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Autor: | Hunk | ||
Datum: | 14.09.23 09:51 | ||
Antwort auf: | Tactics Ogre: Reborn von The Snake | ||
Ich wollte seit längerem ja nochmal was abschließend zu Tactics Ogre sagen. Jetzt nehm ich mir endlich mal kurz die Zeit, bzw. hat mich Dendas Post wieder daran erinnert. Reborn ist meiner Meinung nach die beste Fassung eines schon von der ersten Version ab grandiosen Spieles. Es hat es gleich damals bei mir zu meinen persönlich besten Spielen aller Zeiten geschafft. Es wurde bei Reborn bei den Spielemechaniken im Vergleich zur PSP-Version (Die widerrum zur Ursprungs-Fassung stark überabeitet wurde.) viel geändert, in meinen Augen alles zum positiven. Ohne jetzt langwierig ins Detail zu gehen wurde hier unnötiges Fett (der PSP-Version) getrimmt oder sinnvoller umverteilt ohne dabei an Komplexität oder dem Anspruch einzubüßen. Im Gegenteil, es ist auch hie und da härter geworden. Auch wenn es die Grafik nicht vermuten lassen würde, kann man hier schon von einem Remake sprechen. Das maximale Truppenlimit, eine durchaus Kontroverse Entscheidung, hat mir letztendlich gut gefallen, da das verhindert, dass man sich einfach stumpf überleveln kann und die Kämpfe dann anspruchslos werden. Aber für alle Freunde des gepflegten Grindes natürlich eine unliebsame Entscheidung. Generell musste ich überhaupt wenig stumpf leveln, da hab ich in Erinnerung, dass ich bei den anderen Fassungen öfters eine oder zwei Extra-Runden drehen musste und ich vermisse meine Trainings-Zeiten nicht bei denen sich meine Einheiten gegenseitig Steine in den Rücken geworfen haben um aufzuleveln. Aber das Game ist schon nicht einfach, gerade Einsteiger im Bereich der SRPGs könnten sich bei Tactics Ogre ein wenig überfordert fühlen. Ich kann nur sagen dranbleiben lohnt sich wenn man Bock auf die Art Spiel hat. Die Story und ihre Charaktere sind wirklich gut geschrieben und spannend. Dabei wird die durchaus komplexe Geschichte mit ihren vielschichtigen und vielfältigen Akteuren sehr gekonnt auf den Punkt gebracht, ohne in endloses Geschwafel auszuarten. Matsuno hat es einfach drauf. Noch dazu kommt, das es sich drei verzweigende Handlungsstränge gibt, die allesamt spannend sind. Zudem bietet das Spiel noch zig kleinere Variationen innerhalb der drei Routen was das Schicksal bestimmter NPCs und rekutrierbarer Einheiten angeht. Letzlich mündet alles in drei möglichen Enden, die sich widerrum in ihrer Auserzählung stark unterscheiden je nachdem welche Charaktere man rekrutiert und welche überlebt haben. Es gibt sehr viel zu sehen. Das Spiel ist zudem vollgestopft mit (gigantischen) Nebenquest und Geheimnissen. Es gibt abseits der Haupthandlung sauviel zu tun wenn man Bock drauf hat. Viele Nebenquests (Es wartet z.B. ein über 100 Levels großer Riesendungeon auf die Erkundung!) gibt es zu entdecken, geheime Charaktere gilt es zu finden, deren teils mehrstufigen Quests zu absoliveren um sie dann schlussendlich rekutieren zu können. Es gibt geheime Zusatzklassen freischalten, besondere Monster oder Feinde zum überlaufen zu animieren, besondere Ausrüstung und Zauber erspielen, sogar neue Optionen in den Geschäften lassen sich freischalten, etc. Das Game ist vollgestopft mit optionalen, teils gut versteckten Content. Überhaupt ist die Progression und die Komplexität des Spiels hervorragend gelungen. Das Game lässt den Spieler die Wahl wie tief man in die Materie einsteigen will. Wenn man Bock hat, ist z.B. das zunächst einfach wirkende Crafting-System doch tiefer als man denkt, ohne dabei aber nervig oder unübersichtlich zu werden und es kommen immer mehr Möglichkeiten des Craftings hinzu. Auch lässt einem das Spiel absolute Freiheit wie bzw. mit welchen Einheiten man die Kämpfe bestreiten möchte. Bei manch anderem SRPG können Kämpfe hie und da eher Puzzles gleichen, hier nicht. Jede mögliche Kombination der Einheiten kann in Tactics Ogre erfolgreich sein wenn man klug taktiert. Ihr wollt z.B. mit einer Party nur aus Monstern die Schurken verprügeln? Das kann klappen. Oder ihr rekrutiert euch eine Armee aus Untoten und Geistern die der Gegner nicht tot kriegen kann da sie immer wieder auferstehen. Oder ihr "haut" klassisch von hinten mit euren Magiern die fetten Zauber raus whärend vorne eure Tanks die Einheiten beschäftigen. Oder ihr setzt einen sehr diversen Cast aus unterschiedlichen Klassen zusammen die alle eine bestimmte Aufgabe erfüllen sollen. Alles ist möglich. Und das durch die große Freiheit trotzdem ein gelugener und forderender Schwierigkeitsgrad geschaffen wurde ist den Entwicklern groß anzurechnen. Kurz zum Post-Game: Die sogenannten CODA-Episoden kamen mit der PSP-Version des Games hinzu und lieferen noch zig Stunden an Content wenn man Bock drauf hat. Die ersten zwei Episoden sind gehören wohl auch zum offiziellen Canon der Story, während Episode 3 und 4 eine Art "Was wäre Wenn"-Geschichten darstellt, die mMn einen gelungen Abschluss mit einer krassen Endschlacht bietet. Zudem gibt es auch in den CODA-Kapiteln wieder optionalen und geheimnen Kram. Die San Bronsa-Ruinen z.B. lassen einen neben einer kleinen Story-Nebenquest stundenlang harte Fights für die Chance auf sehr seltenen Loot ausfechten. Oder man macht sich auf die Suche nach den 12 Heavenly Generals. Es gibt viel zu tun. Überhaupt finde ich die ganzen Geheimnisse die das Spiel bietet echt toll gemacht. Es gibt so viel zu entdecken und so viel zu tun, wenn man Bock drauf hat. Ich will hier nichts langwierig spoilern (Mein Gelaber ist eh schon lange genug.), aber es ist keine Schande mal in einen Guide zu spicken um zu sehen was es alles an optionalen und geheimen Kram zu finden gibt. Das gute ist, dass durch das World-System (Nach dem durchspielen der Story kann man in der Zeit zurückspringen und so verpasste Dinge erledigen oder andere Entscheidungen treffen.) dem Spieler nichts verschlossen bleibt. Hab ich auch was zu kritisieren? Eigentlich fällt mir nicht viel ein. Im Late-/Post-Game könnte man vielleicht bemängeln, dass die Schamanen-Klasse einfach krass stärker als alle Anderen sind. Aber an den Punkt muss man eigentlich erst kommen bzw. sich ihn verdienen. Die Schamanen-Klasse ist zunächst eine geheime Klasse die man in einer langen Nebenquest freischalten muss. Dann muss man sich die speziellen Zauber die die Klasse letztlich so überstark macht erstmal erspielen. Die sind gut versteckt, oft mit geringer Drop-Chance und teils erst im Post-Game erhältlich. Daher hat man sich das eigentlich auch hart erarbeteitet und bekommt auch eine krasse Belohnung dafür. Fazit: Ich hab das Game jetzt ca. 280 Stunden gespielt und so ziemlich alles gemacht was möglich ist. Jede Route gespielt, jede (Neben-)Quest erledigt, jede möglich Einheit rekutiert, jede Art von Monster, Dämon, etc. rekutiert. Jeden optionalen Dungeon erledigt, alle CODA-Episoden durchgespielt, zig kleinere oder gut verstecke Secrets erledigt, etc. Theoretisch könnte ich immer noch weiterzocken und ein paar Dinge erledigen, aber ich lasse es (vorerst?) mal gut sein. Für mich ist Tactics Ogre ein absolutes Ausnahmespiel, mit Abstand das beste SRPG ever und einfach eines der besten Spiele aller Zeiten. ---------------------- Gesendet mit M! v.2.7.0 |
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