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| Autor: | Bullitt | ||
| Datum: | 10.01.21 20:40 | ||
| Antwort auf: | Re:Da machst Du es Dir etwas zu einfach von membran | ||
>Mal abgesehen davon, dass die Kontroverse weit über "Mängel in der Story" hinausging, wenn das mangelhaft gewesen sein soll, wie sollte man denn angesichts TLOU2s Inszenierung, Tragweite und schierer Handwerkskunst den Großteil des restlichen Videospielstory-Mülls bewerten? Ich vermute ja stark, dass dies auch mit dem Hype zu tun hat. Wenn so häufig "best Story ever" gesagt wird, dann ist natürlich auch die Fallhöhe enorm. Promt fallen auch Dinge auf, welche man gar nicht bemerken würde, wenn man halt nicht die "beste Story aller Zeiten" erwarten würde. Dass sich das Spiel dann auch noch absolut 100% ernst nimmt, verringert natürlich auch die Toleranz dafür, mal eine kleine Schwäche in der Story einfach hinzunehmen ohne sich darüber unnötig viel Gedanken zu machen. Es ist so wie immer wenn der Hype riesig ist - ob sich das nun auf Story, Gameplay, Technik oder was auch immer bezieht, ist dann auch eher zweitrangig. Zudem ist das Thema auch insofern vielschichtig, da auch der Punkt "Story in Videospielen" verschiedene Aspekte beinhaltet, wie du sie ja auch selbst nennst. Es kann durchaus sein, dass man eine Story mag weil sie extrem gut inszeniert ist, auch wenn sie inhaltliche Schwächen haben kann. Ich zum Beispiel habe diverse David Cage-Spiele ziemlich gern gespielt, und das, obwohl die Story eigentlich immer inhaltlich ziemlicher Blödsinn ist. Aber halt geil inszenierter und damit mitreißender Blödsinn, der dann trotzdem von der Story leben kann. Damit will ich nicht die Story von TLOU2 bewerten - auch nichts andeuten - sondern lediglich ein Beispiel dafür geben, dass man diverse Aspekte der Story kritisieren kann, ohne generell zu behaupten, dass das Spiel in punkto Story versagen würde. Davon ab, halt ich die Kritik an Abbies Statur auch für albern. Und wenn als anderes Beispiel so vehement eine vermeintliche politische Agenda kritisiert wird, dann zeigt das in erster Linie, dass diese Kritiker eine eigende Agenda verbreiten wollen. >Natürlich hat TLOU2 seine Schwächen und man kann kritisieren und nitpicken. Das kann mit allem. Aber in Relation gesehen? Da sprichst du das entscheidene Problem an: Relationen gehen mittlerweile völlig verloren im Internet, immer mehr auch hier. Entweder man findet etwas super oder scheiße. Entsprechend sind solche Fans, welche das Spiel pauschal vor jeder noch so harmosen Kritik auf eine passiv-aggressive Art verteidigen, genauso Teil des Problems wie die Leute, welche sich Kleinigkeiten nur deshalb suchen, um damit Stunk zu machen. Wer soll denn noch längere und vor allem nicht komplett einseitige Texte schreiben, wenn selbst die ausführlichen Beiträge von token zum Beispiel mit plumpen 1-bis-2-Zeilern runtergemacht werden, weil er es gewagt hat, Teilaspekte(!) des Spiels begründet(!) zu kritisieren, und das ohne auch nur anzudeuten, dass TLOU2 irgendwo in der Nähe eines schlechten Spiels wäre? Zudem fehlt auch mehr und mehr die Einsicht, dass der persönliche Eindruck eines Spiels _immer_ zu einem gewissen Teil subjektiv ist. Daher gibt es auch nicht das "objektiv einzig wahre" GOTY, sondern nur das "objektiv bei der Masse am besten aufgenommene Spiel", welches nachvollziehbarerweise GOTY-Wahlen gewinnt. Letzteres klingt natürlich deutlich sperriger, also ist diese Einstellung nicht wirklich sexy... Christian |
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