Thema:
Re:Wolfgang M Schmitt haut wieder einen raus flat
Autor: thestraightedge
Datum:22.02.23 20:19
Antwort auf:Re:Wolfgang M Schmitt haut wieder einen raus von tHE rEAL bRONCO 2ND

>Schau dir mal an, welche Ressourcen Superhelden-Comic-Filme verschlingen (Stichwort Manpower). Was bleibt dann noch für andere Anbieter in der harten Welt der Aufmerksamkeitsökonomie vom Kuchen übrig? Wie andere Blockbuster-Filme ihre Stories gestalten, CGI einsetzen und dramaturgisch arbeiten. Die Art und Weise, wie Geschichten im Mainstream erzählt werden, wie das Spektakel auf der großen Leinwand inszeniert wird, wie Blockbuster in der Gesellschaft wahrgenommen werden. Wie man hier einen (negativen) Einfluss nicht sehen kann, kann wiederum ich nicht nachvollziehen. Und Schmitt erklärt das in dem Video ja auch sehr gut und verlässt sich nicht auf diesen Oneliner.

Mir ist nicht bekannt, dass tolle Filme nicht produziert werden können, weil Marvel 2x im Jahr ein Update veröffentlicht. Wo wurde denn dem Kino überhaupt geschadet? Es gibt doch haufenweise Filme FÜR ALLE Geschmäcker.

Und plumpe Unterhaltung gab es schon immer. Man könnte sogar sagen, dass sie mit den verschiedenen Ebenen und den zusammenhängenden Arcs im MCU durchaus mehr Anspruch bringt als anderes Popcorn-Kino.

Wenn Du das Marvel vorwirfst, mach bitte bei Star Wars, Avatar oder Jurrassic Park nicht halt. Alles ebenfalls seichte Materialschlachten mit großem Aufwand, Budget, Einspielergbnis. Und wenn Du so fair bist, die nicht auszunehmen, dann wandelt sich die Debatte eben: dann hast Du oder Schmitt grundsätzlich ein Problem mit dieser Art Filme. Dann sollte man nicht Marvel als plakativen Buhmann ausmachen, sondern einfach sagen: ich finde blöd, dass die so erfolgreich sind.

Oder, und das wäre die normale Reaktion: mein Ding sind diese Film nicht, aber ich habe ja genug Auswahl an anderen Filmen.

>... denn man muss schon zwischen den Facetten der Filmkultur unterscheiden und kulturelle wie ökonomische Faktoren nicht zusammenwerfen.

Mein lokales, inhabergeführtes Kino sagt: ohne Marvel und andere Disney-Dickschiffe hätte ich 2010 schließen müssen. Ich zeige die gern, und mit denen habe ich 3 weitere Sääle finanziert, wo kleinere Filme aller Facetten laufen.

Wer hat was kaputt gemacht?

> Marvel mag nicht der einzige Grund dafür sein, ist aber definitiv ein Brandbeschleuniger. Schau dir mal an, wie viel diese Großproduktionen heute kosten und dann einspielen müssen, um erfolgreich zu sein. Das ist teilweise irrsinnig. Im Kino gibt es kaum noch irgendwas dazwischen, da hat definitiv ein Wandel stattgefunden. Und ich habe noch nicht mal von der Qualität angefangen (dieses Fass lasse ich aber bewusst zu).

Das sehe ich anders. Es gibt doch immer noch Filme in allen Facetten.

>Der Punkt ist: Keiner würde Marvel die alleinige Schuld an den zahlreichen negativen Entwicklungen geben (DAS wäre dumm und Schmitt macht das ja auch nicht). Aber der negative Einfluss ist nun mal evident. Wie stark man das bewertet, tja, darüber kann man gerne diskutieren :-)

Ich komme eigentlich auf Random_H Anmerkung von oben zurück: ein provokativer "die haben das und das kaputt gemacht"-Aufriss ist dann gelungen, wenn man belegt dass irgendwas kaputt ist. Ich sehe die Filmkultur durch allerlei Faktoren vielleicht etwas instabil (Corona, Rohstoffe, ...), aber an sich so bunt wie eh und je.


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