Thema:
Re:Frage zu anstehenden TV Kauf flat
Autor: BigFred
Datum:11.09.16 12:51
Antwort auf:Re:Frage zu anstehenden TV Kauf von DonVito

Zu Nano Crystal Technology ist folgendes zu sagen: Die chemische Spezies heißt eigentlich Quantum Dots (QD) und wird von mehreren Herstellern eingesetzt, die aber für ihre eigene Variante der Implementierun wieder einen speziellen Namen verwenden. Man braucht ja irgendein Alleinstellungsmerkmal. Im Grunde genommen hat das auch der Sony, es heißt Triluminos. LG nennt seine Technik Colorprime wobei hier möglicherweise aber Phosphor statt QD zum Einsatz kommt. Pana setzt bei seinem Top-Modell definitiv auf Phosphor.

QD sind (bei entsprechender Lichtanregung) fluoreszente Nanopartikel (daher der Name Nano Crystal bei Samsung) und werden auf einer zusätzlichen Schicht vor dem Backlight aufgetragen. Dadurch kann man das Lichtspektrum der Hintergrundbeleuchtung ändern. Ziel dieser Techniken ist die Erweiterung des Farbraums (eben durch Änderung des Spektrums der Hintergrundbeleuchtung), es können also differenziertere Übergänge dargestellt werden. HDR benötigt gewisse Voraussetzungen in Sachen Helligkeit und Farbraum, sonst könnte man ja jeden beliebigen LCD dafür nehmen. Daher kann eine solche Technologie den Weg für die Implementierung von HDR ebnen. Es gibt aber keinen TV, der die Spezifikationen des Farbraums zu 100 % erfüllt, daher kann das alles mit HDR noch nicht 100 % optimal funktionieren. Ein bisschen satter/frischer werden die Farben schon sein.

Zum Sony-TV noch eine Anmerkung: Die sind imo sehr gut, was Bildqualität etc. angeht, hatten aber in den vergangenen Jahren arg Probleme mit ihrem Android-Betriebssystem, so dass einige neue Modelle von Katastrophen geplagt waren bis endlich nach Monaten ein Update kam, das die Probleme beseitigt hat. Das muss bei diesem nicht so sein, aber das nur als Hinweis.

Zum Thema Curved noch ein kleiner Nachtrag: Der offizielle Sinn dieser Krümmung ist ein stärkerer "Immersionseffekt", da der Abstand zu den Bildrändern sich dem Abstand zur Mitte annähert. Der Effekt ist zwar offenbar tatsächlich minimal spürbar, dafür muss man aber genau im "Sweet Spot" sitzen, also genau in der Mitte und im richtigen Abstand zum TV. Wenn man sich schon ein wenig auf dem Sofa lümmelt, bleibt davon nicht mehr viel übrig. Und selbst als Single ist es in den meisten Haushalten kaum möglich, dan Standort genau so hinzubekommen, in der Regel sitzen die Leute weiter weg. Schaut man von der Seite, dann ändern sich die Abstände zu den Bildbereichen (links, mitte, rechts) unproportional und das Ergebnis ist schlechter als beim Flat. Für mich sieht es einerseits schon vom Gerät her seltsam aus, wenn man nicht frontal auf so eine Banane schaut - man merkt, dass das was nicht ganz passt, wenn einem die Kante des TVs so entgegensteht. Zum anderen gibt es natürlich gewisse Verzerrungen je nachdem wie der Winkel ausfällt. Eine gerade Linie von links nach rechts über den Schirm wirkt von der Seite dann eben nicht mehr ganz gerade. Habe zufällig diesen Artikel gefunden, der das Ganze schön zusammenfasst auch wenn die Bilder das Ganze zu Demonstrationszwecken sicher in wenig übertreiben.

[http://av-insider.de/gebogene-displays-licht-schatten]

Je nach Krümmung und Sitzposition sind die Nachteile nicht so dramatisch, aber es gibt auch eben keinen Vorteil außer dem Design. Bei Wandmontage sieht ein Flat hingegen sogar besser aus. Ich würde auch noch ergänzend hinzufügen, dass heutzutage viele Bildschirme spiegelnd gefertigt werden. Gerade von der Seite kann es zu seltsam verzerrten Spiegelungen kommen.

Der Samsung steht übrigens in der Bestenliste von Audiovision (habe gerade nachgesehen) an erster Stelle im Bereich 40-55 Zoll unter 2000 €. Aber so kann man das natürlich nicht verallgemeinern, denn jeder hat andere Prioritäten und die Unterschiede in der Praxis sind mitunter marginal. Ich würde bei einem TV immer schauen, ob ich mir den vor Ort mal ansehen kann und auch die Fernbedienung mal testen etc..


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