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| Autor: | Droog | ||
| Datum: | 21.03.20 16:05 | ||
| Antwort auf: | War mal wieder einkaufen von Rocco | ||
Ich meine dabei "unsere" Seite an der Front im retail. Sowohl körperlich als auch geistig gehen hier einige schon auf dem Zahnfleisch, was den Kundenzulauf angeht, der hier(unbedeutende Stadt im Ruhrgebiet) nicht abebben will. Die Frequenz ist auch garnicht so das Problem, ebenso wenig das ständige nachräumen. Was wirklich schlaucht, und die Reizbarkeit von so manchen Kollegen und mir herausfordert, ist die notorische Fragerei nach den immer selben Artikeln, von auch noch oft den gleichen Leuten. Ja, das gehört zum Job, allerdings müsste man auch so langsam mal selbst dahinter kommen, dass diverse Artikel gerade einfach aktuell nicht verfügbar sind, wenn sich da eine fette Lücke im Regal gemütlich gemacht hat. Ansonsten hängen da bei uns zumindest DINA4-Zettel vor, die den Kunden signalisieren, dass er sich an einen Angestellten wenden sollte, weil die aktuell heiß begehrte Ware hinten gesichert gelagert wird, damit nur haushaltsübliche Mengen an den Verbraucher gehen, damit so viele Menschen wie möglich etwas abbekommen. Es hält von anderen Tätigkeiten ab, die dringend erledigt werden müssen und es raubt einem einfach die letzten Nerven, wenn dann noch diskutiert wird und einem nachgesgat wird, wir würden die Ware doch alle im Lager horten und uns selbst abgreifen. Ich konnte die letzten Tage leider nicht vermeiden, dass mir auch mal pampige oder gar sarkastische Antworten ausgerutscht sind. Positiv hervor zu heben ist, dass ein Großteil der Kunden sich mittlerweile sehr gesittet und umgänglich zeigt. Es wird nicht groß über Warenverfügbarkei diskutiert und weiter gegangen. Was ich PERSÖNLICH allerdings auch derzeit eher befremdlich finde, ist dieser Pathos dem wir gerade begegnen, hier wird imo sowohl von normalen Mitbürgern als auch Politikern ein Heldenstatus konstruiert, der "uns" nicht gerecht wird. Ja, das schmeichelt im ersten Moment, aber in Hinblick auf das, was derzeit in den Krankenhäusern geleistet wird, ist das einfach too much. Die Grundversorgung der Lebensmittel ist gesichert und wir machen eigentlich nur das weiter, was wir auch schon im Alltag machen, halt nur in einem etwas anderen Tempo und unter anderen Umständen. Es reicht, wenn einfach ein gewisses Maß an Respekt und Zurückhaltung gegenüber uns eingehalten wird und wir nicht wie die dummen Food-Bimbos vom Dienst angesehen werden. Und ja, den fucking Sonntag würden wir auch weiterhin gerne für uns haben. |
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