damit der Gesetzgeber handeln darf. Wir haben ja auch bspw. wahnsinnig viele Maßnahmen gegen Terroranschläge, obwohl die Gefahr Opfer eines solchen Anschlags zu werden winzig ist.

>Du willst also sagen, wenn wissenschaftlich Daten vorliegen, dass eventuell ein Pessimistisches Szenario möglich sein könnte, würde das dem Staat die juristische Möglichkeit geben, alles auf dem kopf zu stellen, um ein eventuelles szenario, ungeachtet der wahrscheinlichkeit und sonstiges Konsequenzen, zu beschließen. Ich glaube nicht, dass das so einfach ist, wie du das hier darstellen magst.

Nein, es muss schon ein Szenario sein, was eine erhebliche Wahrscheinlichkeit aufweist und die Konsequenzen müssen zu dem Szenario passen und es muss plausibel sein, das die Maßnahmen hilfreich und geeignet sind, zur Vermeidung des Szenario. Es ging mir eigentlich nicht direkt um ein pessimistisches Szenario, sondern darum welches Szenario ein eher pessimistisch eingestellter Wissenschaftler für am wahrscheinlichsten halten würde. Wenn ich bspw. hingehe und mir Länder zum Vergleich anschaue, in denen die Omikronwelle schon weiter fortgeschritten ist, kann ich mich halt an Ländern orientieren, von denen ich weiß, das sie eine wesentlich höhere Impfquote haben wie Dänemark und Portugal und optimistisch davon ausgehen, das es hier trotzdem ähnlich gut laufen wird oder ich kann bspw. die USA als Beispiel verwenden, auch wenn dort die Impfquote etwas schlechter ist. Kein anderes Land passt  zu 100%, aber grundsätzlich gibt es gute Argumente für beide Sichtweisen.


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