Thema:
das Level-Gating sehe ich sehr skeptisch flat
Autor: denda
Datum:16.09.23 13:29
Antwort auf:Tactics Ogre: Reborn von The Snake

Ich habe jetzt erstmals im Wald „etwas“ gegrindet, weil die Reccourcen äußert knapp geworden waren, und mir einfach alles zu knapp wurde (Geld, aber vor allem Heilitems) und ich zudem chronisch unterlevelt war, v.A. auch, da das Spiel mal wieder entschied zwischen dem Aufheben des Levelcaps und der nächsten Story-Mission würden drei Charakterlevel Differenz doch völlig ok sein. Ich finde die Art und Weise wie das Spiel dies handhabt gar nicht gut gelungen. Das Eine ist der Grund, für die Storymissionen ein Überleveln des Spielers zu verhindern, klar, leuchtet ein, auch wenn ich finde, dass es in diesen Spielen auch immer möglich sein sollte sich zumindest an bestimmten Punkten etwas übermächtig zu fühlen. Hier ist man immer am hinterher rennen, denn man kann, wenn man sein Gruppenlevel immer maximal ausreizt immer nur zum Gegner aufschließen.

Dies wäre mit einer anderen Herangehensweise imho auch deutlich motivierender gegangen. Ich habe jetzt ca. 5 h gegrindet, um die gesamte Truppe auf das aktuelle Gruppenlevel zu bekommen. Dass es mir durchaus Freude bereitet hat, weil ich das Spiel einfach liebe steht auf einem anderen Blatt, aber es war auch mühselig. Ich hätte lieber die Story in diesen 5 h weiter vorangetrieben. Zum Einen ist es bei mir jetzt schon ein paar Mal vorgekommen, dass ich kurz vor dem aktuellen Levelcap stand, aber die aktuelle Mission locker EXP für zwei Stufenanstiege abgeworfen hätte. Das Spiel hat diese überschüssigen EXP aber einfach geschluckt, das waren locker 90% der erhaltenen EXP. Warum nicht diese überschüssigen Punkte nach der Storymission dem Spieler gutschreiben, und sie quasi in einem Speicher vorhalten? Das hätte das grinding deutlich abgemildert. Was es auch abgemildert hätte, wäre einfach eine geringere Differenz zwischen maximalem Gruppenlevel und den Gegnerleveln der jeweiligen aktuellen Story-Mission. So wie es gehandhabt wird ist das System imho sehr unausgegoren, und das schadet dem Spiel mehr als dass es ihm nützt. So ist regelmäßig nach dem Aufheben des Levelcaps erstmal grinding angesagt um zum Gegnerlevel aufschließen zu können. Gäbe es diese Differenz nicht, könnte man sich umgehend weiter der Story widmen. Dieses Einplanen des grindings ist für mich ein grober Malus. Es ist leider ganz klar angedacht, dass regelmäßiges grinding statt findet.

Das ist für mich mit Abstand der gravierendste Kritikpunkt. Ich sehe das Spiel davon ab locker als 10/10 Kandidat, aber durch diesen Umstand wird es für mich tatsächlich eher zu einer 9. Ich finde es wirklich schade, dass das Spiel hier so viel Potential liegen lässt. Hilfreich wäre z.B. auch gewesen wenn man die EXP Talismane nachkaufen könnte um direkt ein paar Levelanstiege der nach hinten abgeschlagenen Einheiten möglich zu machen. Die könnten dann ja durchaus auch nicht günstig sein.
Denn eine Truppe auf ein gemeinsames Level zu bringen, die sehr heterogen gelevelt ist, stellt sich als sehr mühsam dar. Sehr erleichtert hätte dieses Problem auch die Möglichkeit wenn alle Truppenmitglieder die nicht an der Schlacht teilnehmen genauso viel EXP bekommen wie die aktiven Kämpfe.
Kurz und gut, es hätte zig Wege gegeben die Probleme die sich aus dem grinding für die Motivation ergeben abzumildern oder gar zu verhüten. Wirklich schade, dass man dies nicht getan hat.

Beste Grüße
denda


< antworten >