Thema:
Re:Warum so viel Skepsis bzgl. "Testoffensive"? flat
Autor: token
Datum:24.03.21 12:46
Antwort auf:Re:Warum so viel Skepsis bzgl. "Testoffensive"? von thestraightedge

>Schulen

Als ein Beispiel.
Es gibt über 30k Schulen in Deutschland mit schon jetzt organisatorisch überfordertem Personal.
Ich streiche die Annahme der hohen Verlässlichkeit durch Übung und nehme einfach den Ist-Zustand wo die Zuverlässigkeit nahe beim Münzwurf liegt.
Jede dieser Schulen hat mindestens dreistellige Schülerzahlen, oftmals vierstellig.
Weitere Faktoren, einmal die Abnahme (quantitatives Problem, dazu die notwendig Abwicklung/Logisitik) und dazu die jeweiligen Auswertungen die 15-20 Minuten nach Abnahme erfolgen und alles sicher auf die Schüler zugeordnet werden muss.

Natürlich kann man schichten, also nicht jeden Tag jeden Schüler testen, Mut zur Lücke und akzeptieren dass man Risiken nur minimiert. Bei zu viel Mut zur Lücke muss man sich jedoch fragen, wo da noch die Mehrwerte sind, denn Ausbrüche entfallen ja nicht alle syptomlos, heißt, bei zu viel Mut zur Lücke ist die gewonnene Vorwarnzeit eh für die Katz weil es genügend angesteckten eh ausreichend Scheiße geht, und dann schreitet eh das Gesundheitsamt ein und schlägt Alarm.

Ich hätte kaum Zweifel dass du selbst so ein Vehikel für deinen Betrieb erfolgreich zur Risikoprophylaxe nutzen könntest, aber als Breitenlösung weiß ich nicht woher du deinen Optimismus nimmst dass da was cooleres bei rauskommt als aufwendiger und teurer Quatsch der Ressourcen bindet die man deutlich sinnvoller einsetzen kann. Da sind wir als Land schon an deutlich einfacheren Herausforderung als SO einem Framework gescheitert. Und vor diesem Hintergrund muss ich sagen, ich bin weiterhin hoffnungsfroh bis Herbst geimpft zu sein, ich sehe nicht dass wir noch 2021 um die AHA-Regeln herumkommen, aber schon dass wir dann wieder brummen können sofern die Gesundheitssysteme stabil bleiben, was sie bei ausreichend hoher Impfquote sollten. Und das ist greifbar. Davon erhoffe ich mir die Verbesserung für die gesellschaftliche Situation, beim Thema "Testen" sehe ich es persönlich einfach nicht kommen dass sowas wirklich (abseits von funktionalen Insellösungen) was bringt.

Als Vergleich, auch Homeschooling hat funktionale Insellösungen wo es halbwegs gut läuft, das ist nicht das Problem dass Dinge in der Theorie funktionieren, das Problem ist der Scope wenn es um halbwegs komplexe Probleme geht.

Aber wir können hier auch gerne geteilter Meinung sein, nichts wäre mir lieber als mich hier komplett zu irren, allein es fehlt der Glaube.


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