Thema:
Re:Hm ... flat
Autor: JPS
Datum:04.10.18 14:35
Antwort auf:Hm ... von HomiSite

>Danke für deinen ausführlichen Text! Ich war der Meinung, dass das Spiel schon mal hier irgendwo (von dir) erwähnt wurde, kann aber gerade nix finden.

Kann sein, dass ich irgendwo mal kurz geschrieben habe, dass ich es spiele und gut finde. Ausführliche Eindrücke hatte ich aber noch nicht dazu geschrieben.

>Oder ich hatte es anderswo gesehen, als interessant erachtet, war dann aber von Stachelsprungeinlagen abgeschreckt, hm. Für sich betrachtet sind die Szenen deiner beiden Clips auch machbar, aber wenn ich fünf bis zehn solche Sprungeinlagen am Stück habe ohne speichern, könnte es mich schon frusten.

So extrem - mit mehreren Instant-Death-Räumen in Folge - ist nur die finale Trial vor dem Endgegner. Und selbst diese ist IMO fair genug gestaltet, da mit steigendem Anspruch auch die Abstände zwischen den Checkpoints geringer werden. Meist sind es in dieser Trial zwei knifflige Stellen in Kombination mit mehreren Räumen, die man sehr gut lernen und fehlerfrei spielen kann, die aber trotzdem das Potential haben einen bei Unaufmerksamkeit zu töten.

Das was man im ersten der beiden Videos sieht, sind z.B. die zwei schwierigen Aufgaben innerhalb eines solchen Abschnitts, zu denen dann noch ca. 5 Räume mit leichteren Aufgaben kommen, die man aber trotzdem in seiner Anspannung erst mal schaffen muss und dabei dann auch mal über sich selbst lachen kann, wenn man alles geschafft hat, nur um einen einfachen Sprung über einen Abgrund vor dem Savepoint zu versauen.

[http://maniac.videogamers.de/videos/Alwa-Skill01.mp4]

Insgesamt habe ich die finale Trial in 2-3 Stunden durchgespielt und dabei - soweit ich mich erinnere - nur 2x eine kurze "Frust-Pause" machen müssen. Ist also nur ein kleiner Teil der insgesamt 19 Stunden Spielzeit, die zu weiten Teilen deutlich frustfreier verlaufen sind.

>Interessant: NintendoLife, die doch sonst alles abfeiern (?), quälen sich fast zu einer 7/10 und kritisieren genau die Orientierung/Karte und das harsche Speichersystem, das du in deinem Text ja gerade als unproblematisch beschrieben hast.

Wenn man sich mit den NPCs unterhält und in der Lage ist sich deren einfache Anweisungen zu merken, wird man IMO gut geführt. Da es ein Metroidvania ist, kann man sich aber natürlich auch verlaufen, wenn man eine Anweisung nicht beachtet oder falsch versteht. Und ein wenig gehört eigene Erkundung auch zum Spielprinzip.

Wenn ein Reviewer sich gar nicht in der Welt zurecht findet, habe ich aber eher den Verdacht, dass er die Dialoge weggeklickt hat oder gar nicht verstanden hat, dass diese ihm den empfohlenen nächsten Abschnitt mitteilen wollen.

Die Map ist jetzt aber auch nicht so riesig und öffnet sich durch die nötigen Fähigkeiten auch eher schrittweise - das sollte keinen halbwegs erfahrenen Metroidvania-Spieler vor ein Problem stellen - schon gar nicht wenn man auch mal innehält und versucht Muster und Aufbau der Welt über die gute Map-Funktion zu analysieren und zu begreifen. Ich fand es vergleichbar mit Castlevania: Aria of Sorrow, dem letzten Metroidvania das ich gespielt habe.

Was das Speichersystem angeht, gab es zwar ein paar Stellen, an denen ich mich geärgert habe, einen Abschnitt nochmal neu spielen zu müssen, gleichzeitig ist das aber über weite Abschnitte neben der Erkundung die einzige Herausforderung, die einen zwingt die Aufmerksamkeit halbwegs hoch zu halten.

Instant-Death wird außerhalb der finalen Trial kaum oder zumindest nicht an besonders schwierigen Stellen eingesetzt, so dass ein einzelner Raum keinen wirklichen Anspruch darstellt, wenn man ihn jederzeit wieder neu mit 3 Lebenspunkten beginnen kann. Der Anspruch entsteht erst durch die beschränkten Lebenspunkte, mit denen man mehrere Räume bewältigen muss.

Daher hätte ich (bis auf den finalen Abschnitt, wo das durch Instant-Death nichts bringen würde) einen Easy-Mode mit 6 statt 3 Lebenspunkten sinnvoller gefunden. Diese 6 Lebenspunkte kann man sich für besonders kritische Stellen mit etwas Backtracking auch selbst verschaffen, da es einige wenige Brunnen gibt, an denen man eine Flasche mit Wasser füllen kann, die beim Tod einmalig die Lebensenergie wieder auffüllt.

Vor Boss-Gegnern gibt es übrigens auch immer einen Savepoint, wobei man von diesem aus teilweise noch 2-3 leere oder einfache Räume durchlaufen muss. Das hätte man vielleicht ein wenig straffen können, da man zum Lernen der Angriffsmuster und optimalen Strategie schon einige Anläufe benötigt. Aber auf die Gesamtspielzeit betrachtet sind diese 30 Sekunden Mehraufwand pro Versuch IMO auch zu vernachlässigen.


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